Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 25. Januar 2018

Asunción: Der Direktor der Pilcomayo-Kommission, Ricardo Riego, hat auf die Schwierigkeiten bei der Vergabe von Arbeiten am Pilcomayofluss hingewiesen. Wie Riego gegenüber ABC Color sagte, sei es laut Gesetz nicht möglich, die Arbeiten von den Departamentsverwaltungen machen zu lassen. Obwohl die Zusammenarbeit der Pilcomayo-Kommission mit der Departamentsverwaltung von Boquerón sehr gut sei, könne man dieser nicht einfach die Gelder für die Arbeiten am Pilcomayo übergeben. Riego hob hervor, dass die Arbeiten der mennonitischen Unternehmen am Fluss hervorragend seien, bedauerte aber, dass die mennonitischen Unternehmen aus dem zentralen Chaco sich selten an Ausschreibungen beteiligen.
Ricardo Riego war Ende November Leiter der Pilcomayo-Kommission geworden. Er äußerte damals sein Bedauern darüber, dass die Baggerarbeiten am Fluss zu spät angelaufen seien. Für das laufende Jahr kündigte Riego an, die Ausschreibungen schon im April und Mai durchzuführen, damit man im Juni mit den Baggerarbeiten beginnen könne. (ABC Color)

 

Concepción: LKW-Fahrer streiken gegen die Zulassung von Bi-trenes. Seit den frühen Morgenstunden stehen landesweit die LKW´s still. Die Fahrer protestieren gegen die sogenannten Bi-trenes, Sattelschlepper mit zusätzlichem Anhänger, die laut Regierungsbeschluss für die Zeit der aktuellen Sojaernte im Norden des Landes fahren dürfen. Diese großen LKWs werden vor allem aus Brasilien kommen, und die Sojaernte zum neuen Verlade-Hafen in Concepcion bringen. Die Zulassung für Bi-trenes gilt ab Februar, – und zwar nur auf der Fernstraße 5 zwischen Concepción und Pedro Juan Caballero. Die paraguayischen Transportunternehmer argumentieren, dass die paraguayischen Straßen für derart schwere Fahrzeuge nicht stabil genug sind. Das Ministerium für Öffentliche Bauten und Kommunikation hatte vor zwei Wochen die Bi-trenes mit einer zulässigen Gesamtladung von 60 Tonnen genehmigt. Unternehmer aus dem Norden des Landes begrüßten die Maßnahme. Da in Concepción ein neuer Hafen für das Verladen von Getreide gebaut wird, erhoffen sie sich eine bessere wirtschaftliche Entwicklung in der Zone. Ein weiteres Anliegen der Unternehmer sind die Preise für Frachttransporte. Sie sehen sich durch die Erhöhung des Dieselpreises benachteiligt, und wollen noch vor Erntebeginn mit der Regierung über Frachtgebühren verhandeln. Der Streik der LKW-Fahrer ist unbefristet. Bisher gab es keine Straßensperren. Die LKW-Fahrer campieren an den Straßenrändern. (IP-Paraguay, Archiv ZP-30)

Asunción: Erziehungsministerium präsentiert Vorschläge zum besseren Lernen. Mit 8 Millionen US-Dollar sollen Programme finanziert werden, die das Lernniveau in Paraguay heben, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Der neue Erziehungsminister Nicolás Zárete traf sich gestern mit Vertretern von Dozentengremien und Schülerorganisationen der Mittelstufe zum Austausch. Nach den schlechten Ergebnissen aus der jüngsten Umfrage über das paraguayische Unterrichtssystem müssen neue Ideen her. Konkret stellte der Minister 4 Programme vor, die schon im kommenden Schuljahr eingeführt werden könnten: Das sind erstens, das Programm Tikichuelas. -Eine Unterrichtsstrategie, die das logische Denken bei Kindern im Vorschulalter fördert. Die Strategie lässt sich nach Ansicht des Ministeriums leicht an Lehrer vermitteln und verspricht gute Resultate. Das zweite Programm nennt sich LPA. Dabei handelt es sich um eine Unterrichtsmethode, die das Lesen und Schreiben fördert und im Laufe von 10 Jahren in der Schule angewandt wird. LPA steht für leo, pienso, aprendo, – zu Deutsch: Ich lese, denke und lerne. LPA ist vor allem für die Grundschule gedacht. Ein weiteres Programm für die ersten 9 Schuljahre nennt sich Mapara. – Ein Mathe-Förderprogramm, das von Japanern entwickelt wurde und im Departament Cordillera bereits angewandt wird. Das vierte Programm heißt Steam, und ist für die Mittelstufe gedacht. Es ist eine Methode des Unterrichtens und Lernens, die mehrere Disziplinen umfasst und die in den USA, Frankreich und in Kanada angewandt wird. Diese Programme sollen langfristig eingeführt werden, so der Vorschlag des Ministeriums. Die Lehrer wurden bei dem Treffen gestern aufgefordert, selbstkritischer zu werden und herkömmliche Methoden zu überdenken. Die Schülervertreter schlugen Arbeitsgruppen in den Schulen vor, in denen vor allem kreativ gearbeitet werden könne, um Unterrichtsinhalte zu vertiefen und dabei zu lernen. (Última Hora)

