Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 12. November 2018

Asunción: Paraguay plant weitere Exporte von Lebendrindern und genetischem Material nach Ekuador. Das sagte der Senacsa-Vorsitzende José Carlos Martín im Interview mit Reportern von ABC-Color. Er hatte sich zuvor mit dem Untersekretär für Tierproduktion im ekuadorianischen Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, Eddie Pesantez Benítez getroffen. Man habe über die Möglichkeiten gesprochen, den Handel von Lebendrindern wieder aufzunehmen und auch genetisches Material wie Embryonen und Sperma in das Andenland zu exportieren, sagte Martín. Paraguay hatte schon in den Jahren 2015 und 2016 Lebendrinder per Flugzeug nach Ekuador exportiert. Im vorigen Jahr hatten Braford-Züchter vorgehabt, rund 200 Embryonen dorthin auszufliegen. Ob der Handel zustande kam, wurde in diesem Zusammenhang nicht bekannt. Ekuador war das erste Andenland, das durch den Kauf von Rindern aus Paraguay seine Genetik in der Viehzucht verbessern will. Bolivien folgte dem Beispiel und kaufte von Paraguay auch schon im Jahr 2016 lebende Zuchtrinder. (ABC-Color/Archiv ZP-30)

 

Asunción: Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Juana Carolina Vera González erhoben. Die Schwägerin des Abgeordneten Freddy D’Ecclesiis wird wegen Drogenhandels und Mithilfe zum Drogenhandel angeklagt, wie ABC Color berichtet. In einem Hangar von Frau Vera González in San Pedro waren mehrere Flugzeuge gefunden worden, in denen Spuren von Kokain entdeckt wurden. Ihr Mann, Victor D’Ecclesiis, ist bereits einmal wegen Drogenhandels verurteilt worden. Er erklärte, es handele sich um eine Verschwörung, um seiner Familie Schaden zuzufügen. (ABC Color)

Asunción: Von einer Estanzia des Flüchtigen Darío Messer sollen 900 Kopf Vieh verkauft werden. Darüber berichtet ABC Color. Der Verkauf wird vom nationalen Sekretariat für beschlagnahmte Güter Senabico vorgenommen. Die Anwälte des Brasilianers, der wegen Drogenhandels gesucht wird, protestierten gegen die Maßnahme mit dem Argument, für einen Verkauf müsse ein richterlicher Befehl vorliegen. Die Senabico-Leiterin, Karina Gómez dagegen erklärte, der Verkauf von Rindern gehöre zum normalen Betrieb einer Estanzia. Ihre Behörde sei für die Fortsetzung der Geschäfte auf dem beschlagnahmten Betrieb zuständig. Dazu gehöre auch der Verkauf von schlachtreifem Vieh. (ABC Color)

Asunción: Polizei registriert 26 Todesfälle vom Wochenende. In ihrem Bericht geht es um Fälle, wo die Polizei gerufen wurde, weil Personen durch Unfälle oder Verbrechen ums Leben kamen. Unter den 26 Todesfällen vom Samstag und Sonntag gab es 12 Verkehrstote, die Hälfte davon waren auf dem Motorrad unterwegs, wie Última Hora unter Berufung auf den Polizeibericht schreibt. Zudem wählten 5 Personen den Freitod, 3 Menschen fielen Gewaltverbrechen zum Opfer, 2 ertranken. Die Polizei erfasste außerdem die relevanten Daten bei 4 Leichen, die gefunden wurden, damit in den Fällen ermittelt werden kann. Was Festnahmen betrifft, wurden am Wochenende rund 140 Personen festgenommen, – 25 gesuchte verdächtige Straftäter konnten verhaftet werden. Die Polizei berichtet dieses Mal auch über Anrufe, die über die Notrufnummer 911 eingingen. Dort riefen die meisten wegen häuslicher Gewalt an, gefolgt von Anzeigen über die Störung des öffentlichen Friedens und der nächtlichen Ruhe. Die Nationalpolizei veröffentlicht jeden Montag über die Massenmedien, die am Wochenende dokumentierten Einsätze. (Última Hora)

