Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 09. Mai 2018

Zentraler Chaco: ASCIM wird heute 40 Jahre. Wie aus dem Jahresbericht der Ascim aus dem Jahr 1979 hervorgeht, fand am 9. Mai 1978 die Gründungssitzung der Asociación de Servicios de Cooperación Indígena – Mennonita kurz Ascim statt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Arbeit von den Mennoniten mit den Indigenen wurde somit eine Organisation gegründet, wo Indigene und deutsch-sprechende Mennoniten gleichberechtigt über Fragen, die beide Gruppen angehen, entscheiden. 1978 lebten laut diesem Jahresbericht rund 11tausend Indigene in 5 Gemeinschaften und 20 kleineren Lagern im zentralen Chaco. Heute arbeitet die Ascim mit 17 Gemeinschaften zusammen, in denen rund 15tausend Indigene leben. Wie schon vor 40 Jahren, so ist auch heute noch das Ziel der Ascim, mit den autonomen indigenen Gemeinschaften zu kooperieren, damit ihre Grundbedürfnisse gestillt werden können. Die Zusammenarbeit gründet sich auf christlicher Basis, heißt es in dem Bericht. (Ascim/Renate Penner)

 

Wien/Defensores del Chaco: Österreicher wird im Chaco vermisst. Der Österreicher Wilhelm Wabnegg hat seit 11 Tagen nicht mehr von sich hören lassen. Zuletzt war der 62-jährige im Nationalpark „Defensores del Chaco“ im Norden von Boquerón unterwegs, wie Angehörige der Redaktion des Wochenblattes mitteilten. Wabnegg ist laut eigenen Angaben auf seinem Reiseblogg im Internet, in einem alten Rundhauber Mercedes Benz Wohnmobil unterwegs. In dem Nationalpark wollte er den Cerro León besteigen und sich danach in Campo Grande, Brasilien mit Freunden treffen. Letzter Kontakt mit ihm war am 28. April 2018. Militärs in Mariscal Estigarribia sagten Reportern von ABC-Color, Wabnegg hatte gesagt, dass er zum Cerro León und von da über Bahía Negra nach Brasilien reisen wolle. Man habe auf die schlechten Wege in der Zone hingewiesen und ihm geraten, den Umweg über Carmelo Peralta zu wählen. Wilhelm Wabnegg bereist mit seiner Kombination aus Kleinlaster und Wohnmobil seit Juli Südamerika. Ein Freund von Wabnegg aus Wien bat um Hilfe bei der Suche nach Hinweisen. Die Parkverwaltung ist informiert. Das Kennzeichen seines Fahrzeugs ist BM 901 AK. (willi-wabnegg.com, Wochenblatt, ABC-Color)

Asunción/Hernandarias: Die Staatsanwaltschaft hat gestern (Dienstag) Anklage gegen Dario Messer erhoben. Darüber berichtet Última Hora. Messer wird in Brasilien wegen Geldwäsche gesucht. Der gebürtige Brasilianer hatte sich 2009 nach Paraguay abgesetzt und hat danach die paraguayische Staatsangehörigkeit angenommen, um einer Auslieferung nach Brasilien zu entgehen. Messer wird inzwischen per internationalem Haftbefehl gesucht. Bis Ostern soll er im Paraná Country Club in Hernandarias gewohnt haben. Gestern wurden seine Büroräume durchsucht. Laut Angaben der ermittelnden Staatsanwältin wurden alle Bankkonten von Messer gesperrt. Im Zuge der Ermittlungen gerät auch die Behörde zum Kampf gegen Geldwäsche, Seprelad, in die Kritik. Diese soll bereits seit Monaten um die Machenschaften Messers gewusst haben, hat aber lange gewartet, bis sie einen entsprechenden Bericht vorlegte. Darío Messer steht Staatspräsident Cartes nahe. Wie ABC Color berichtet, hat die Familie von Messer Cartes in den 80ziger Jahren aufgenommen, als dieser auf der Flucht vor der paraguayischen Justiz war. Neben Messer wurden noch zwei weitere Personen wegen Geldwäsche angezeigt, darunter Juan Pablo Jimenez Viveros, einem Cousin von Präsident Cartes. Er hatte gestern bei der Banco Nacional de Fomento mit einer Vollmacht versucht, zwei Milliarden Guaraníes von Messers Konten abzuheben, was dem Bankangestellten verdächtig vorkam. Jimenez Viveros verließ die Bank ohne das Geld und konnte verschwinden, bevor die Polizei eintraf. (Última Hora, ABC Color)

