Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. Mai 2018

Asunción: Die nationale Zolldirektion hat den Import von Fleisch verboten. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde der Importstopp verhängt, nachdem der Schlachthof „Frigorífico Concepción“ Fleisch ins Land gebracht hatte, das angeblich mit gefälschten Importdokumenten versehen war. Die Zollkontrollen an der Grenze nach Brasilien seien verstärkt worden, hieß es. Sowohl beim Zoll als auch beim Tiergesundheitsdienst Senacsa wurden Beamte ausgewechselt. Der Präsident von „Frigorífico Concepción“, Jair de Lima, sprach von einer Verschwörung der ländlichen Vereinigung ARP und einiger Schlachthöfe. So versuche man den größten Schlachthof des Landes kaputtzumachen, so der Unternehmer. Er beteuerte, sein Unternehmen habe sämtliche verlangen Dokumente für den Fleischimport ordnungsgemäß vorgelegt. (ABC Color)

 

Nationalpark Defensores del Chaco: Suche nach vermisstem Österreicher geht weiter. Heute werde das Suchpersonal an anderen Stellen abgesetzt, als dort, wo schon am Boden gesucht wurde, schreibt das Wochenblatt unter Berufung auf Mitglieder der Suchtrupps. Demzufolge begann man heute früh um 7 Uhr mit den ersten Flugeinsätzen. Beteiligt sind zwei Flugzeuge und ein Hubschrauber. Am Fuß des Cerro León ist ein Basislager eingerichtet worden. Bis die Suchtrupps heute Abend dort wieder eintreffen, soll soweit wie möglich die komplette Strecke des Wanderwegs abgesucht worden sein, die der Österreicher auf einer Zeichnung markiert hatte. Diese war in seinem LKW-Wohnmobil gefunden worden. (Wochenblatt, Youtube)

Asunción: Der wegen Geldwäsche gesuchte Darío Messer soll mindestens 10 Estanzias und 12tausend Kopf Vieh in Paraguay besitzen. Laut Angaben von ABC Color sind 10 Viehzuchtbetriebe auf den Namen von Chai S.A. registriert, einer Firma, die dem gebürtigen Brasilianer Messer gehört. Unter anderem sollen ihm die Estanzia Thiago im Distrikt Mariscal Estigarribia, die Estanzia Diana bei Pozo Hondo, und die Estanzia „Pozo Anita“ bei Pratts Gill gehören. Die paraguayische Justiz hat für heute Darío Messer, seinen Sohn Dans Wolf Messer und den Cousin von Staatspräsident Cartes, Juan Pablo Jiménez vorgeladen. Bisher hat sich nur Jiménez der Justiz gestellt. (ABC Color)

Asunción: Ein Malaria-Ausbruch in Foz do Iguazú alarmiert die paraguayischen Behörden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Gesundheitsminister Carlos Morínigo sagte, es gäbe ein Protokoll, das jetzt ablaufen müsse, um zu verhindern, dass die Malaria sich erneut in Paraguay ausbreite. Die Direktorin für Gesundheitsüberwachung erklärte, noch sei keine offizielle Mitteilung der brasilianischen Behörden über den Malaria-Fall eingetroffen. Man wisse von dem Ausbruch lediglich aus der Presse. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums hat es in Paraguay seit 2012 keine Malariafälle mehr gegeben. Ausnahmen sind Fälle, die von außen in das Land gekommen sind. Paraguay erwartet in einigen Wochen die Anerkennung als malaria-freies Land von Seiten der Weltgesundheitsorganisation. (ABC Color)

Asunción: Katholische Kirche richtet mahnende Worte an die Regierung. In Anwesenheit ranghoher Politiker hat Erzbischof Edmundo Valenzuela gestern auf der alljährlichen Messe zum Unabhängigkeitstag die neugewählte Regierung aufgefordert, sich für eine Justizreform, Transparenz und Arbeitsplätze stark zu machen. Gleichzeitig hinterfragte er manche Aktionen der derzeitigen Regierung von Horacio Cartes, wie die Zeitung Última Hora schreibt. Der Erzbischof von Asunción nutzte das Gleichnis von einem guten Verwalter, den Aufopferungsbereitschaft und Kohärenz auszeichnen. Das bedeutet so viel wie folgerichtiges und strukturiertes Arbeiten. Valenzuela forderte in dem Sinne ein entschiedenes und strukturiertes Vorgehen gegen Korruption und Straflosigkeit in staatlichen Institutionen und einen Blick für die Armut und Arbeitslosigkeit im Land. Demokratie könne erst dann funktionieren, wenn die Justiz in allen Instanzen unabhängig und unbestechlich sei, so der katholische Geistliche. (Última Hora)

