Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 22. Dezember 2017

Asunción: Frauen gehen gegen Gewalt auf die Straße. „Nicht eine mehr! Wir wollen leben!“ – So ähnlich lauteten gestern die Rufe der Frauen, die sich vor der Kathedrale von Asuncion versammelt hatten, um sich gegen Gewalt an Frauen auszusprechen. Freundinnen von Sabryna Breuer hatten die Aktion organisiert, wie das Nachrichtenportal ADN-Paraguayo berichtet. Breuer war in der vergangenen Woche brutal ermordet in ihrer Wohnung gefunden worden. Hauptverdächtiger ist ihr Ehemann, Gerardo Stadeker – ein einflussreicher Unternehmer, der sich bei Aussagen vor der Polizei in Widersprüche verwickelte und zur Tatzeit alkoholisiert war. Die Tat hatte eine Welle von Protesten gegen Frauenmorde in Paraguay zur Folge. Unter anderem hatten Frauen aus hohen Regierungsämtern in dieser Woche eine Videobotschaft ins Internet gestellt, in dem sie sich gegen Gewalt an Frauen aussprechen und missbrauchte Frauen ermutigen, Hilfe zu suchen. Die Demonstranten vor der Kathedrale forderten gestern Abend zudem Gerechtigkeit für die 48 Frauen, die in diesem Jahr bisher in Paraguay Gewaltverbrechen zum Opfer fielen. Um der Trauer Nachdruck zu verleihen, waren sie in Schwarz gekleidet und trugen brennende Kerzen und machten die Öffentlichkeit auf die 53 Waisenkinder aufmerksam, die ihre Mütter verloren haben. (ADN paraguayo)

 

Filadelfia: Der Gouverneur von Boquerón, Edwin Pauls, hat gestern seine Pressekonferenz zum Jahresschluss abgehalten. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Das Departament hatte demzufolge in diesem Jahr einen Kostenvoranschlag von rund 60 Milliarden Guaranies, wovon bisher 47 Milliarden ausgeführt wurden. Unter anderem wurden 9 Millionen Liter Trinkwasser in Siedlungen transportiert. Außerdem hat die Departamentsregierung auf den Grasflächen neben der Ruta Transchaco mehr als 700 Heuballen zur Unterstützung kleiner Viehzüchter produziert. Das Schülerfrühstück wurde in diesem Jahr an mehr als 13 tausend Schüler in 183 Schulen verteilt. Zudem erhielten rund 300 Personen ein Stipendium durch die Departamentsregierung vermittelt. (ABC Color)

Loma Plata: In Loma Plata wird heute eine Verkehrsampel in Betrieb genommen. Wie die Stadtverwaltung von Loma Plata auf ihrer Facebook-Seite bekanntgibt, soll die Ampel an der Kreuzung der Straßen Eligio Ayala und Paz del Chaco seit heute in Betrieb sein. Seit heute ist es außerdem an der Kreuzung verboten, links abzubiegen. (Facebook)

Asunción: Denguefälle gehen zurück. Die Anzahl der Denguepatienten ist in diesem Jahr im Vergleich zu 2015 um 98 Prozent gesunken. Das gab die Direktion für Gesundheitsüberwachung im Gesundheitsministerium bekannt. Demnach sind in diesem Jahr bisher 415 Dengue-Fälle bestätigt worden, – zudem gab es rund 1 tausend 800 Verdachtsfälle. Die schlimmste Dengue-Epidemie habe Paraguay 2013 erlebt, mit 150 tausend Krankheitsfällen und mehr als 200 Toten. Momentan gib es Dengue-Fälle im Asuncioner Stadtteil Ricardo Brugada und in Mariano Roque Alonso. In diesem Jahr wurden außerdem sechs Personen mit dem Zika-Virus angesteckt und acht mit Chikungunya. (Última Hora)

Asunción: Oscar González Daher ist von seinem Amt als Senator zurückgetreten. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, kam González Daher damit einem Amtsenthebungsverfahren durch den Senat zuvor. Dem Politiker wird zur Last gelegt, seine Ämter im Senat und an der Spitze des Magistraturgerichts missbraucht zu haben, um von Personen aus der Justiz Gefallen für sich selber, für Freunde und Familienangehörige einzufordern. Auf die Präsidentschaft und Mitgliedschaft im Magistraturgericht hatte González Daher schon in der letzten Woche verzichtet. (ABC Color)