Asunción: Das Magistraturgericht hat einen Prozess gegen die Richterin Griselda Caballero eingeleitet. Der Richterin wird vorgeworfen, einen dringenden Haftbefehl gegen Darío Messer verzögert zu haben. Laut Angaben von Última Hora hat es 17 Stunden gedauert, bis die Richterin den Haftbefehl ausgestellt hat. In der Zwischenzeit sei Messer aus seiner Wohnung in Hernandarias geflohen, hieß es. Die Richterin erklärte, niemand habe ihr mitgeteilt, dass es sich um eine dringende Angelegenheit handele. (Última Hora)

Asunción: Kongress entscheidet heute über Ernennung Puchetas zur neuen Vizepräsidentin. Die außerordentliche Sitzung von Abgeordneten und Senatoren ist für 14 Uhr 30 angesetzt, wie das Nachrichtenportal Hoy heute früh ankündigte. Die Sitzung wird vom Kongress-Präsidenten Fernando Lugo geleitet. Es soll über die Nominierung der bisherigen Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, Alicia Pucheta, zur Vizepräsidentin beraten werden. Frau Pucheta ist die Wunschkandidatin von Staatspräsident Horacio Cartes für den Posten, der nach dem Rücktritt von Juan Afara vakant ist. Um Vizepräsidentin des Landes werden zu können, war Pucheta vor zwei Wochen von ihrem Amt als Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes zurückgetreten. (Hoy)

Asunción: Die Geldsendungen, die paraguayische Gastarbeiter im Ausland in ihre Heimat schicken, sind in diesem Jahr weiter zurückgegangen. Wie ABC Color berichtet, wurden zwischen Januar und März 141 Millionen US-Dollar ins Land gebracht, sechs Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die meisten Devisen kommen von Paraguayern, die in Spanien arbeiten, gefolgt von Argentinien und den USA. (ABC Color)

Asunción: Der Tiergesundheitsdienst Senacsa hat den Schlachthof „Frigorífico Concepción“ vorübergehend gesperrt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist die Sperre die Folge davon, dass der Schlachthof angeblich 180 Tonnen Fleisch aus Brasilien importiert hat, ohne über die entsprechende Genehmigung der Tiergesundheitsbehörden zu verfügen. Das Fleisch sei für die Produktion von Hamburgern vorgesehen gewesen, hieß es. Der zuständige Staatsanwalt erklärte, es müsse untersucht werden, warum der Zoll in Pedro Juan Caballero die Lastkraftwaren ohne Genehmigung der Senacsa habe ins Land kommen lassen. (ABC Color)

Carlos Antonio López, Departament Itapúa: Überfall auf deutsche Familie. In der Siedlung Maestro Fermín ist in der Nacht zum Dienstag eine drei-köpfige Familie überfallen worden. Die vier Unbekannten seien bewaffnet gewesen und hätten unter anderem ein Gewehr, Geld, Dokumente, Mobiltelefone und ein Auto mitgenommen, das als Schulbus genutzt wird, berichtet das Nachrichtenportal MásEncarnación. Bei den Opfern handelt es sich um das Ehepaar Heinrich Randecker und Luciane Flech Weyler und die 78-jährige Mutter Rose Randecker. Das 88. Kommissariat beschäftigt sich mit dem Fall. Angesichts des schweren Raubes sind alle Einheiten der Nationalpolizei in der gesamten Region im Einsatz und führen Zufallskontrollen durch. Es wird vermutet, dass die Verbrecher in den Osten des Landes, nach Ciudad del Este, fliehen konnten. (Mas Encarnación, Itapuá Noticias, Wochenblatt)

Loma Plata: Im zentralen Chaco ist in diesen Tagen eine Gruppe Freiwilliger Ärzte und Pflegepersonal aus den USA unterwegs. Laut Angaben von ABC Color wird Personen mit geringem Einkommen kostenlose medizinische Behandlung geboten. Bei der Gruppe handelt es sich um Personal des christlichen medizinischen Werkes „Cure“ aus Pennsilvania in den USA. Für heute ist vorgesehen, Sprechstunden in Villa San Miguel anzubieten. (ABC Color)

Arroyito, Concepción: Messe am Geburtstag von Edelio Morínigo. Im Elternhaus des von der EPP entführten Soldaten findet heute eine Messe anlässlich seines Geburtstages statt. Edelio Morínigo wird heute 29, wie die Tageszeitung ABC-Color berichtete. Der katholische Gottesdienst wird von Bischof Adalberto Martínez geleitet, der für die Diözesen in den Departamenten Concepción und Amambay zuständig ist. Der Unteroffizier Edelio Morínigo wurde am 5. Juli 2014 von Mitgliedern der selbsternannten Volksarmee Paraguays EPP bei Yby Yaú in Concepción entführt, als er dienstfrei hatte. (ABC-Color)