Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 03. September 2018

Asunción: Abdo Benítez setzt Gesetz des sogenannten „autoblindaje“ für Parlamentarier außer Kraft. Ein entsprechendes Dekret hat er heute unterschrieben, wie La Nación meldet. So können Senatoren und Abgeordnete wieder mit einer einfachen Mehrheit abgesetzt werden. Das Gesetz, das umgangssprachlich „autoblindaje“ genannt wird, war vom Kongress durchgedrückt worden. Ein Teil-Veto des ehemaligen Präsidenten Horacio Cartes blieb erfolglos und so war es im Juli in Kraft getreten. Es machte es deutlich schwerer, einen Parlamentarier seines Amtes zu entheben. Vergangene Woche hatte das Parlament sich schließlich mit einer Stimmenmehrheit für eine Abschaffung des Gesetzes entschieden. Mit dem heute vom Staatspräsident unterschriebenen Dekret ist es nun außer Kraft. (La Nación/Archiv ZP-30)

 

Asunción/Spanien: Beim Bildungsministerium werden Lehrer untersucht, die ihr Gehalt kassieren ohne zu arbeiten. Im Kampf gegen die sogenannten „Planilleros“ wurde entdeckt, dass auf der Gehaltsliste mehrere Lehrer figurierten, die in Spanien leben und weiterhin jedoch ihr Gehalt bekommen. Die vom Mec aus geführten Ermittlungen sollen schließlich an die Staatsanwaltschaft übergeben werden. Wie der Minister Eduardo Petta sagte, ist noch nicht klar ob es sich um paraguayische Lehrer handelt, die lediglich auf Reisen sind, oder ob sie mit einem Stipendium in Spanien studieren. In jedem Fall sollten sie nicht weiter ihr Gehalt kassieren können. Wie Petta gegenüber der Presse sagte, werden momentan 1.200 irreguläre Fälle von Lehrern des Mec untersucht um festzustellen ob welche davon die sogenannten „planilleros“ sind. (ABC Color)

Asunción: Gegenüber der Staatsanwaltschaft wurde ein mysteriöser Schacht gefunden. In einem verlassenen Haus auf der anderen Straßenseite des Büros hat jemand vor kurzer Zeit ein zwei Meter breites und 3,4 Meter tiefes verdächtiges Loch gegraben. Die Polizei und Staatsanwaltschaft wurden bereits eingeschaltet wie Paraguay.com berichtet. Das Ziel des Schachtes oder sein Zweck konnte noch nicht festgestellt werden. Die Eigentümer des Hauses wurden bereits identifiziert und müssen in den nächsten Tagen vor der Staatsanwaltschaft aussagen. Ein Staatsanwalt erklärte, auch die Hilfe der Nachbarn sei sehr wichtig um den Fall zu klären. (Paraguay.com)

Asunción: In der letzten Woche wurden landesweit 176 Autofahrer wegen Alkohol am Steuer festgehalten. Davon 94 allein im Departament Central. Insgesamt wurden 260 Fahrzeuge zurückgehalten, zunächst von alkoholisierten Fahrern. Dann auch von denen die keine entsprechende Dokumentation für ihr Fahrzeug aufweisen konnten, sowie von Minderjährigen am Steuer. Rund 1.400 Verfahren wurden in der vergangenen Woche landesweit von der Wegepolizei eingeleitet, wegen leichten und schweren Verstößen gegen das nationale Gesetz für Verkehrssicherheit. (ADN Paraguayo)

Asunción: Insgesamt 35tausend Kilogramm illegal eingeführte Tomaten sind am Wochenende beschlagnahmt worden. Es handelt sich vermutlich um Schmuggelware, wie Última Hora schreibt. Am Samstag wurden in Capiatá fünftausend Kilogramm beschlagnahmt, die restlichen 30tausend wurden in Yguazú entdeckt. Heute sollten die beschlagnahmten Kisten brasilianischer Herkunft untersucht werden, wie der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Denis Lichi erklärte. Lichi betonte außerdem, die Kontrollen würden zugunsten der nationalen Produktion und des nationalen Verbrauchers verstärkt werden. (Última Hora)

Asunción: Die meisten Patienten, die aus der nationalen Nervenheilanstalt in Asunción entlassen werden, kehren wieder dorthin zurück. Wie der neue Leiter der Institution, Víctor Adorno gegenüber Última Hora sagte, kommen 70 Prozent der Personen nach kurzer Zeit wieder, um sich neu einweisen zu lassen. Der häufigste Grund ist laut Adorno, dass die Personen von ihren Familienangehörigen abgewiesen werden. Außerdem sei es für Patienten aus entlegenen Ortschaften oft schwer, eine regelmäßige Versorgung mit Medikamenten zu bekommen. Deshalb sei dann oft ein erneuter stationärer Aufenthalt notwendig. Adorno schlägt den Aufbau von Heimen für betreutes Wohnen vor, wie sie in vielen Ländern existieren. Dort könnten ehemalige Patienten betreut werden und trotzdem weitestgehend eigenständig wohnen. Außerdem müsse die Arbeit mit psychisch Kranken dezentralisiert werden, damit Patienten in der Nähe ihres Heimatortes betreut werden könnten. (Última Hora)