Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 19. September 2017

Asuncion/New York: Staatspräsident Horacio Cartes nimmt ab heute an der 72. UN-Vollversammlung in New York teil. In den frühen Morgenstunden ging der Flieger Richtung USA, wie die Zeitung Ultima Hora berichtete. Während sich der Staatspräsident im Ausland aufhält, wird Vizepräsident Juan Afara der stellvertretende Staatschef sein. Vor der UN-Versammlung in New York will Cartes nicht nur von den letzten 4 Jahren Regierungsarbeit berichten, sondern auch die Position Paraguays zum Thema Nordkorea und Venezuela verdeutlichen. Paraguay war bisher der stärkste Kritiker der Maduro-Regierung in Venezuela aus der Region. Es wird voraussichtlich Cartes letzte Rede vor der Uno sein, da seine Amtszeit im August 2018 endet. (ultimahora.com, ip.gov.py, wochenblatt.cc)

 

Asunción: Die Luftverschmutzung in der Hauptstadt übersteigt die zulässigen Höchstwerte der Weltgesundheitsorganisation. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, liegt der Anteil der Feinstaub-Partikel bei 18 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt maximal 10 Mikrogramm.
Ein Sprecher der Umweltbehörde Seam sagte dazu, es habe auf dem Gebiet schon einige Verbesserungen gegeben. So sei zum Beispiel der Fuhrpark der Asuncioner Busunternehmen erneuert worden. Von 2 tausend 400 Bussen, die zu alt für den Einsatz waren, seien schon 1 tausend 600 ausgetauscht worden. Auch der Ausstoß von Schwefel- und Stickoxiden habe sich in den letzten Jahren deutlich verringert. Es wird geschätzt, dass in Paraguay jährlich etwa 1 tausend 100 Personen an den Folgen von Luftverschmutzung sterben. (Ultima Hora)

Caacupé: Die Drogenkriminalität in Caacupé hat alarmierende Ausmaße angenommen. Darüber berichtet die Korrespondentin von ABC Color. Unter der Woche gäbe es durchschnittlich pro Tag 4 Überfälle auf offener Straße, am Wochenende verdoppele sich die Ziffer. Auch Hauseinbrüche seien an der Tagesordnung. Laut Angaben der Zeitung handelt es sich bei den meisten Dieben um drogenabhängige Jugendliche, die aus der Beute ihrer Überfälle ihre Sucht finanzieren. Als Gründe für die schlechte Sicherheitslage in Caacupé werden 2 Faktoren genannt: zum einen die schlecht funktionierende Justiz, die festgenommene Verbrecher oft schon nach 2 Tagen freilässt, und zum anderen die Unterbesetzung der Polizei. Von 107 Polizisten in Caacupé seien gerade mal 16 für den Schutz der 60 tausend Einwohner verfügbar, die restlichen Polizisten seien dafür abgestellt, Gebäude der prominente Politiker zu bewachen. (ABC Color)

Asunción/London: Zwei Personen, die wegen Betrugs und Geldwäsche angeklagt sind, werden aus Großbritannien nach Paraguay ausgeliefert. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Es handelt sich dabei um das Ehepaar Marcelo Barone und Elisabel Vazques. Ihnen wird zur Last gelegt, in den Jahren 2007 und 2008 etwa 70 Millionen Dollar aus der Pensionskasse vom Wasserkraftwerk Itaipú veruntreut zu haben. 30 Millionen konnten bisher sichergestellt werden. Insgesamt waren aus der Pensionskasse 176 Millionen Dollar verschwunden. Der damalige Präsident der Kasse, Víctor Bogado, wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt.
Barone und Vázquez waren nach London geflohen. Vor der Auslieferung hatten die britischen Behörden sichergestellt, dass die Gefängnisse in Paraguay ordnungsgemäß geführt werden. Wie die Zeitung berichtet, wurde der Auslieferungsvertrag zwischen Paraguay und Großbritannien 1908 geschlossen und jetzt zum ersten Mal eingesetzt. (ABC Color)

Asunción/Montevideo: Die uruguayische Justiz hat zwei paraguayischen Männern Asyl gewährt. Laut Angaben von ABC Color erhielten Brian Martínez Jara und Luis Osvaldo Sánches González die Erlaubnis, sich frei im Land bewegen zu dürfen. Gleichzeitig wurde ein Auslieferungsantrag von Paraguay abgelehnt. Die beiden Männer gehören zu einer Gruppe von fünf PLRA-Mitgliedern, die beschuldigt werden, an der Stürmung des Kongressgebäudes in der Nacht zum 1. April beteiligt gewesen zu sein. Einer von ihnen, Stiben Patrón, ist in Paraguay angeklagt, zwei weitere haben ebenfalls in Uruguay Asyl beantragt. (ABC Color)

