Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 12. Februar 2018

Asunción: Das nationale Fürsorgeinstitut IPS will die Bestimmungen für die Berechnung der Rente verändern. Wie der IPS-Vorsitzende Benigno López gegenüber Radio 730 sagte, soll die Berechnungsgrundlage für die Höhe der Rente von 3 auf 10 Jahren erhöht werden. Bisher wird das Gehalt der letzten 3 Arbeitsjahre gebraucht, um die Höhe der Rente zu berechnen. Laut López führt das dazu, dass Angestellte ihr ganzes Berufsleben lang ein niedriges Gehalt angeben, auf das sie ihre Beiträge zahlen. Lediglich in den letzten 3 Arbeitsjahren werde dann das reale oder ein überhöhtes Gehalt gemeldet, um höhere Rentenansprüche zu haben. Um das Problem zu mildern, wolle man den Berechnungszeitraum auf 10 Jahre erhöhen. López verteidigte das Gesetz das die Pensionskasse des IPS von der Krankenkasse trennt. Es sei zu erwarten, dass die Pensionskasse um das Jahr 2050 in Schwierigkeiten gerät, vor allem wegen der Überalterung der Gesellschaft. Deshalb sei es wichtig, jetzt vorbeugende Maßnahmen einzuleiten. In der Politik waren in den letzten Monaten immer wieder Forderungen laut geworden, die Gelder aus der Pensionskasse zu verwenden um das Defizit der Krankenkasse auszugleichen. (ABC Color, Archiv ZP30)

 

Filadelfia: Am heutigen Montagvormittag hat am Colegio Filadelfia das neue Unterrichtsjahr begonnen. Um 9 Uhr fand in der Kirche der Mennonitengemeinde Fernheim der diesjährige Schuleröffnungsgottesdienst statt. Der Schulleiter Ronald Unruh begrüßte die Schüler, deren Eltern, Lehrer sowie zur Veranstaltung erschienene Schulfreunde. Die Veranstaltung zum Schuljahresbeginn bestand aus Informationen zum Schuljahr, dem Singen mehrerer Lieder, einer Besinnung von Lehrer Friedbert Loewen und einem Segensgebet vom Fernheimer Schulrat, Herrn Kornelius Neufeld. Insgesamt haben sich in diesem Jahr 318 Schüler am Colegio Filadelfia angemeldet. Sie werden auf insgesamt 15 Klassen verteilt. Unterrichtet werden diese Schüler von 22 vollzeitig angestellten Lehrkräften und von 23 Teilzeitlehrkräften. (Clarisse Regier)

Asunción: Nach dem Ende des Streiks der LKW-Fahrer versuchen die Unternehmer, so schnell wie möglich die Sojaernte in die Häfen zu bringen und auf Schiffe zu verladen. Die Zeitung ABC Color zitierte dazu den Präsidenten vom Verband der Produktionsgremien, Héctor Cristaldo. Seinen Angaben zufolge sind die Straßen voller LKWs, die Soja an die Häfen bringen. Die Ernte, die wegen Raummangels auf freie Flächen geschüttet worden war, sei inzwischen komplett verladen worden, sagte Cristaldo. Durch den Regen der vergangenen Tage sei nicht viel geerntet wurde. Deshalb habe sich die Situation in den Silos jetzt leicht entspannt. (ABC Color)

Asunción: Der Anteil der Mieter auf dem paraguayischen Wohnungsmarkt ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Darüber berichtet ABC Color unter Berufung auf das Sekretariat für sozialen Wohnungsbau, Senavitat. Während im Jahr 2000 noch 16 Prozent der Bevölkerung in einem gemieteten Haus, Wohnung oder Zimmer wohnten, sind es heute noch 11 Prozent. Weitere 11 Prozent wohnen in anderen Verhältnissen, zum Beispiel in Räumlichkeiten, die ihnen vom Arbeitgeber überlassen werden. Die restlichen 78 Prozent wohnen in eigenen Häusern oder Wohnungen. Wie aus dem Bericht hervorgeht, sind die eigenen Häuser allerding oft sehr einfach oder baufällig. Senavitat schätzt, dass an mehr als der Hälfte der Häuser im Land Renovierungen oder Erweiterungsbauten notwendig wären, damit die Bewohner ausreichend guten Wohnraum haben. (ABC Color)

Asunción: Der Vizeminister für Landwirtschaft Mario León möchte erreichen, dass Paraguay sich während des gesamten Jahres selber mit Gemüse versorgen kann. In einem Interview mit der Zeitung ABC Color sagte León, der Einsatz von Technologie seit notwendig, um gleichbleibende Mengen von Gemüse zu allen Jahreszeiten zu produzieren. So sei es zum Beispiel äußerst schwierig, im Frühling und Sommer mit herkömmlichen Methoden Tomaten anzubauen. Durch den Einsatz von Halbschatten oder Gewächshäusern, und durch Bewässerungssysteme könne man aber erreichen, dass über einen längeren Zeitraum produziert werden kann. Außerdem suche das Ministerium gemeinsam mit Privatorganisationen nach Gemüsesorten die besser mit der Hitze zurechtkommen. (ABC Color)

