Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 05. Juli 2018

Asunción: Das Parlament hat seine Vertreter für das Magistraturgericht und den Magisterrat gewählt. Wie Última Hora berichtet, wurden Ramón Romero aus der roten und Eusebio Alvarenga aus der blauen Partei für das Magistraturgericht gewählt. Für den Magistraturrat wählte das Parlament den ANR-Politiker Roberto González. Der Magistraturrat ist unter anderem dafür verantwortlich, die Kandidaten für den Obersten Gerichtshof auszusuchen. Das Magistraturgericht ist zuständig, wenn Richter selber vor Gericht kommen. Das Magistraturgericht war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil sein Präsident Oscar González Daher seine Macht genutzt hatte, um zahlreiche Richter und andere Beamte unter Druck zu setzen. (Última Hora, Archiv ZP30)

 

Asunción: Mehrere zivile Organisationen haben sich aus der Zusammenarbeit mit der Regierung zurückgezogen. Wie ABC Color berichtet, handelt es sich um die Organisationen “Asociación Trinidad”, “Fedem”, “Fundación Libre”, “Tesai Reká Paraguay”, “Instituto de Derecho y Economía Ambiental” und “Semillas para la Democracia”. Die Zusammenarbeit der Organisationen mit dem Technischen Planungssekretariat der Regierung lief unter dem Namen „Alianza de Gobierno Abierto“. Sie war Teil einer internationalen Bewegung, in der zivile Organisationen mit Regierungen zusammenarbeiten. Als Grund für das Ende der Zusammenarbeit wurde die allgegenwärtige Korruption genannt. Hinweise auf Korruptionsfälle seien einfach ignoriert worden. Das sei vor allem beunruhigend, weil es bei der Zusammenarbeit um Korruptionsbekämpfung ginge. Man hoffe, mit der nächsten Regierung die Zusammenarbeit fortsetzen zu können, hieß es. (ABC Color)

Asunción: Die Befugnisse von Friedensrichtern werden ausgeweitet. Das Amtsblatt der Regierung hat eine entsprechende Gesetzesänderung veröffentlicht. Das neue Gesetz sieht vor, dass Friedensrichter Fälle behandeln können, die einen Streitwert von bis zu 300 Mindest-Tagelöhnen haben. Das sind momentan rund 24 Millionen Guaraníes. Vorher hatte der maximale Streitwert vor Friedensrichtern bei 100 Tagelöhnen gelegen. Außerdem wurden den Friedensrichtern weitere Befugnisse in Zivil- und Handelsprozessen zugesprochen. Das Projekt war vom Staatspräsidenten zurückgewiesen worden. Der Kongress hatte danach das Veto des Präsidenten überstimmt. (La Nación, Gaceta Oficial)

Asunción: Morgen (Freitag) fliegt eine Schülergruppe aus Paraguay nach Rumänien, um an der 59sten Internationalen Mathematikolympiade teilzunehmen. Wie ABC Color berichtet, werden 5 Jungen und ein Mädchen an dem Wettbewerb teilnehmen. Es ist die 19. Teilnahme paraguayischer Schüler an einer Internationalen Mathematikolympiade. In den vergangenen Jahren konnten paraguayischen Schüler eine Silbermedaille und 9 Bronzemedaillen mit nach Hause bringen. (ABC Color)

Alberdi: Die Asphaltierung der Zufahrtsstraße nach Alberdi soll im Dezember abgeschlossen werden. Laut Angaben von ABC Color muss noch eine Wegstrecke von 3 Kilometern Länge aufgeschüttet werden. Auf insgesamt 13 Kilometern muss außerdem die Asphaltdecke gemacht werden. Durch die Asphaltierung der Straße, die südlich von Asunción über Villa Oliva und Alberdi nach Pilar führt, erhofft sich die Regierung eine wirtschaftliche Entwicklung am südlichen Paraguayfluss. (ABC Color)