Asunción/Quito: Morgen (Mittwoch) soll eine Geschäftsrunde von ecuadorianischen Exporteuren mit paraguayische Unternehmern stattfinden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wird das Treffen vom paraguayischen Zentrum der Importeure organisiert. Die ecuadorianischen Exporteure wollen Paraguay vor allem Produkte aus dem Fischfang, und Kakao anbieten. Ecuador hat im vergangenen Jahr Waren im Wert von 4,5 Millionen Dollar nach Paraguay exportiert. Gleichzeitig importiert das Andenland Waren im Wert von 37 Millionen Dollar. Wichtigster Exportartikel nach Ecuador sind Sojabohnen. (ABC Color, Zentralbank)

Asunción: Die Steuerbehörde Set hat in den vergangenen 4 Jahren etwa 40 Geschäfte vorübergehend schließen lassen. Das teilte die Pressestelle des Finanzministeriums mit. Im Rahmen der Sanktionen habe man Steuernachzahlungen in Höhe von 12,8 Milliarden Guaranies einkassieren können, hieß es. In der letzten Woche habe man ein Geschäft für Sportartikel für 3 Tage geschlossen, weil Kunden des Unternehmens keine Rechnung für ihre Einkäufe erhielten. (Hacienda)

Asunción: Über 3 Milliarden Guaranies für Infrastruktur in staatlichen Schulen. Das Erziehungsministerium hat am Montag 3,5 Milliarden Guaranies bereitgestellt, um in 120 staatlichen Schulen Infrastrukturbauten durchzuführen. 117 der begünstigten Schulen liegen im Departament Central, 3 im Raum Asunción, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur unter Berufung auf Daten des Mec. Um Transparenz zu gewährleisten, müsse das Team für Schulförderung im Ministerium, berichten können, wofür genau das Geld ausgegeben wird, und sich dafür im Erziehungsministerium verantworten, sagte Erziehungsminister Enrique Riera der Nachrichtenagentur. (ip.gov.py)

Luque: Frische Champignons in Paraguay. Ein erster Pilzzuchtbetrieb in Luque bringt frische Champignons auf den paraguayischen Markt. Tito Martínez Lemir konnte in diesem Jahr seine erste Ernte einbringen, wie das Handelsportal Info-Negocios berichtet. Martínez, der von Beruf Industrieingenieur ist, eignete sich die Kenntnisse für die Speisepilzzucht in Uruguay und Argentinien an, wo er sich mit Pilzzüchtern traf. Als erster Pilzzüchter in Paraguay habe er einen besonderen Prozess zur Genehmigung durch die Regierungsbehörden durchlaufen müssen, sagte Martínez. Seine anfänglichen Investitionskosten beliefen sich auf 100 tausend US Dollar. Die Pilzfabrik heißt Cosecha 19. Sie befindet sich in Luque. Monatlich werden rund 2 tausend Kilogramm Champignons produziert. Die Nachfrage in Paraguay liegt aber bei rund fünf Tonnen monatlich. Der Preis für die Champignons liegt pro Kilo noch bei 120 tausend Guaranies. Durch den einen höheren Verbrauch könne der Preis Jedoch auf 40 bis 60 tausend Guaranies sinken, so der Züchter. Die Speisepilze kommen in 200 Gramm Packungen und sind in ausgewählten Supermärkten erhältlich. (wochenblatt.cc, infonegocios.com.py)

Limpio: VW-Treffen in Limpio. Auf dem Gelände des Großmarktes in Limpio hat am Wochenende ein Treffen von Volkswagen-Oldtimern stattgefunden. Darüber berichtet ABC Color. Etwa 210 alte Volkswagen, vor allem Käfer und Kombis, hätten sich zu dem Treffen eingefunden, heißt es. Es war gleichzeitig der dritte Jahrestag seit der Gründung des Vereins „Fusca Paraguay“. Neben anderem waren ein Volkswagen Käfer aus England, Baujar 1965, und ein Exemplar aus dem Jahr 1953 zu sehen. (ABC Color)