Asunción: Eine Studie der Nationalen Universität hat hohe Mengen des Benzin-Zusatzstoffes MTBE im Grundwasser in Asunción und Luque festgestellt. Darüber berichtet die Zeitung Última Hora. Es seien 90 Brunnen mit einer Tiefe von 80 bis 180 Metern untersucht worden. Es seien vor allem Brunnen in der Nähe von Tankstellen ausgesucht worden, sagte einer der Studienmitarbeiter. Bei fast der Hälfte habe man MTBE im Wasser festgestellt. MTBE ist die Abkürzung für „Methyl – tert – butyl – ether“. Es wird in Benzin eingesetzt, um die Oktanzahl zu erhöhen. Bis 2002 wurden dem Benzin in Paraguay etwa 18 Prozent MTBE hinzugefügt. Nach einer Gesetzesänderung 2014 wurde der Anteil auf 2 Prozent begrenzt. Das Vorkommen von MTBE im Grundwasser lasse darauf schließen, dass an zahlreichen Tankstellen im Laufe der Jahre Benzin im Boden versickert sei, sagte ein Mitarbeiter der Universität. Er würde empfehlen, dass der Wasserversorger Essap bessere Kontrollen der Brunnen vornehme, und dass auch die Tankstellen besser auch Lecks überprüft würden. (Última Hora)

Asunción: Die italienische Staatsanwältin Elisabett Pugliese besucht in diesen Tagen Paraguay. Wie Frau Pugliese in einem Interview mit der Zeitung ABC Color sagte, ist sie Teil einer EU-Delegation, die das paraguayische Justizministerium in der Handhabung der Strafanstalten unterstützen soll. Die Staatsanwältin erklärte, eine wichtige Regelung die man in italienischen Gefängnissen umgesetzt habe, sei die Trennung der Mafiosi von anderen Gefangenen. Dadurch werde es schwerer für die Mafia, in Gefängnissen neue Mitglieder anzuwerben. Sie sprach sich außerdem für die Verwendung von abgehörten Telefonaten aus. Im Kampf gegen organisierte Kriminalität sei es oft äußerst schwierig, Augenzeugen zu finden, die zu einer Aussage bereit seien. Deshalb greife man gern auf abhörte Telefonate zurück, um Verbrecher zu überführen. (ABC Color)

Concepción: Sie lehnten Hilfe durch die EPP ab und bekommen Unterstützung vom Staat. Bewohner von Vy’a Renda im Distrikt Paso Barreto, Concepción haben am Wochenende Lebensmittel und Baumaterial durch die Anti-Terror-Einheit FTC erhalten. Die 210 Personen seien zudem medizinisch grundversorgt worden, schreibt die Zeitung Última Hora. Der Siedlungsleiter Isidro Fernández sagte den Reportern, seit man vor Jahren die Hilfe der selbsternannten paraguayischen Volksarmee abgelehnt habe, sei die Regierung dagewesen, um Unterstützung zu leisten. Die Siedlung der Volksgruppe Mbyá Guaraní lebt von der Landwirtschaft. Die 47 Familien bauen unter anderem Bohnen, Mandioka, Süßkartoffeln und Bananen an. Vy’a Renda liegt nördlich von Horqueta, im Süden von Concepción. Die Siedlung war 2010 in die Schlagzeilen geraten, weil sie Fleisch von der EPP abgelehnt hatte, das aus Erpressung gegen die Familie des entführten Viehzüchters Fidel Zavala stammte. (Última Hora)

Villarrica: Der Departamentsverwaltung von Guairá könnte wegen unbezahlter Rechnungen der Strom abgeschnitten werden. Laut Angaben von ABC Color schuldet die Departamentsverwaltung dem privaten Stromverteiler Clyfsa etwa 140 Millionen Guaraníes. Zunächst habe man bei einigen Brunnen für die Wasserversorgung der Stadt die Zähler entfernt, sagte ein Sprecher von Clyfsa. Unbezahlte Rechnungen geben es auch vom Departamentsgebäude, einem Krankenhaus und einem Park, die von der Departamentsverwaltung betrieben werden. Durch den politischen Konflikt in Guairá arbeiten dort zwei Departamentsverwaltungen parallel. Der Präsident des Stromverteilers Clyfsa, Luis María Ocampos sagte, er habe beide Gouverneure darauf hingewiesen, dass der Strom für die Einrichtungen der Departamentsverwaltung komplett abgeschaltet werde, wenn die ausstehenden Rechnungen nicht beglichen würden. (ABC Color)

Asuncion: Die Verkäufe von Wasser in Flaschen sind im vergangenen Jahr in Paraguay um 8 Prozent angestiegen. Laut einer Studie der Beratungsfirma CCR wurden im Durchschnitt pro Kopf im vergangenen Jahr 15 Liter Wasser für etwa 50 tausend Guaraníes gekauft. Drei Viertel der Wassereinkäufe belaufen sich auf Wasser, das mit Kohlensäure versetzt ist, bekannt als „Agua con gas“. Den größten Verbrauch verzeichnet der Großraum Asunción, mit zwei Dritteln der Käufe. (5 Días)