Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 03. August 2018

Asunción: Zwei Wochen vor dem Amtsantritt droht der Regierung unter Mario Abdo Benítez bereits ein erster Streik. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, bereiten Lehrer- und andere Gewerkschaften für den 27. August einen Streik vor. Der Grund ist ein Gesetzesprojekt, dass eine zentrale Kontrollstelle für Rentenkassen vorsieht. Ein Gewerkschaftler in der Stromgesellschaft Ande erklärte, es sei gut vorstellbar, dass skrupellose Politiker versuchen würden, an die insgesamt 3,5 Milliarden Dollar zu kommen, die sich in den Rentenkassen der verschiedenen staatlichen Institutionen befinden. Da das Gesetzesprojekt spätestens am 27. August im Senat abgestimmt werden muss, plane man für den Tag eine Kundgebung. (ABC Color)

 

Asunción: Ein Teil des bi-ozeanischen Korridors könnte den Namen „Lino César Oviedo“ bekommen. Laut Angaben von ABC Color ist das Thema gestern (Donnerstag) im Senat behandelt worden. Die Tochter des verstorbenen Militärmannes und Unace-Politikers Lino Oviedo hatte vorgeschlagen, die geplante Fernstraße nach ihrem Vater zu benennen. Die Vereinigung von Munizipien des zentralen Chaco hatte dagegen vorgeschlagen, die Straße „Choferes del Chaco“ zu nennen. Der Senat hat gestern eine Kompromisslösung vorgeschlagen. Demzufolge sollen die ersten 65 Kilometer, von Carmelo Peralta nach Westen, den Namen „Lino César Oviedo“ bekommen. Wie der restliche Teil der Straße heißen wird, wurde noch nicht entschieden. Das Projekt geht zurück an die Abgeordneten für eine weitere Abstimmung. (ABC Color)

Asunción: In den ersten sieben Monaten des Jahres sind an der Asuncioner Börse Wertpapiere über 360 Millionen Dollar gehandelt worden. Laut Angaben von ABC Color stellt das eine Zunahme um fast 80 Prozent gegenüber demselben Vorjahreszeitraum dar. Fast die Hälfte der gehandelten Wertpapiere waren Staatsanleihen. Aktien werden über die Asuncioner Börse nur wenig gehandelt. (ABC Color)

Hernandarias: Das doppelstaatliche Wasserkraftwerk Itaipú hat einen Vorschlag zum Bau von Schleusen veröffentlicht. In dem Dokument, das auf der Internetseite des Kraftwerkes veröffentlicht wurde, wird vorgeschlagen auf der paraguayischen Seite von Itaipú einen Kanal mit vier Schleusen zu bauen. Die Schleusen müssen einen Höhenunterschied von etwa 128 Metern überwinden. Damit hat jede Schleuse einen Hub von über 30 Metern, doppelt so viel wie die derzeit größte Schleuse der Welt in Holland. Die fehlende Schleuse bei Itaipú ist bislang ein Hindernis für die Schifffahrt auf dem Paraná. Da das Wasserkraftwerk Yacyretá eine Schleuse hat, können Schiffe aus dem Río de la Plata bis in die Nähe des Kraftwerkes Itaipú fahren. (www.itaipu.gov.py)

San Pedro del Ycuamandiyú: Milchbauern in San Pedro bekommen technische Unterstützung. Es handelt sich um Güter, die die Melkbetriebe verbessern sollen, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay schrieb. Überbracht wurden unter anderem ein Milchtank aus Edelstahl, ein Generator, Waschbecken, Heißwassertank, Gefäße und Möbel, die aus einem Gemeinschaftsprojekt der Regierung, dem Zusammenschluss von Produktionskooperativen, Fecoprod und der US-Hilfsorganisation US-Aid kommen.
Die US-Organisation finanziert solche und ähnliche Entwicklungsprojekte, Fecoprod führt derartige auf die Bauern zugeschnittene Programme vor Ort durch. Dabei steht den begünstigten Kleinbauern in Potrero Naranjo, im Distrikt San Pedro del Ycuamandiyú ein Team von Facharbeitern beratend zur Seite. Dieses Team führt auch Kontrollen durch, damit die Qualität stimmt. Das Rahmenprogramm nennt sich “Cadenas de Valor”, zu Deutsch: Eine Kette von Werten. Das Ziel ist, das Einkommen der Milchbauern-Familien zu verbessern, indem sie die Milch sammeln und gemeinsam verkaufen. Die Familien selber tragen zu dem Projekt bei, dass sie ihre Infrastruktur und die Hygiene nach Anweisung auf ihren Betrieben verbessern. (IP-Paraguay)

