Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 24. Juli 2018

Asunción: Der Platz vor dem Kongressgebäude wird seit Monaten von Hochwassergeschädigten und protestierenden Indigenen besetzt. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Es sei fraglich, ob an dem Ort am 15. August die Feier zur Amtsübergabe an die neue Regierung stattfinden könne, hieß es von Seiten der Stadtverwaltung. Insgesamt sind auf den Plätzen im Asuncioner Zentrum etwa zweitausend 500 Familien gewesen, die angeblich wegen Hochwassers ihre Häuser verlassen hatten. Momentan sind es 10 Familien, die noch nicht in ihre Hütten zurückgekehrt sind. Dazu kommen etwa 200 Indianer vom Stamm der Mbya Guaraní aus Caaguazú, die wegen unerfüllter Versprechen von Seiten des Indianerinstitutes vor dem Kongressgebäude protestieren. (ABC Color)

 

General Bruguéz, Pilcomayo: Der neugewählte Vizepräsident Hugo Velázquez hat den Bewohnern am Unterlauf des Pilcomayo zugesagt, sich für die Asphaltierung der Fernstraße 12 einzusetzen. Wie ABC Color berichtet, war Velázquez gemeinsam mit Lokalpolitikern aus Paraguay und Argentinien bei einer Feier in General Bruguéz. Dabei wurden Themen wie die Asphaltierung der 300 Kilometer langen Straße am Pilcomayo und der Neubau der Brücke „Juan Domingo Perón“ besprochen. In den 80ziger Jahren ist zwischen General Bruguéz an paraguayischer und General Belgrano an argentinischer Seite eine Brücke gebaut worden, die aber inzwischen stark beschädigt ist. (ABC Color)

Asunción/Vallarta, Mexiko: Mercosur und Singapur starten Verhandlungen um Freihandelsabkommen. Und zwar in Puerto Vallarta, in Mexiko, wo derzeit das 8. Gipfeltreffen der Pazifik-Allianz stattfindet. Dort trafen sich nach Angaben des paraguayischen Außenministeriums gestern der paraguayische Vizeaußenminister Federico González und die Botschafter in Mexiko von Argentinien, Brasilien und Uruguay mit dem Industrie- und Handelsminister von Singapur. Die Verhandlungen mit dem Stadt-Staat in Fernost gehen einher mit ähnlichen Verhandlungen, die der Mercosur derzeit mit Südkorea und Kanada, der Europäischen Freihandelsassoziation- und seit längerem bereits mit der Europäischen Union führt. Die Mercosur-Partner würden gern auch Verhandlungen mit der Pazifik-Allianz aufnehmen, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. Dem Handelsbündnis gehören Peru, Mexiko, Chile und Kolumbien an. (IP-Paraguay, Ministerio de relaciones exteriores, Wikipedia)

Asunción: Die Hersteller von Yerba Mate haben im ersten Halbjahr Yerba im Wert von 2,1 Millionen US-Dollar exportiert. Darüber berichtet „Cinco Días“. Der traditionelle paraguayische Kräutertee sei in 14 Länder exportiert worden, hieß es. Im ganzen vergangenen Jahr 2017 habe man Yerba im Wert von 3,5 Millionen Dollar ins Ausland verkauft. Der Vizeminister für Handel Óscar Stark sagte, der Vorteil beim Yerbaexport sei, dass man ein fertig verarbeitetes Produkt verkaufe. Es werde also nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Industrie von dem Export begünstigt. Der Hersteller Selecta kündigte die Erschließung neuer Märkte in Taiwan, den USA und Italien an. (5 Dias)

Colonia Yguazú: Japanischstämmige Siedler in Yguazú fühlen sich durch Landbesetzer bedroht. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Bürgermeister des Distrikts, Mauro Kawano sagte, es werde die Lüge verbreitet, dass es zahlreiche Landstücke der Regierung, sogenanntes „Fiscal-Land“ gäbe, das man besetzen könne. Seinen Angaben zufolge werden die Gerüchte gezielt vom Bürgermeister des Nachbardistriktes Juan León Mallorquin gestreut. Aufgrund desselben Gerüchts waren bereits vor sieben Jahren eine Menge Landstücke in Yguazú besetzt worden. Colonia Yguazú in Alto Paraná wurde in den 60ziger Jahren von japanischen Einwanderern gegründet. Im Gründungsvertrag war den Japanern 70 Prozent des Landes zugesprochen worden, während 30 Prozent den paraguayischen Bewohnern gehören sollten. Inzwischen haben sich in dem Distrikt auch Einwanderer aus Brasilien, Deutschland, der Schweiz und Frankreich niedergelassen. Colonia Yguazú gehört zu den reichsten Gegenden des Landes. (ABC Color)

