Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 29. August 2018

Asunción: Überraschungsbesuch aus den USA im Lópezpalast. Der US-Botschafter in Paraguay Lee McClenny hat gestern zusammen mit dem US-Abgeordneten Mike Quigley Präsident Abdo Benítez getroffen. Das Treffen stand nicht auf dem Tagesplan des Staatschefs. Es habe kurzfristig stattgefunden, nach einer überraschenden Einladung, sagte der US-Abgeordnete Reportern von Última Hora. Am selben Tag hatten Innenminister Juan Ernesto Villamayor und die Generalstaatsanwältin Sandra Quiñónez bekanntgegeben, dass auf Anordnung von Marito die Ermittlungen gegen den Brasilianer-Libanesen Assad Barakat wiederaufgenommen werden. Bei dem Treffen mit den Amerikanern ging es den Angaben zufolge um die künftige Zusammenarbeit zwischen Paraguay und den USA, – insbesondere um Fragen der Sicherheit. Die USA sei ein Partner und Alliierter, der bereits durch die Botschaft in Paraguay in manchen Bereichen helfe, hieß es. Durch das Büro der US-Drogenvollzugsbehörde DEA und die Militär-Mission, zum Beispiel. Aber man sei hier Gast und werde nur da helfen, wo die neue Regierung es wünsche, so der US-Abgeordnete. Im Fall Barakat wird ermittelt, warum dem vorbestraften Brasilianer-Libanesen im April dieses Jahres ein paraguayischer Pass ausgestellt wurde, obwohl er nicht die paraguayische Staatsangehörigkeit besitzt. Der Mann hat wegen Steuerhinterziehung über sechs Jahre in Paraguay im Gefängnis gesessen. In anderen Ländern wird gegen ihn wegen Geldwäsche und Zusammenarbeit mit Terrororganisationen ermittelt. (Última Hora/Wikipedia)

 

Asunción: Demonstranten fordern US-Hilfe bei Kampf gegen González Daher. Den 22. Tag infolge fordern sie den Rücktritt des Senators, gegen den wegen Amtsmissbrauchs ermittelt wird. Gestern zog eine Gruppe von Demonstranten auch bis vor das Gebäude der US-Botschaft, wie Última Hora berichtet. Dort forderten sie, dass die USA sich in die Ermittlungen gegen die Familie Daher wegen Geldwäsche einschaltet, und dem Senator das US-Visum entzieht. Das hatte die US-Regierung nach ihren Angaben auch bei dem ehemaligen Generalstaatsanwalt Javier Díaz Verón getan, der wegen illegaler Bereicherung angeklagt wird und seit Montag in Untersuchungshaft sitzt. Zudem beschäftigten sich die Medien seit heute noch stärker mit der Frage: Tritt González Daher ab oder nicht? Es war nämlich aus Senatorenreihen bekannt geworden, dass der umstrittene Senator heute seinen Rücktritt einreichen will. Seine Kollegen aus dem ANR-Flügel Honor Colorado haben ihm gestern dazu geraten, wenn er nicht seine Unschuld belegen kann, wie ABC-Color unter Berufung auf den Senator Sergio Godoy schrieb. Nach der Sitzung von Honor Colorado hieß es, González Daher werde heute Vormittag seinen Rücktritt einreichen. Bis Redaktionsschluss in der deutschen Nachrichtenabteilung gab es diesbezüglich jedoch noch keine offizielle Meldung. (ABC-Color/Última Hora)

Kolonie Independencia: Etwa 300 Bewohner von Independencia sind gestern auf die Straßen gegangen, um für Frieden zu demonstrieren. Laut ABC Color wurde der Marsch von lokalen Politikern angeführt und begleitet. Die Demonstranten forderten Gerechtigkeit für den am 16. August ermordeten Präsidenten der Kooperative Carlos Pfannl, Wilfrido Metzinger. Es wird angenommen, dass die Mörder der brasilianischen Verbrecherorganisation PCC angehören. Eine Woche später waren sieben Personen im Haus einer Familie über mehrere Stunden als Geiseln gehalten worden, während Verbrecher im Haus nach Geld und Wertgegenständen suchten. (ABC Color)