Asunción: 39 Tote durch tragische Umstände am langen Wochenende. Laut dem Pressebericht der Nationalpolizei kamen 14 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Acht davon mit Motorrädern. In 10 Fällen wurden Menschen Opfer von Gewaltverbrechen und sieben Personen schieden freiwillig aus dem Leben. Bei drei weiteren ist die Todesursache unklar. Außerdem fand man zwei Leichen. Jeweils eine Person kam durch Stromschlag und Ertrinken ums Leben. Die Polizei konnte zudem 51 Personen festnehmen, die per Haftbefehl gesucht wurden. 195 verdächtige Straftäter kamen in Untersuchungshaft. (Última Hora)

Ciudad del Este: 40 Jahre Haft für Dreifachmörder. Der 26-jährige brasilianisch stämmige Mann wurde für schuldig befunden, vor drei Jahren drei Frauen vergewaltigte und danach brutal ermordet zu haben. Einer Berufung von Seiten des Verurteilten gab das Gericht nicht statt, wie die Zeitung La Nacion unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtete. Cleverson Luiz Pires hatte am 13. Februar 2015 in der Colonia San Alfredo nahe Naranjal Wali Jaster Adiers und zwei ihrer erwachsenen Töchter umgebracht. Eine 4-jährige Tochter hatte überlebt, weil sie sich in einem Zimmer einschloss. Die zuständige Staatsanwältin hatte 40 Jahre Haft gefordert. Das Höchstmaß der in Paraguay möglichen Strafe. Das Gericht verurteilte Pires zu 30 Jahren Haft, plus 10 Jahre Sicherungsverwahrung. (La Nación)

La Paz: Bolivien kündigt Bau einer Gas-Pipeline nach Paraguay an. Wie die Zeitung „La Razón“ aus Bolivien berichtet, hat der Chef des staatlichen Öl- und Gasunternehmens YPFB, Óscar Barriga, zwei Großprojekte angekündigt. Dabei geht es zum einen um den Bau einer Gasleitung zum peruanischen Hafen Ilo, zum anderen um den Bau einer Leitung nach Paraguay. Konkrete Informationen zu dem Projekt gab Barriga nicht. Eine Gaspipeline zwischen Bolivien und Paraguay ist schön öfters Gegenstand von Verhandlungen beider Regierungen gewesen. So hatte die bolivianische Regierung im Jahr 2010 vorgeschlagen, eine 2.000 Kilometer lange Gasleitung zu bauen, die von Bolivien nach Asunción und weiter nach Montevideo führen sollte. Bedingung sei allerdings, dass genügend Absatz vorhanden sei. (www.la-razon.com, ABC Color)

Asunción: Das technische Planungssekretariat der Regierung hat eine Internet-Plattform eröffnet, das alle Projekte auflistet, die von internationalen Entwicklungshilfe-Organisationen finanziert werden. Wie die Pressestelle des Planungssekretariates berichtet, werden auf der Internetseite für jeden Distrikt die aktuellen Entwicklungshilfe-Projekte mit den wichtigsten Projektdaten aufgeführt. Das Departament, in dem gegenwärtig die meisten Projekte laufen, ist das Departament Central mit 23 Projekten. Für das Departament Boquerón werden drei Projekte aufgelistet. Laut Angaben von ABC Color sind die Interamerikanische Entwicklungsbank Bid und die japanische Kooperationsagentur Jica bisher die größten Geber von Entwicklungshilfe-Geldern in Paraguay (stp.gov.py, ABC Color)

Asunción: Ausstellung über Sklaverei in Paraguay. Im Haus der Unabhängigkeit, besser bekannt als Casa de la independencia – und im Nationalarchiv ist heute die Ausstellung „Los invisibles“ geöffnet. Zu Deutsch: Die Unsichtbaren. Es geht um Braune, Schwarze und Mulaten, die in der Zeit der Unabhängigkeitsbestrebungen Zwangsarbeit in Paraguay leisteten, wie Últiama Hora informiert. Zu den Exponaten gehören Informationen über die Rolle der Sklaven, die Kinder, die Strafen, -auch die Abwicklung beim Kauf und Verkauf von Zwangsarbeitern. Laut Angaben der Museumsdirektorin Ana Barreto werden zudem Modells die Kleidung vorführen, die Sklavinnen um 1811 trugen. Die Ausstellung soll ferner zeigen, wie die Bevölkerung des Landes damals aussah. Den Angaben der Historiker zufolge bestand die Hälfte der Asuncioner Bevölkerung 1811 aus Afroparaguayern. Das Halten von Sklaven galt weitgehend als Statussymbol. Im Oktober 1869 wurden in Paraguay die Sklaven per Regierungsdekret freigelassen. Die Sklaven haben Paraguay damals nicht verlassen, sondern sich mit den Landsleuten vermischt. Die Ausstellung im Nationalarchiv ist bis Ende Mai für Besucher geöffnet, die Ausstellung in der Casa de la independencia bis Juni. (Última Hora)