Asunción: Die Obergrenze für Kreditzinsen wird ab August 38,8 Prozent betragen. Das gab die Zentralbank auf ihrer Internetseite bekannt. Damit sind die Zinsen, die Banken und Finanzgesellschaften maximal berechnen dürfen, weiter gesunken. Vor fünf Jahren hatte der Maximalzins noch bei 55 Prozent gelegen. Die Zentralbank legte außerdem den maximalen Zinssatz für Kreditkarten auf 12,98 Prozent fest. Seit Einführung der Obergrenze für Kreditkartenzinsen vor drei Jahren ist das der niedrigste Wert. (bcp.gov.py)

Asunción: Paraguayische Fechter erfolgreich auf Südamerika-Turnier. Am Sonntag endete das Turnier im Sitz des paraguayischen olympischen Komitees in Asunción. Die paraguayischen Vertreter erkämpften sich 9 Medaillen: einmal Gold, zweimal Silber und 6 Bronzemedaillen, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtet. Gefechtet wurde demnach in den Kategorien Kinder, Erwachsene und Veteranen. Die bekannteste paraguayische Fechterin, Montserrat Viveros, die in der Rangliste des internationalen Dachverbandes für den Fechtsport auf Platz 20 steht, fehlte an diesem Turnier, weil sie an einem Turnier in China teilnahm. (IP-Paraguay)

Asunción: Das Leben von Doktor Manuel Franco in einem Theaterstück. Es nennt sich „El presidente“, zu Deutsch „Der Präsident“ und handelt vom Leben und Wirken des Mannes, der Anfang des 20. Jahrhunderts Präsident von Paraguay war. Die Erstaufführung findet am kommenden Freitag, den 27. Juli im Sitz von Radio Nacional del Paraguay in Asuncion statt, wie die Direktorin des staatlichen Radiosenders, Chony Calderón im Interview mit IP-Paraguay bekanntgab. Calderón, die selbst das Stück geschrieben hat, sagte, auf die Idee das Leben des Ex-Präsidenten auf diese Weise darzustellen sei sie gekommen, nachdem bei Führungen mit Schülergruppen immer wieder aufgefallen war, dass junge Menschen in Paraguay so gut wie nichts über Manuel Franco wissen. Franco hatte Paraguay von 1916 bis 1919 regiert. Der Mann, der von Beruf Lehrer und Rechtsanwalt war, setzte sich in seiner Regierungszeit für Reformen in den Bereichen Erziehung, Landwirtschaft und Justiz ein. Dafür hatte er Personen ins Kabinett geholt, die mit viel Sachverstand arbeiteten, darunter die ehemaligen Staatspräsidenten Manuel Gondra und Félix Paiva. Von dem Theaterstück wird es voraussichtlich 11 Vorstellungen geben. Der Eintritt ist kostenfrei. (IP-Paraguay, Wikipedia)

Juan Manuel Frutos: Ein Mann ist beim Goldsuchen im Boden verschwunden. Wie Paraguay.com berichtet, hatte der 71jährige am vergangenen Sonntag einen Goldschatz gesucht. Bei den Grabungsarbeiten sei plötzlich mit hohem Druck Wasser in die Grube geschossen, das den Mann mitgerissen hatte. Die Feuerwehr sei Stunden später eingetroffen, habe aber nicht über die Ausrüstung verfügt, um den Mann zu suchen. Man warte noch darauf, dass eine der Feuerwehren aus den Nachbarstädten sich bereit erkläre, Geräte für die Suche zur Verfügung zu stellen. (paraguay.com)

Asunción: Bei den Bauarbeiten für das neue Regierungsviertel im Asuncioner Hafen sind alte Straßenbahnschienen entdeckt worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurden die Schienen an der Kreuzung der Straßen Chile und Estrella entdeckt, als dort Baggerarbeiten für Abwasserleitungen gemacht wurden. Gemäß den Vorschriften sei das Kulturministerium hinzugezogen worden, heißt es in dem Zeitungsbericht. Man habe entschieden, die Bauarbeiten fortzusetzen, ohne die Schienen zu entfernen. Sie sollen lediglich geschützt werden, um sie bei späteren Ausgrabungen sicherzustellen. In Asunción sind zwischen 1872 und 1996 Straßenbahnen eingesetzt worden. (ABC Color)