Asunción: Eine Gruppe Senatoren hat die Haftanstalt Tacumbú besucht und einen Bericht darüber veröffentlicht. Wie die Politiker gegenüber ABC Color erklärten, wird der Zugang und Ausgang des Gefängnisses von Gefängniswärtern bewacht. Im Gefängnis selbst würden die Angelegenheiten aber weitestgehend von einigen Gefangenen kontrolliert, heißt es in dem Bericht. So müssten Gefangene eine Summe von 300 – bis 500 tausend Guaraníes im Monat bezahlen, um Zugang zu den einzelnen Abteilungen zu bekommen. Anderenfalls seien sie gezwungen, auf den Gängen auf dem Boden zu schlafen, ohne regelmäßige Mahlzeiten zu bekommen. Die Gefängniswärter seien Komplizen in diesem korrupten Spiel, zeigten die Senatoren an. (ABC Color)

Asunción: Medien kritisieren Rummel um Maritos Geburtstag. Wird das der neue „Día felíz“, zu Deutsch in etwa: der „glückliche Tag“, fragten die Zeitungen in Anspielung auf die Ära Stroessner, in der der Geburtstag des Landespräsidenten öffentlich gefeiert wurde. Zahlreiche Regierungsinstitutionen hatten dem Landespräsidenten auf ihrem Twitter-Account per Kurznachricht zu seinem 47. Geburtstag gratuliert. Im Nachrichtenportal Hoy wurde das kritisiert und die Frage aufgeworfen, ob hinter den öffentlichen Gratulationen eine Politik des neu gegründeten Kommunikationsministerium Mitics steht, das von Minister Alejandro Peralta Vierci geleitet wird. (Hoy)

Asunción: Indert setzt auf Drohnen für Datenerfassung. Das staatliche Institut für Entwicklung und Landbesitz hat 40 Angestellte im Außendienst in der Handhabung der ferngesteuerten Fluggeräte geschult. Der Indert-Vorsitzende Horacio Torres sagte gegenüber IP-Paraguay, man habe für die Schulung das argentinische Unternehmen „Fotos Aéreas“ eingeladen. Drohnen sollen laut Torres die Landvermessung und Erfassung von topografischen Daten erleichtern, die in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht vorgenommen werden. Die daraus resultierenden Daten sollen für das landwirtschaftliche Entwicklungsprogramm genutzt werden, das im Rahmen der Agrarreform für Familien auf dem Land zugeschnitten wird. (IP-Paraguay)

Asunción: Die Leitung der Kooperative „Medalla Milagrosa“ hat ein Jahr nach der staatlichen Intervention über die vorgenommenen Änderungen informiert. Laut ABC Color war die Genossenschaft im September unter die Leitung des Kooperativsinstituts Incoop gestellt worden. Der Grund waren Missstände in der Verwaltung der Genossenschaft. So seien Dinge gekauft worden, die nicht benötigt wurden, oder es seien Produkte und Dienstleistungen zu überhöhten Preisen gekauft worden. Nachdem die neue Verwaltung die unnötigen Ausgaben gestoppt hatte, habe sich der Gewinn fast verdreifacht, hieß es. Die vorige Leitung der Genossenschaft darf drei Jahre lang kein Amt in einer Kooperative innehaben. Die Kooperative Medalla Milagrosa gehört mit 300tausend Mitgliedern zu den größten im Land. (ABC Color)

Asunción: Die Kette von Radiosendern „Megacadena de Comunicación” wird verkauft. Wie Radio Ñandutí berichtet, wird die Familie Harrison der neue Besitzer. Zu der Familie gehören neben anderen der Unternehmer Norman Harrison und der bekannte Fußballfunktionär Robert Harrison. Die Familie Harrison hat ein geschätztes Vermögen von 70 Millionen US-Dollar, das bisher vor allem in medizinischen Unternehmen, wie Medikamentenherstellern, Apotheken und in einem Anteil an einer Klinik investiert war. Der Familie gehört auch die Druckerei Novel, die die bekannten Hefte der Marke „Avon“ herstellt. Zu der nun gekauften Senderkette gehören Radio 780 AM, Radio Latina und Radio Canal 100. Der Handel muss noch die Erlaubnis von der Telekomunikationskommission Conatel bekommen, bevor er rechtskräftig wird. (nanduti.com.py, Última Hora)