Asunción: Der Vorsitzende der nationalen Stromgesellschaft Ande, Pedro Ferreira, hat sich gestern mit den Mitgliedern der Senatskommission für Energie und nachhaltige Entwicklung getroffen. Wie die Zeitung La Nación berichtet, ging es bei dem Treffen um ein Gesetzesprojekt, das staatliche Garantien für Erweiterungsbauten der Ande festschreiben soll. Die Stromgesellschaft will insgesamt 300 Millionen US-Dollar ausgeben, um das Leitungsnetz auszubauen. So sollen vor allem im Großraum Asunción mehrere neue Umspannstationen gebaut und bestehende erweitert werden. Außerdem sollen einige Hochspannungsleitungen von 66tausend und 220tausend Volt gebaut werden, die längste soll 200 Kilometer lang sein und Pilar mit Villeta verbinden. Auch für die Umspannstation in Loma Plata sind der Zeitung zufolge Erweiterungsarbeiten vorgesehen. (La Nación)

Loma Plata: Private Wegebaufirma führt kostenlose Reparaturarbeiten an Asphaltstraßen in Loma Plata durch. Wie der Sender RCC berichtet, hat die Firma aus Limpio angeboten, die Asphaltstraße in Loma Plata und die Zufahrtstraße kostenlos zu reparieren. Die Arbeit solle als Kostprobe dienen, für eventuelle spätere Aufträge, hieß es. Die Stadträtin María Fernanda Martínez erklärte, die Reparaturarbeiten seien als vorläufig anzusehen, während man auf das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation warte. (rcc.com.py)

Ypacaraí: Sportler finden Auto voll Marihuana in Steinbruch. Mitglieder des Unternehmens Aventura Extrema stießen gestern Nachmittag bei einem Tauchgang im unterirdischen Steinbruchs bei Ypacaraí auf das Geheimnis, wie ABC-Color berichtet. Das versunkene Auto war beladen mit Paketen, in denen man gepresstes Marihuana vermutet. Die Polizei des 5. Kommissariats und die Staatsanwaltschaft wurden benachrichtigt. Der Steinbruch ist geschlossen, weil man nach 21 Todesfällen dort, den Ort als zu gefährlich einstufte. Zutritt hat seither nur das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation. Geplant ist, aus dem Steinbruch unter Wasser einen Ort für Touristen und Extremsportler einzurichten. (ABC-Color, Wochenblatt)

Asunción: Zoll beschlagnahmt 30 Tonnen illegal importierten Zucker. Inspektoren der Zoll-Sondereinheit Detave fanden die Ware auf zwei LKW’s, wie die Zeitung ABC-Color heute Vormittag berichtete. Demzufolge waren die Inspekteure den LKW’s, die vermutlich aus Argentinien kamen, gefolgt, nachdem diese an den Kontrollposten ohne zu halten vorbeigefahren waren. Die Ware war vermutlich für den Verkauf auf dem Hauptabsatzmarkt „Mercado de Abasto“ in Asunción gedacht. (ABC-Color)

Asunción: Im Erziehungsministerium ist eine Überprüfung der Angestelltenlisten gestartet worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat Erziehungsminister Eduardo Petta den Anwalt José Casañas Levi angestellt, um gegen Personen vorzugehen, die ein Gehalt kassieren, ohne zu arbeiten. Unter den bereits entdeckten sogenannten „Planilleros“ soll unter anderem eine Person figurieren, die in Argentinien im Gefängnis sitzt, sowie zahlreiche bereits verstorbene Personen. Auch ein Priester aus dem Chaco soll ein Gehalt vom Erziehungsministerium beziehen, ohne als Lehrer tätig zu sein. Es gäbe auch Personen, die in anderen politischen Ämtern tätig sind und gleichzeitig ein Lehrergehalt kassierten, so Casañas Levi. Dazu gehörten Bürgermeister, Stadträte und Sekretärinnen. (ABC Color)

Asunción: Die medizinische Abteilung des Parlaments soll zum ersten Mal regelmäßige Einsätze durchführen. Darüber berichtet ABC Color. In der medizinischen Abteilung seien unter anderem fünf Ärzte, vier Psychologen und drei Ernährungsberater angestellt, hieß es. Laut einem Abkommen, das gestern (Dienstag) unterzeichnet wurde, sollen die Fachkräfte in armen Stadtteilen im Großraum Asunción und im Jugendgefängnis von Itauguá Einsätze durchführen. (ABC Color)