Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 09. Oktober 2017

Pedro Juan Caballero: Ein Fußballspiel der ersten Liga in Pedro Juan Caballero ist gestern wegen gewaltsamer Ausschreitungen der Fans abgebrochen worden. Das Spiel fand im Stadion „Río Parapití“ in Pedro Juan Caballero, zwischen Sol de América und Olimpia statt. Wie die Asuncioner Zeitungen berichteten, seien bereits einige Minuten nach Spielbeginn Kämpfe im Fanblock von Olimpia ausgebrochen. Als auch die Spieler von Olimpia es nicht geschafft hätten, ihre Fans zu beruhigen, habe der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen. Laut den Zeitungsberichten waren es nicht Kämpfe zwischen den Anhängern beider Clubs, sondern zwischen verschiedenen Fangruppen von Olimpia, die aus Limpio und Capiatá kamen. Laut Angaben der Polizei wurden mindestens drei Personen durch Schusswaffen, und eine Person durch einen Messerstich verletzt. Bei der Abreise griffen enttäuschte Fußballfans aus Pedro Juan Caballero die Busse der Fangruppen mit Steinen an. Etwa 450 Personen wurden von der Polizei festgehalten. Gegen mehrere von ihnen lagen Haftbefehle vor, einige weitere hatten bereits Stadionverbot. Der Präsident von Olimpia, Marco Trovato, entschuldigte sich im Namen des Vereins für die Vorfälle. Er versprach den Besuchern des Fußballspiels, das Geld für bezahlte Eintrittskarten zurückzuerstatten. Trovato versicherte, der Club habe an die gewaltbereiten Fangruppen, die sogenannten „Barras bravas“, keine Eintrittskarten verschenkt. In den sozialen Netzwerken waren derartige Vermutungen geäußert worden. (ABC, Ultima Hora, La Nación, ADN paraguayo)

 

Asunción: Unwetterwarnung für 13 Departamente. Die nationale Meteorologie-Direktion hat eine Unwetterwarnung für 13 Departamente im Südosten Paraguays herausgegeben. Ausgenommen sind Amambay und Concepción in Ostparaguay, sowie Boquerón und Alto Paraguay im Chaco. Laut Daten der Direktion sollte ab heute Vormittag im Rest des Landes gebietsweise starkes Unwetter heraufziehen. Möglich sind starke Windböen und Sturm, begleitet von Niederschlägen und zeitweise Hagel. (meteorologia.gov.py)

Neu-Halbstadt/Filadelfia: Am vergangenen Wochenende hat es auf der Zufahrtsstraße nach Filadelfia und auf dem Weg zwischen Neu-Halbstadt und Blumental zwei schwere Verkehrsunfälle gegeben. Die Zeitung ABC Color berichtet von einem Unfall auf der Zufahrtsstraße nach Filadelfia, wo insgesamt drei Autos und ein Motorrad zusammenstießen. Laut Angaben der Zeitung war das Motorrad mit 2 Personen und leerem Hinterreifen langsam gefahren, gefolgt von einem Auto. Ein weiteres Auto stieß zunächst gegen das langsam fahrende Auto, das seinerseits das Motorrad zu Fall brachte. Danach gab es noch einen frontalen Zusammenstoß mit einem auf der Gegenspur fahrenden Auto. Der Fahrer des Motorrads beging Fahrerflucht, bei dem Fahrer des Autos, das den Unfall verursachte, wurde ein erhöhter Blutalkoholwert festgestellt. Die Staatsanwaltschaft ordnete seine Verhaftung an. In einem weiteren Unfall zwischen Neu-Halbstadt und Blumental überschlug sich ein VW Gol mit vier Insassen. Die Polizei geht davon aus, dass die Ursache für den Unfall ein geplatzter Vorderreifen gewesen ist. Drei der Unfallopfer wurden in das Krankenhaus von Neuland eingeliefert, die vierte Person wurde wegen ihrer schweren Verletzungen nach Asunción gebracht. (Polizeibericht, ABC Color)

Asunción: Der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation hat über die erreichten Ziele bei Infrastrukturprojekten während seiner Amtszeit gesprochen. Zu Reportern des Nachrichtenportals „Infonegocios“ sagte Ramón Giménez Gaona, das Ministerium habe zwischen August 2013 und August 2017 etwa 2 Milliarden Dollar in Infrastrukturprojekte investiert. Bis zum Ende der aktuellen Regierungsperiode im August 2018 solle eine weitere Milliarde US-Dollar ausgegeben werden. Unter anderem sei die Gesamtlänge der asphaltierten Straßen in den letzten 4 Jahren von 5 tausend auf 7 tausend 650 Kilometer gestiegen. Auch die Gesamtlänge der Brücken aus Beton oder Stahl sei erheblich gestiegen. Der Minister erklärte, um die Chance zu haben, aus der Rückständigkeit herauszukommen müsse Paraguay mindestens 10 Jahre lang 1 Milliarde Dollar pro Jahr in Infrastruktur investieren. (Infonegocios)

Villa Oliva: Nur drei Minuten dauerte gestern ein Tornado in Ñeembucú. Er hinterließ eine Schneise der Zerstörung, wie die Zeitung Ultima Hora berichtete. Laut Marilú Musa, die Bürgermeisterin aus der Stadt Villa Oliva am Paraguafluss ist, könnten die Schäden erst heute genau beziffert werden. Die Bürgermeisterin nahm Kontakt mit dem Nationalen Notstandsekretariat SEN auf. (ultimahora.com, wochenblatt.cc)

