Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 08. November 2017

Asunción/Brasilia: Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat die Auslieferung von Flavio Acosta Riveros an Paraguay abgelehnt. Darüber berichtet die Zeitung Última Hora. Acosta Riveros wird in Paraguay verdächtigt, in den Mord an dem Journalisten Pablo Medina und dessen Assistentin Antonia Almada verwickelt zu sein. Die brasilianische Justiz entschied, Acosta könne nicht ausgeliefert werden, weil er über einen brasilianischen Geburtsschein verfüge und deshalb Brasilianer sei. Die paraguayische Justiz zweifelt die Echtheit des Geburtsscheines an. Der Onkel von Acosta, der ehemalige Bürgermeister von Ypejhú Vilmar Acosta, war ebenfalls in Brasilien verhaftet worden und konnte zunächst nicht ausgeliefert werden, weil auch er über einen brasilianischen Geburtsschein verfügte. Als sich der Geburtsschein allerdings als Fälschung herausstellte, wurde Vilmar Acosta nach Paraguay ausgeliefert. Gegen ihn läuft in Paraguay seit der vergangenen Woche der Gerichtsprozess. Die brasilianischen Behörden wiesen darauf hin, dass eine Verweigerung der Auslieferung nicht automatisch bedeutet, dass die entsprechende Person straffrei ausgeht. Laut brasilianischem Recht können Personen auch für Verbrechen verurteilt werden, die sie im Ausland begangen haben. (Última Hora)

 

Asunción: Etwa 50 tausend Lehrer wollen heute landesweit für mehr Gehalt streiken. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, fordern die Lehrer zusätzlich zu der vereinbarten 12prozentigen Gehaltserhöhung eine weitere Erhöhung um 8 Prozent. Das Grundgehalt eines Lehrers an staatlichen Schulen liegt momentan bei 2 Millionen 9 tausend Guaranies. Vereinbart ist, das Gehalt bis auf 3 Millionen Guaranies im Jahr 2021 anzuheben. Ein Sprecher einer Lehrergewerkschaft sagte, man wolle die Tatsache nutzen, dass Wahlkampf sei, um eine möglichst hohe Gehaltssteigerung herauszuschlagen. Vom Erziehungsministerium hieß es, alle Lehrer, die ihrer Arbeit fernblieben, müssten mit Gehaltskürzungen rechnen. (ABC Color)

Asunción/New York: Der ehemalige Präsident der südamerikanischen Fußballvereinigung Conmebol, der Paraguayer Juan Àngel Napout, steht seit dieser Woche in New York vor Gericht. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Napout wird unter anderem Geldwäsche, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Annahme von Bestechungsgeldern und Betrug mit elektronischen Geräten vorgeworfen. Die US-Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass leitende Mitarbeiter der Conmebol zur Amtszeit von Napout Bestechungsgelder in Höhe von 200 Millionen US-Dollar angenommen haben. Juan Ángel Napout wurde vor zwei Jahren in der Schweiz verhaftet und an die USA ausgeliefert. Es wird damit gerechnet, dass der Gerichtsprozess 6 Wochen dauert. Bei einer Verurteilung drohen dem paraguayischen Fußballfunktionär bis zu 20 Jahre Haft. (ABC Color)

Asunción: Die Steuerbehörde Set hat keine Möglichkeit, Firmen paraguayischer Geschäftsleute zu überwachen, wenn diese in sogenannten Steueroasen angemeldet sind. Die Vizeministerin für Steuerangelegenheiten erklärte gegenüber ABC Color, man könne nur von lokalen Banken Informationen einholen, wenn gegen ein Unternehmen ermittelt werde. Im internationalen Bereich hätte Paraguay lediglich Abkommen mit Chile und Taiwan über den Austausch von Finanzinformationen. Die Nachbarländer hätten dagegen derartige Abkommen mit 40 Ländern. Die vor kurzem veröffentlichten „Paradise Papers“ hätten gezeigt, dass Personen wie der ehemalige Staatspräsident Wasmosy oder der ehemalige Präsident des Fußballverbandes Conmebol, Juan Ángel Napout, Unternehmen in Ländern angemeldet hätten, von denen die paraguayischen Steuerbehörden keine Informationen erhielten. (ABC Color)

