Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 20. Juni 2018

Asunción: Die Wahlbeobachtungskommission der EU hat ihren Abschlussbericht vorgestellt. Bei einer Veranstaltung im Sheraton Hotel in Asunción stellte die Leiterin der Kommission, Renate Weber Verbesserungsvorschläge für die paraguayische Regierung vor. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay berichtet, hatte Weber vor allem hervorgehoben, dass eine Verfassungsreform in Betracht gezogen werden sollte. Außerdem müsse das Gesetzesprojekt einer Wahlreform dringend im Kongress angesprochen werden. Dieses Projekt war bereits im Jahr 2014 vom Obersten Wahlgerichtshof präsentiert worden. Ein weiterer Vorschlag der EU-Kommission ist, die Justiz unabhängig zu machen. Außerdem sollte das Gesetz der politischen Finanzierung ausgeweitet werden, um auch die Ausgaben der internen Wahlen transparenter zu machen.
Die Wahlbeobachtungskommission der Europäischen Union hatte den Wahlprozess in der ersten Jahreshälfte überwacht. Abschließend wird die Kommission der EU am Freitag ein Seminar bringen, das zusammen mit dem Obersten Wahlgerichtshof organisiert wurde. Dort soll es darum gehen, wie die Empfehlungen der EU umgesetzt werden können. (IP Paraguay/La Nación/eeas.europa.eu)

 

Asunción: Ein großes Feuer hat einen Lagerraum beim Mercado Cuatro zerstört. Wie die nationalen Medien berichten, fing das zweistöckige Gebäude gegen 10 Uhr Vormittag Feuer. Gegen Mittag konnte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bringen. Tote oder Verletzte gab es keine. Das Dach ist eingebrochen und für die Außenwände besteht laut Angaben der Feuerwehrleute Einsturzgefahr. Es handelt sich um ein Gebäude, in dem Kleidung und Kosmetikprodukte gelagert wurden, in der Gegend des Stadtmarktes, Mercado Cuatro. Rund 50 Feuerwehrleute waren an der Löschaktion beteiligt, auch Lince-Polizisten hatten mit angepackt, heißt es. Der Kapitän der Freiwilligen Feuerwehr, Rubén Valdez, bedauerte die wenigen Ressourcen die ihnen von der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Auf die Frage, was gewesen wäre, wenn ein Apartment-Gebäude oder ein Krankenhaus gebrannt hätte, würde nicht die Feuerwehr antworten müssen, sondern die Regierung und die Asuncioner Stadtverwaltung, so Valdez. (Última Hora/ABC Color)

Caazapá: Aufbau deutscher Siedlung in Caazapá kann fortgesetzt werden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Staatsanwalt von Caazapá hat das Verbot aufgehoben, den Bau der Siedlung „grünes Paradies“ voranzutreiben. Vorher hatte die Umweltbehörde Seam die Umweltlizenz für das Projekt erteilt. Auf dem eintausend 600 Hektar großen Gelände sollen 300 Familien aus Deutschland wohnen und arbeiten können. Kritisiert wurde das Projekt wegen der Nähe zum Naturschutzgebiet „Isla Susu“, das allerdings nach Meinung der Siedler nicht angetastet werden darf. Laut Angaben der Zeitung ist der Konflikt mit der Stadtverwaltung Caazapá entstanden, weil das Land für das Siedlungsprojekt zum Nachbardistrikt Maciel gehört, wohin auch die Steuergelder fließen werden. (ABC Color)

Asunción: Das Magistraturgericht hat sein Informatiksystem erweitert, um mehr Informationen veröffentlichen zu können. Laut Angaben von ABC Color ist ein großer Teil der vorhandenen Unterlagen digitalisiert worden und kann über die Internetseite des Magistraturgerichts eingesehen werden. Der Leiter der Institution Christian Kriskovich zeigte sich zufrieden über die Fortschritte, die in den letzten 6 Monaten gemacht worden seien. Der Vorgänger von Kriskovich, Oscar González Daher und dessen Privatsekretär Raúl Fernández Lippmann waren Ende letzten Jahres wegen Korruption abgesetzt worden. (ABC Color)

Asunción: Erneute rechtliche Niederlage für Nicolás Léoz. Die Staatsanwaltschaft hat den Antrag auf Annullierung der Auslieferung abgelehnt. Das Gutachten wurde an den obersten Gerichtshof übergeben, wie die Zeitung Última Hora schreibt. Die Verteidigung des ehemaligen Fußball Funktionärs Nicolás Léoz hatte beantragt, das Urteil zur Auslieferung ihres Mandanten an die USA zu annullieren. Der ehemalige Vorsitzende der südamerikanischen Fußball Vereinigung Conmebol soll sich in den USA vor Gericht verantworten. Ihm wird im Fall des Korruptionsskandals im internationalen Fußballverband Fifa, dem sogenannten Fifa-Gate, Vertrauensmissbrauch, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Geldwäsche vorgeworfen. In der vorigen Woche hatte auch die Schweiz Anklage gegen Léoz wegen ähnlicher Straftaten erhoben. (Última Hora)

Asunción: Im Asuncioner Stadttheater wurde eine Abschiedsfeier für Kamba´i gehalten. Dazu hatte der Bürgermeister von Asunción, Mario Ferreiro, eingeladen. Im Vorraum des Theatersaals nahmen heute gegen Mittag verschiedene Musiker ihren letzten Abschied von Efrén Echeverría, indem sie einige Musikstücke vortrugen. Die Feier war offen für alle Besucher, die von dem renommierten verstorbenen Musiker Abschied nehmen wollten. Etwas später wurde Kamba´i zum Friedhof von Luque gebracht, wo er bestattet werden sollte. Efrén „Kamba´i“ Echeverría ist gestern früh verstorben. Er war einer der berühmtesten Künstler der sogenannten „Guitarra popular“. Echeverría beherrschte beim Spielen der Gitarre eine einzigartige Technik, die man als eine Mischung aus Zupfen und Anschlagen der Saiten beschreiben könnte. (ABC Color)