Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 21. August 2018

Colonia Independencia: Fast täglich kommen mehr Einzelheiten zum Überfall auf die Kooperative Carlos Pfannl ans Licht. Und die Polizei vermeldet Erfolge in der Festnahme von Verdächtigen. Gestern verhaftete sie den Kopf der Bande, die am Donnerstag die Kooperative Carlos Pfannl überfallen hatte, wie ABC Color berichtet. Der Mann sei, gemeinsam mit einem Komplizen und einem Anwalt, festgenommen worden, heißt es. Der Anwalt, der auch den Drogenhändler Jarvis Chimenes Pavao vertreten hatte, war dabei erwischt worden, wie er die beiden Männer abholen wollte, die sich in einem Waldstück in der Nähe von Independencia versteckt hatten. Aus der Kooperative in Independencia war weit mehr Geld gestohlen worden, als bisher angenommen. Nach dem Raubüberfall sei festgestellt worden, dass über 500 Millionen Guaraníes fehlen, sagte der Buchführer der Kooperative, Carlos Lobitzberger Reportern von Última Hora. Rund 140 Millionen Guaraníes hatten die Diebe auf dem Fluchtwagen hinterlassen. Der Rechtsberater der Kooperative sagte, normalerweise habe man solch hohe Summen nicht in dem Gebäude. Am Tag des Überfalls habe aber ein Kooperativsmitglied rund 400 Millionen Guaraníes dort deponiert. Derzeit wird bei der Kooperative eine externe Buchprüfung durchgeführt, um die Ermittlungen zu unterstützen. Eine Bande aus Brasilianern und Paraguayern hatte am vergangenen Donnerstagabend den Präsidenten der Kooperative, sowie eine Angestellte und deren Familie als Geiseln genommen. Nachdem sie aus dem Tresor der Kooperative das Geld entnommen hatten, waren die Kriminellen auf eine Polizeistreife gestoßen. Bei dem anschließenden Feuergefecht war der Präsident der Kooperative getötet worden. Laut den Erkenntnissen der Polizei wurde eine der Schusswaffen, die bei dem Überfall benutzt wurden, schon vor Jahren bei einem Mordfall in Pedro Juan Caballero benutzt und auch bei dem Überfall auf einen Geldtransporter auf der Transchaco bei Pirahú vor etwas mehr als einem Jahr. (ABC Color/Última Hora/Archiv ZP-30)

 

Asunción: Der neue Staatspräsident Mario Abdo Benítez hat seine Mitarbeiter durch seinen frühen Arbeitsbeginn überrascht. ABC Color berichtet, Marito sei am Tag nach seiner Amtseinführung bereits um 7 Uhr in seinem Büro im Regierungspalast gewesen. Das habe einige Beamte in Bedrängnis gebracht, die es nicht gewohnt seien, so früh auf ihrer Arbeitsstelle zu erscheinen. Gestern habe Marito seine Arbeit schon um 6 Uhr früh aufgenommen, und sei am Vormittag zu Fuß zu einem Überraschungsbesuch im Kongressgebäude erschienen. (ABC Color)

Asunción: Arnoldo Wiens beruft runden Tisch zum Thema Metrobus ein. Auf der Sitzung des Ministerrats gestern Vormittag schilderte der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation die Situation um die elektrische Spurbus, die zwischen Asunción und San Lorenzo gebaut wird. Sein Sprecher äußerte sich gegenüber Última Hora zuversichtlich, dass man gemeinsam zu einer Einigung kommen werde und die Arbeiten fortgesetzt werden können. Das Bauunternehmen, Mota Engil hatte vor einer Woche angekündigt, sich aus dem Projekt zurückzuziehen. – Unter anderem, weil nur 40 Prozent der Fläche frei sind, die für den Bau notwendig sind, und weil das Ministerium mit der Zahlung von rund 80tausend US-Dollar im Verzug ist.
Miteinbezogen in die Situation sind auch die Geschäftsinhaber an der geplanten Streckenführung. Diejenigen, deren Betrieb bereits seit Beginn der Arbeiten geschlossen ist, und diejenigen, die bei einer Erweiterung der Baufläche noch ihr Geschäft oder Grundstück verlieren werden. Wiens hatte diesbezüglich angekündigt, er werde zur Entschädigung der Familien, deren Grundstücke enteignet werden, zusätzliches Geld beim Finanzminister beantragen. Der Finanzminister Benigno López gab ihm dafür bis kommenden Donnerstag Zeit. Der Konflikt zwischen dem Unternehmen, dem Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation und den Anwohnern der Metrobus-Strecke besteht schon seit Beginn des Jahres. Die Situation war dem Übergangsteam der neuen Regierung aber erst am Freitag bekanntgeworden. (Última Hora)