Río de Janeiro: Venezuela will das paraguayische Modell zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche kopieren. Wie der Senacsa-Vorsitzende Fredis Estigarribia gegenüber ABC Color sagte, sei eine entsprechende Entscheidung beim Treffen des ständigen Veterinärkomitees des Cono Sur in Río de Janeiro getroffen worden. Laut Estigarribia ist Venezuela noch nicht frei von der Maul- und Klauenseuche. Die Krankheit war vor einiger Zeit auch nach Kolumbien verschleppt worden. Durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Venezuela sei es allerdings schwer, einen Plan durchzuführen, so Estigarribia. (ABC Color)

Asunción: Für die Verwaltung der Gelder, die aus dem Gewinn des Wasserkraftwerkes Itaipú kommen, soll eine neue Entwicklungsbank geschaffen werden. Das sieht ein Plan vor, der von der nationalen Universität ausgearbeitet und von Staatspräsident Cartes per Dekret unterstützt wird. Die Bank soll das zusätzliche Geld, das ab dem Jahr 2023 von Itaipú ausgeschüttet werden soll, verwalten und für Infrastrukturprojekte ausgeben. Der ursprüngliche Itaipú-Vertrag läuft im Jahr 2023, 50 Jahre nach seiner Unterzeichnung, aus. Zu dem Zeitpunkt soll das doppelstaatliche Wasserkraftwerk schuldenfrei sein. Es wird erwartet, dass ab 2023 für jedes der Partnerländer ein Zusatzgewinn von einer Milliarde US-Dollar pro Jahr bleibt. (Última Hora)

Asunción: 700 Ingenieure haben sich beim Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation für ein Weiterstudium beworben. Darüber berichtete die Zeitung Última Hora. Das Ministerium treibt einen Plan voran, Ingenieure für große Infrastrukturprojekte vorzubereiten. Zu dem Zweck befinden sich seit Februar bereits 60 Personen zu einer einjährigen Weiterbildung an der Universität von Sao Paulo. Im März kommenden Jahres will das Ministerium weitere 60 Ingenieure nach Brasilien schicken. Gesucht wurden dazu Ingenieure aus den Fachbereichen Transport, Umwelt, Brückenbau und Projektverwaltung. An der Bewerbung, die in der vergangenen Woche endete, haben etwa 700 Personen teilgenommen. (Última Hora)

Asunción: In der kommenden Woche findet erstmals in Paraguay ein Internationales Falknertreffen statt. Darüber berichtet ABC Color. An dem Treffen nehmen neben Paraguayern auch Falkner aus Argentinien, Chile, den USA, Deutschland, Irland und der Tschechischen Republik teil. Man werde sich zunächst in Limpio treffen, später aber mehrere Zonen Ostparaguays bereisen, sagten die Organisatoren. Bei der Falknerei handelt es sich um das Abrichten, die Pflege und das Jagen mit Hilfe von Greifvögeln. Dabei werden nicht nur Falken gehalten, sondern auch andere Greifvögel wie Habichte oder Adler. In Paraguay werden abgerichtete Greifvögel verwendet, um die Landebahn des Flughafens Silvio Pettirossi vogelfrei zu halten. (ABC Color, Archiv ZP30)

Itauguá: Die Polizei hat einen 46jährigen Mann verhaftet, der sich als Militärangehöriger ausgegeben und zahlreiche Einzelpersonen und Geschäfte betrogen hat. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, hat der Mann sich als Oberst der Artillerie ausgegeben. Durch sein selbstsicheres und freundliches Auftreten in Militäruniform habe er schnell das Vertrauen vieler Leute erlangt. So habe er in Geschäften Einkäufe auf Raten machen können, ohne dass seine Kreditwürdigkeit überprüft worden sei. Der Mann namens Miguel Ángel Peña habe auch Zugang zu einer evangelischen Gemeinde in Itauguá gefunden, wo er durch seine Bibelkenntnis beindruckt habe. Mehrere Gemeindeglieder hätten ihm größere Summen Geld gegeben, um für sie günstige Autos von der Zollbehörde zu kaufen. Eine Geschäftsinhaberin aus Itauguá heiratete den Mann vor einigen Monaten in dem Glauben, dass es sich tatsächlich um einen Oberst handele. Als sie feststellte, dass der Mann ein Betrüger ist, habe die Frau Anzeige erstattet. Der 46jährige hat bereits zahlreiche Vorstrafen wegen Betrugs und anderer Vergehen. (Última Hora)