Asunción: Ein neues Gesetzesprojekt schlägt vor, Frauen durch elektronische Hilfsmittel vor Gewalt zu schützen. Wie die Zeitung La Nación berichtet, hat der Abgeordnete Víctor Ríos ein entsprechendes Projekt eingereicht. Es sieht vor, dass eine Person, der durch eine einstweilige Verfügung jeglicher Kontakt mit ihrer Familie verboten worden ist, eine elektronische Fußfessel oder Armband trägt, dessen Signal von der Polizei überwacht wird. Wenn festgestellt würde, dass die Person sich ihrer Familie nähert, sei die Polizei schneller informiert und könnte eingreifen. Im vergangenen Jahr ist in Paraguay im Durchschnitt jede Woche eine Frau getötet worden, in vielen Fällen von ihrem Partner. In den ersten Wochen dieses Jahres sei diese Anzahl sogar noch gestiegen, sagte Ríos. (La Nación)

Asunción: Schärfere Gesetze zur Vorbeugung häuslicher Gewalt gefordert. Angesichts mehrerer Todesfälle von Frauen, die häuslicher Gewalt zum Opfer fielen, hat sich der Psychologe José Vera Gómez für gesetzlich verankerte Vorbeugungsmaßnahmen ausgesprochen. Gegenüber Reportern von Última Hora sagte der für die Generalstaatsanwaltschaft arbeitende Psychologe, es müsse ein Gesetz geben, dass schon vorbeugend wirkt, bevor es zu Gewalt kommt. Männer, die sich gewaltbereit zeigen, Drohungen aussprechen, labil oder schon vorbestraft sind, müssten eine Therapie verordnet bekommen, bevor sie ein Verbrechen begehen, so der Experte. Die Gesetzeslage ist derzeit so, dass eine Therapie erst dann verordnet werden kann, wenn Männer gewalttätig wurden und bereits Schaden entstanden ist. (Última Hora)

Asunción: Ein Richter hat einen Haftbefehl gegen den paraguayischen Fußballspieler Jonathan Fabbro ausgestellt. Fabbro wird zur Last gelegt, Kinder sexuell missbraucht zu haben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, werde Fabbro wegen ähnlicher Verbrechen auch in Argentinien gesucht. Der 36jährige gebürtige Argentinier, der auch die paraguayische Staatsangehörigkeit besitzt, war im Dezember in Mexiko verhaftet worden. Er soll zunächst nach Argentinien ausgeliefert und dort vor Gericht gestellt werden. Danach könnte er nach Paraguay ausgeliefert werden. (ABC Color)

Asunción/Sao Paulo: Unternehmensleiter aus Brasilien und Paraguay kommen für eine Konferenz zusammen. In diesen Tagen hat in der brasilianischen Metropole, Sao Paulo ein Treffen der Lide-Gruppe stattgefunden. Lide ist eine in Brasilien gegründete Gesellschaft, die derzeit 1.700 Mitgliedsorganisationen weltweit besitzt. In Paraguay hat Lide 35 Partner aus dem Unternehmerbereich. Industrie- und Handelsminister Gustavo Leite hatte die Gelegenheit, Paraguay mit seinen Vorteilen für Investitionen zu präsentieren. Einem Artikel der Nachrichtenagentur IP-Paraguay zufolge ist es Leite gelungen, zwei Baufirmen des Nachbarlandes zu Investitionen zu überzeugen. An der Konferenz in Sao Paulo nahm eine Delegation von etwa 12 Paraguayern teil, wo etwa 180 Unternehmer zusammengetroffen waren. (ip.gov.py, Archiv ZP30)

Asunción: Leiche im Übeschwemmungsgebiet gefunden. Im Asuncioner Stadtteil Ricardo Brugada ist gestern eine Leiche eines Mannes geborgen worden. Das schrieb Última Hora unter Berufung auf Angaben der Polizei. Der Körper trieb demnach im Wasser, das den Teil der Stadt überschwemmt hat, der im Volksmund Chacarita genannt wird. Der Mann war nicht als vermisst gemeldet worden. Da er keine Wunden aufweist, wird vermutet, dass er ertrunken ist. Die Forensiker ermitteln die genaue Todesursache. (UH)

Asunción: Beachhandballer sammeln Geld für Teilnahme an Qualifikation zur WM. Mitglieder der paraguayischen Herren- und Frauen-Beach-Handballmannschaften sammeln an Asuncioner Ampeln Geld, um an einem Qualifikationsturnier in den USA teilnehmen zu können. Wie die Jugendlichen gegenüber Reportern von Paraguay.com sagten, können sie keine finanzielle Hilfe vom Staat erwarten, weil dort kein Geld für die Beachhandballer vorgesehen ist. In den USA findet demnächst das Turnier auf panamerikanischer Ebene statt, woraus sich vier Teams für die Weltmeisterschaft qualifizieren, die in diesem Jahr in Russland stattfindet. Die Beachhandball-Weltmeisterschaft ist ein alle zwei Jahre stattfindender Wettbewerb der besten männlichen und weiblichen Nationalmannschaften. Er wird seit 2004 von der internationalen Handball-Vereinigung, IHF veranstaltet. Auf der Team-Rangliste steht Brasilien auf Platz 1, gefolgt von Kroatien und Spanien auf den Plätzen 2 und 3. (Paraguay.com, Wikipedia)

Asunción/Bogotá: Ein paraguayisches Kaffeehaus hat in Kolumbien eine Filiale eröffnet. Darüber berichtet die Zeitung La Nación. „Mary’s Coffee House“ wurde 2015 in Paraguay gegründet, mit einem Lokal an der Asuncioner Straße Lillo. Nachdem das Unternehmen bereits zwei Preise gewann, hat man sich jetzt entschieden, in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá ein Lokal zu eröffnen. Das Kaffeehaus in Asunción bietet unter anderem Kaffeeverkostungen und Grundkurse in Zubereitung von Kaffee an. (La Nación, Facebook)