Asunción: Nachdem Staatspräsident Horacio Cartes sein Veto gegen das Verkehrsgesetz eingelegt hat, muss dieses jetzt vom Kongress neu bearbeitet oder abgestimmt werden. Der Senator Eduardo Petta sagte gegenüber ABC Radio, das neue Gesetz hätte eine Senkung der Korruption im Straßenverkehr bewirken können. Um das Gesetz jetzt mit absoluter Mehrheit bestätigen zu können, würden voraussichtlich im Parlament die Stimmen fehlen. Das neue Verkehrsgesetz sollte das bestehende Gesetz aus dem Jahr 2014 verändern. Unter anderem war vorgesehen, das Mindestalter für den Motorradführerschein auf 16 Jahre zu senken. Auch wurde vorgeschlagen, das Ausstellen, Erneuern und Annullieren von Führerscheinen nicht mehr über die Stiftung Opaci vorzunehmen. (ABC Color, La Nacion)

Asunción: Paraguay ist das südamerikanische Land mit den zweithöchsten Kosten für die Internetnutzung. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Ein Experte der Interamerikanischen Entwicklungsbank Bid sagte, die Bank hätte ein Interesse daran, der nationalen Bevölkerung den Zugang zum Internet zu ermöglichen. In Paraguay hätten praktisch 100 Prozent der Haushalte mindestens ein Mobiltelefon, aber nur 50 Prozent verfügten über einen Internetzugang. Der Bid-Vertreter sagte, besonders ausbaufähig seien zwei Bereiche: die Internationale Anbindung an das weltweite Datennetz und die Verbindungen in die Häuser, die sogenannte „letzte Meile“. Um die internationale Anbindung zu verbessern, studiere man Projekte, um Paraguay mit einem Unterseekabel bei der brasilianischen Hafenstadt Santos zu verbinden. (ABC Color)

Ciudad del Este: 300 Matheschüler erhalten Omapamedalle. In Coronel Oviedo fand am Wochenende die Endrunde der paraguayischen Mathematikolympiade Omapa statt. Schüler der 6. Klasse bis zum 3. Kurs der Mittelstufe aus allen Teilen des Landes waren zur letzten Rechenrunde und anschließender Siegerehrung angereist, wie die Zeitung Ultima Hora berichtete. Bei der Siegerehrung erhielten 300 Schüler eine Gold-, Silber- oder Bronzemedaille. Erziehungsminister Enrique Riera wurde ausgepfiffen, weil er zu spät zu der Zeremonie erschien. Als der Minister anderthalb Stunden später als vorgesehen die Zeremonie eröffnete, entschuldigte er sich für die Verspätung. (ultimahora.com, omapa.org)

Asunción: Müllsammlung in Chacarita. Die Aktion stand im Rahmen des Umwelt-Marathons “Somos H2O”, zu Deutsch: “Wir sind H2O”, wie die Zeitung Ultima Hora berichtete. Demzufolge sammelten zum Abschluss der Aktion gestern zeitgleich 200 Freiwillige herumliegenden Müll in dem Stadtteil ein, der eigentlich Ricardo Brugada heißt. Schwerpunkt war die Säuberung des Baches Antequera und der engen Straßen in dem Stadtviertel. Die Initiative kam von der Bank Itaú und der Stiftung Tierra Nuestra, über deren Freiwilligenprogramm „Sonidos del Agua“. Unterstützt wurden die Freiwilligen vom Amt für Umwelt und städtische Grünflächen der Stadt Asunción. Die Stiftung Tierra Nuestra unterhält in dem Stadtteil die Gesamtschule Sonidos de la Tierra und die Musikschule Sonidos de la Chacarita. (ultimahora.com)

Asunción: Die Steuerbehörde Set hat mehr als 600 Steuernummern wegen Unregelmäßigkeiten blockiert. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, waren die Inhaber von 1 tausend 300 Steuernummern, sogenannten Rucs, schon vor vier Monaten aufgefordert worden, ihre Situation zu klären. Es ging dabei ausschließlich um die persönliche Einkommenssteuer IRP. Etwa die Hälfte hätten die geforderten Nachweise eingereicht oder ausstehende Steuern bezahlt, mehr als 600 hätten allerdings nicht reagiert. Durch die blockierte Steuernummer ist es diesen Personen jetzt nicht möglich, Finanztransaktionen zu machen. In diesem Jahr betrifft die persönliche Einkommenssteuer Personen, die mehr als 60 Mindestgehälter im Jahr verdienen, das sind rund 118 Millionen Guaranies. (Ultima Hora)

Asunción: Das Wasserwerk Essap startet einen neuen Versuch, 96 Familien aus dem Stadtteil Bañado Norte umzusiedeln. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Ursprünglich waren eine Spanische und eine Nordamerikanische Firma beauftragt worden, ein Grundstück aufzuschütten und 96 Wohnhäuser zu bauen. Nachdem für die Aufschüttung des Grundstückes schon 35 Milliarden Guaraníes verbraucht worden waren, hatte das Essap den Vertrag mit den Baufirmen gekündigt. Nach der Umsiedlung der Familien soll auf dem Land eine Wasseraufbereitungsanlage gebaut werden. (ABC Color)

Itauguá: Krankenschwestern im Krankenhaus von Itauguá setzen Turbane auf, um Krebspatienten zu unterstützen. Darüber berichtet die Tageszeitung ABC Color. Die Schwestern des Krankenhauses hätten ein Projekt namens „No caminas sola“ gestartet, zu Deutsch „du bist nicht allein unterwegs“. Einmal im Monat würden sie Turbane tragen, wie sie auch von Krebspatienten getragen werden, denen im Laufe der Chemotherapie die Haare ausfallen. Damit wollten sie den Patienten Mut machen, sagte die leitende Krankenschwester der Onkologie-Abteilung. (ABC Color)