Asunción: Holocaust soll Thema im Unterricht werden. Die Senatoren stimmten gestern einem Projekt zu, dass sich „Educar para recordar – Holocuasto, Pradigma del Genocidio“ nennt, – zu Deutsch: Erziehen zum Erinnern – Holocaust als Paradigma des Völkermordes. Das Thema soll in allen Primar- und Sekundar- und Hochschulen in die Lehrpläne kommen, wie die Zeitung Última Hora bekanntgab. Das Ziel ist einerseits, anhand des Völkermordes an den Juden Strategien herauszuarbeiten, um derartigen Verbrechen vorzubeugen. Andererseits will man, dass Schüler und Studenten dadurch, dass sie sich mit dem Thema auseinandersetzen, angeregt werden, über Prinzipien, sowie ethische, moralische und geistliche Werte nachzudenken. Das Projekt wurde im Oberhaus von den meisten Kommissionen unterstützt, – Die Kommissionen für Kultur, Erziehung und Sport lehnten es ab, aber nicht, weil das Thema nicht wichtig wäre. Die Senatorin Blanca Ovelar von der Erziehungskommission argumentierte, es sei zum einen nicht notwendig Inhalte von Lehrplänen per Gesetz festzulegen. Außerdem müssten, wenn schon, dann auch andere Völkermorde in der Geschichte der Menschheit in den Lehrplänen berücksichtigt werden. (Última Hora)

Asunción: Experten bescheinigen Paraguay erfolgreichen Kampf gegen die Chagas-Krankheit. Die Abgesandten der panamerikanischen Gesundheitsorganisation OPS besuchten seit Dienstag Risikogebiete in den Departamenten Presidente Hayes und Boquerón und legten gestern einen Abschlussbericht vor, wie die IP-Paraguay schreibt. Dem Bericht zufolge breitet sich Krankheit nicht weiter im Land aus. Die Krankheit ist in Südamerika weit verbreitet. Chagas ist eine durch Parasiten verursachte Krankheit, die vor allem durch blutsaugende Raubwanzen übertragen wird. Unbehandelt kann die Chagas-Krankheit in bis zu 10 Prozent der Fälle tödlich enden. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder. Einen zugelassenen Impfstoff gegen die Chagas-Krankheit gibt es bislang nicht. Die Vorbeugung besteht darin, die Hygienebedingungen zu verbessern und die Überträger, die sogenannten Blutsauger, zu bekämpfen. In Paraguay ist die Behörde zur Bekämpfung des Sumpffiebers oder Malaria, Senepa, auch für Maßnahmen gegen die Chagas-Krankheit zuständig. (ip.gov.py)

Asunción: Bei seinem Amtsantritt wird Mario Abdo Benítez mit einem Cabrio des ehemaligen Diktators Alfredo Stroessner vorfahren. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, befindet sich das Auto vom Typ „Chevrolet Caprice“ seit Jahren in den Händen der Familie Abdo Benítez. Der weiße Wagen wurde von Ex-Präsident Alfredo Stroessner seit dem Ende der sechziger Jahre für größere Auftritte gebraucht. Auch fast alle Präsidenten nach Stroessner sind bei ihrem Amtsantritt im Caprice gefahren worden. Die Amtsübergabe am 15. August soll neben dem Lópezpalast stattfinden. (Última Hora)

Coronel Oviedo, Departament Caaguazú: Ande-Arbeiter überlebt Sturz aus der Höhe. Der Mitarbeiter der Nationalen Stromgesellschaft kam am Mittwoch gegen Abend lediglich mit Verletzungen davon, nachdem er aus 7 Metern Höhe von einer Leiter stürzte, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Der Mann hatte bei der Arbeit vermutlich einen Stromschlag bekommen und dabei das Gleichgewicht verloren. Er könne in wenigen Tagen wieder zur Arbeit kommen, nachdem er sich von dem Schreck und den Verletzungen erholt habe, heißt es. (Última Hora)