Asunción: Morgen endet die Amtszeit von drei Mitgliedern des Obersten Wahlgerichtes. Laut Angaben von ABC Color sind es morgen fünf Jahre, seit Jaime Bestard, Javier Díaz Verón und Maria Wapenka in ihr Amt im Obersten Wahlgericht eingesetzt wurden. Bestard und Frau Wapenka beantragen beim Oberste Gerichtshof, dass ihre Amtszeit auf unbestimmte Zeit verlängert wird. Díaz Verón ist Anfang August untergetaucht und wird seitdem von der Polizei gesucht. Gegen ihn liegt eine Anklage wegen illegaler Bereicherung vor. Das Gesetz sieht vor, dass Mitglieder des Obersten Wahlgerichtes unter bestimmten Bedingungen bis zu ihrem 75. Geburtstag in dem Amt bleiben können. (ABC Color)

Asunción: Der Innenminister Juan Ernesto Villamayor hat zu einer Beratung über eine verfassungsgebende Versammlung eingeladen. Gegenüber ABC Color sagte Villamayor, alle Parteien, die an den letzten Wahlen teilgenommen hätten, seien am 4. September eingeladen. Dabei handelte es sich um 70 politische Parteien oder andere Gruppierungen. Er betonte nochmal, dass der Präsident nicht die Absicht habe, durch eine Verfassungsänderung seine Wiederwahl zu ermöglichen. Die Parteien Encuentro Nacional und Patria Querida erklärten, sie seien dafür, vorher das Wahlgesetz zu reformieren. Dadurch solle verhindert werden, dass es bei der Wahl zu einer verfassungsgebenden Versammlung zu Unregelmäßigkeiten komme. (ABC Color)

Asunción: Einer der Männer, die im Rahmen der Unruhen vom 31. März vergangenen Jahres in Haft saß, ist freigesprochen worden. Laut ABC Color sprach ein Richter den PLRA-Politiker Osvaldo Daniel Aquino gestern aus Mangel an Beweisen frei. Aquino war zunächst mit drei anderen Parteikollegen nach Uruguay geflohen, wo ihnen Asyl gewährt wurde. Vor einem halben Jahr kehrten sie nach Paraguay zurück, um sich hier der Justiz zu stellen. Aquino war vorgeworfen worden, Brandbomben, sogenannte „Molotov-Cocktails“ hergestellt zu haben, die zu dem Feuer im Kongressgebäude am 31. März 2017 geführt haben sollen. (ABC Color)

Encarnación: Brasilianische Touristen pilgern auf der Jesuitenroute. Wie ABC Color berichtet, ist derzeit eine Gruppe von 20 Besuchern aus Brasilien unterwegs, die zu Fuß die Jesuitenruinen in Paraguay und Argentinien besuchen. Die Pilgerreise, die 13 Tage dauert, führt die Touristen durch Jesuitenruinen an zahlreichen Orten in Itapúa, Misiones und in der argentinischen Provinz Misiones. Die Jesuitenroute wurde vom Tourismussekretariat ausgearbeitet und wird auf deren Internetseite ausführlich beschrieben. (ABC Color, visitparaguay.travel)

Natalicio Talavera: In der Ortschaft Natalicio Talavera im Departament Guairá ist der Tag des Kindes mit einer Riesentorte gefeiert worden. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, hatten Eltern und Jugendliche eine 50 Meter lange Torte vorbereitet. Die Zutaten, wie Mehl, Eier, Dulce de Leche und Schlagsahne seien gespendet worden, berichtete eine der Mütter. Die Torte, deren Gesamtgewicht auf 380 Kilogramm geschätzt wurde, wurde von etwa eintausend Kindern aus Natalicio Talavera und dem benachbarten Ort Mauricio José Troche verzehrt. (Última Hora)