Asunción: Vier Tage nach seiner Wahlniederlage in den internen Kandidatenwahlen der PLRA hat Carlos Mateo Balmelli einen neuen Posten für die kommenden Präsidentschaftswahlen. Laut Angaben von ABC Color wird Balmelli Chef des Wahlkampfteams um den Präsidentschaftskandidaten Efraín Alegre und den Kandidaten für das Vizepräsidentenamt Leo Rubín. Alegre und Rubín gehen für eine Allianz aus den Parteien PLRA, PRF, PDP und Frente Guasu ins Rennen um das Amt des Staatspräsidenten. (ABC Color, Última Hora)

Concepción: Mord im nördlichen Chaco steht vor der Aufklärung. Gestern wurde ein Mann verhaftet, der allem Anschein nach für einen Mord in der Nähe von Fuerte Olimpo verantwortlich ist. Es handelt sich bei dem Verhafteten um Severiano Giménez Salinas. Er wird beschuldigt, Jorge Zelada erschossen zu haben, der seinerseits ein gesuchter Verbrecher war. Die vergrabene Leiche von Zelada entdeckten Polizeibeamte am Dienstag im Bezirk von Fuerte Olimpo bei Toro Pampa. (ADN paraguayo, Wochenblatt, Archiv ZP-30)

Yaguarón: Im Museum von Yaguarón sind bei Konservierungsarbeiten seltene Schriftstücke entdecke worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde eine Urkunde gefunden, die im Jahr 1762 vom spanischen König Carlos dem Dritten verfasst wurde. Es geht dabei um den Umgang der Spanier mit den paraguayischen Ureinwohnern. Außerdem wurden zwei Bücher entdeckt, die das Namenszeichen von Gaspar Rodríguez de Francia auf dem Umschlag haben. Es handelt sich um ein theologisches Buch und ein Buch über Kirchenrecht. Ein Sprecher des Sekretariates für Kultur sagte, die Bücher und die Urkunde seien in einer Schatulle aufbewahrt worden, dessen Schlüssel in den sechziger Jahren verloren gegangen sei. Das Material wird zunächst in Asunción konserviert. Danach sollen die Bücher zurück in das Museum von Yaguarón gebracht werden, während die Urkunde von König Carlos dem Dritten in Asunción bleiben soll. (ABC Color)

Choré: Im Dorf Cocuere im Distrikt Choré sind zwei Personen wegen Umweltdelikten festgenommen worden. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, waren die Männer dabei, den Wald auf einem 100 Hektar großen Landstück zu roden. Der Besitzer des Landes ist laut Zeitungsangaben ein Brasilianer namens Julci Kuschel. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte auch drei Maschinen, die für die Rodungsarbeiten gebraucht worden waren. (Última Hora)

Puente Kyjhá, Canindeyú: Keine Fördermittel für Stadtverwaltung. Die Munizipalität von Puente Kyjhá kann nach Unregelmäßigkeiten kein Bankkonto mehr eröffnen. Laut ABC Color ist das bisherige Konto der Stadt bei der Bank Continental gesperrt worden, weil der Bürgermeister Francisco Caballero zu viele ungedeckte Schecks ausgestellt hatte. Außerdem seien zahlreiche Schecks eingegangen, die nur die Unterschrift des Bürgermeisters tragen. Normalerweise müssten die Schecks auch vom Verwaltungsleiter der Munizipalität unterschrieben werden, heißt es in dem Bericht. Wegen dieser und anderer Unregelmäßigkeiten habe der Bürgermeister es auch nicht geschafft, bei einer anderen Bank ein Konto zu eröffnen. Das wiederum bedeute, dass die Stadtverwaltung manche Zuschüsse der Regierung, wie zum Beispiel Gelder des Fonacide, nicht mehr erhalten könne. Der Stadtrat hat jetzt beim staatlichen Rechnungshof beantragt, die Arbeit der Munizipalität zu überprüfen. Puente Kyjhá liegt in der Nähe der Grenze zu Brasilien und hat etwa 12 tausend Einwohner. (ABC Color, Wikipedia)