Asunción/New York: Die Ratingagentur „Fitch Ratings” wird ihre Bewertung der paraguayischen Wirtschaft mit der Note “BB” beibehalten. Das sagte ein Sprecher der Agentur gegenüber der Zeitschrift „Cinco Días“. Nach einem Treffen mit einem Team des Finanzministeriums hieß es, das Haushaltsdefizit sei mit 1,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes moderat, die Staatsverschuldung sei vergleichsweise niedrig, und auch Wirtschaftswachstum und Inflation zeigten gute Werte auf. Deshalb werde man Paraguay vermutlich die Note BB geben, wie schon im letzten Jahr. Was noch studiert werden müsse, seien Themen wie der Umgang mit Staatsschulden, die Regierbarkeit des Landes, und die Regierungsinstitutionen. Diese Themen seien schwieriger zu erfassen als die reinen Zahlen. Die Note BB bei Fitch Ratings bedeutet, die Anlage in paraguayische Staatsanleihen ist spekulativ. Bei einer negativen Entwicklung der Konjunktur könnte es einen Zahlungsausfall geben. Auch bei anderen Ratingagenturen wird die paraguayische Wirtschaft ähnlich bewertet. (Cinco Días, Fitch Ratings)

Loma Plata: Vertreter der University of Minnesota besuchen den Chaco. Gestern hat eine Delegation von Vertretern der Regierung und der Universität aus den USA die Kooperative Chortitzer besucht. Angeführt wurde die Gruppe von dem am vergangenen Freitag neu eingesetzten Vizeminister für Ackerbau und Viehzucht Doktor Marcelo González. Wie unser Korrespondent in Loma Plata, Patrick Friesen berichtet, arbeiten die Gäste aus Minnesota daran, virtuelles Anschauungs- und Lehrmaterial für Universitätsstudenten zu sammeln und zur Verfügung zu stellen. Dabei geht es um das Thema «Produktion unter ungünstigen Umständen». Vorgesehen sind auch Besuche in Alto Paraná und Asunción. Ähnliche Projekte hat die Forschungsgruppe bereits in Teilen von Afrika, auf Island, in Argentinien und in der Arktis durchgeführt. (Korrespondent Nordmenno Patrick Friesen)

Filadelfia: Bürgermeisteramt lädt zu Infoveranstaltung ein. Morgen (Donnerstag) finden im Gebäude der Stadtverwaltung von Filadelfia zwei Vorträge zu den Themen „Zugang zu öffentlichen Informationen“ und „Die Rollen der Munizipalitäten“ statt. Laut einem Rundschreiben der Stadtverwaltung findet die Veranstaltung im Rahmen des Projektes „Stärkung der Lokalregierungen“ statt. Ziele sind eine bessere Koordination innerhalb der Bevölkerung zu erreichen, die Wahrnehmung von Pflichten in einer Demokratie zu schärfen, sowie auf Transparenz und Rechenschaft hinzuweisen. Die Vorträge werden morgen (Donnerstag) zwischen 8 Uhr und 11 Uhr 30 im Gebäude der Munizipalität Filadelfia gehalten. Eingeladen sind Studenten, Angestellte im öffentlichen Dienst, und sonstige Interessenten. (Facebook Municipalidad Filadelfia)

Coronel Martínez, Departament Guairá: Durch das Hochwasser des Flusses Tebicuarymí sind im Distrikt Coronel Martínez 130 Häuser überschwemmt worden. Viele Bewohner hätten ihr Hab und Gut aus den Häusern an höhergelegene Stellen gebracht, berichtet die Zeitung ABC Color. An der örtlichen Schule findet wegen des Hochwassers bereits seit 2 Wochen kein Unterricht mehr statt. Auch flussabwärts, in Villa Florida am Fluss Tebicuary wurden weitere Häuser durch Hochwasser überschwemmt. Laut Angaben der Zeitung steigt der Wasserstand im Fluss um etwa 6 Zentimeter pro Tag an. (ABC Color)

Asunción: Die Generaldirektion für Migration verstärkt ihre Grenzkontrollen. Der Leiter der Migrationsbehörde Risieri Filártiga erklärte gegenüber dem Nachrichtenportal ADN Paraguayo, dass die Kontrollen in Grenzgebieten und auf den Flughäfen deutlich verstärkt werden, da mit Beginn der Ferien und über die Feiertage zum Jahresende die Zahl der Reisenden ins Land und aus dem Land stark zunehmen. Um Verzögerungen zu vermeiden, wurde das Personal aufgestockt. (ADN Paraguayo, Wochenblatt)

Itauguá: Zwei Diebe haben in Itauguá versucht, eine Tür samt Rahmen zu stehlen. Darüber berichtet die Zeitung Hoy. Dem Bericht zufolge hätten die beiden Männer im Alter von 17 und 20 Jahren, eine Tür und den dazugehörigen Rahmen aus ihrer Verankerung gerissen. Danach hätten sie versucht, mit ihrer Diebesbeute auf einem Motorrad zu fliehen. Da in dem Moment eine Polizeipatrouille vorbeikam, wurden die Diebe auf frischer Tat ertappt und verhaftet. Die Männer wurden samt Tür zur Staatsanwaltschaft von Itauguá gebracht. (Hoy)