Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 13. November 2018

Pedro Juan Caballero: In der Grenzstadt nach Brasilien ist gestern (Montag) Abend ein Attentat auf eine Rechtsanwältin verübt worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, war auf die Anwältin Laura Casuso von einem fahrenden Auto aus das Feuer eröffnet worden. Sie starb nach einer Notoperation im Krankenhaus. Frau Casuso war dadurch bekannt geworden, dass sie prominente Kriminelle wie Jarvis Chimenes Pavão und Marcelo Piloto vor Gericht verteidigt hatte. Nach der Auslieferung von Chimenes Pavão nach Brasilien hatte sie dessen Geschäfte in Paraguay verwaltet. Die Polizei vermutet, dass es sich bei den Attentätern um Auftragsmörder aus Brasilien handelt. (ABC Color)

 

San Bernardino: Chlor-Gas-Unfall in Essap-Anlage. Drei Angestellte waren gestern in einem Klär-Werk des staatlichen Sanitär-Dienstes in San Bernardino Chlor-Gas ausgesetzt. Das Gas sei bei Arbeiten an einem Ventil entwichen, sagte der Komissar, der den Polizeieinsatz leitete, gegenüber Última Hora. Die Polizei und die Feuerwehr holten die Opfer aus dem Gebäude und brachten sie ins Krankenhaus. Die 3 sind inzwischen außer Lebensgefahr. Von Seiten des Essap gab es Entwarnung. Der Betrieb sei ohne Ausfälle weitergelaufen und das Wasser, das dort zu Trinkwasser aufbereitet wird, sei nicht verseucht worden. Chlor-Gas ist hochgiftig. Wegen seiner desinfizierenden Wirkung wird Chlor bei der Aufbereitung von Wasser zur Bekämpfung von Bakterien eingesetzt. (Última Hora/Wikipedia)

Ciudad del Este: Hausdurchsuchungen im Fall Messer. Staatsanwältin Liliana Alcaraz leitete gestern Nachmittag 2 Einsätze wo im Zuge der Ermittlungen gegen Darío Messer Unternehmensräume in Ciudad del Este durchsucht wurden. Zum einen suchte man nach belastendem Material im Lokal der Firma Cáceres Schneider, – zum anderen wurden die Räumlichkeiten der Unternehmen Chai und Matrix Realty SA durchsucht, wie Última Hora berichtet. Der Brasilianer Dario Messer selbst ist flüchtig. Gegen ihn läuft in Paraguay ein Prozess wegen Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. In Brasilien steht ein internationaler Haftbefehl gegen ihn aus, im Falle des Korruptionsskandals Lava Jato. (Última Hora)

Asunción: In der italienischen Botschaft können schon die Prozesse zur Erlangung der italienischen Staatsbürgerschaft gestartet werden. Darüber berichtet ABC Color. Der italienische Botschafter in Paraguay, Gabriele Annis sagte, formell sei das Abkommen zur doppelten Staatsbürgerschaft zwischen Italien und Paraguay noch nicht unterzeichnet. Da die Vorbereitungen aber weit vorangeschritten seien, könne man schon die erforderlichen Nachweise bringen. Die Außenministerien von Paraguay und Italien haben schon seit einigen Monaten an der Einführung einer doppelten Staatsbürgerschaft gearbeitet. Diese ist laut paraguayischer Verfassung nur gestattet, wenn ein formelles Abkommen mit dem jeweiligen Land vorliegt. Um neben der paraguayischen auch die italienische Staatsbürgerschaft erhalten zu können, muss ein Antragsteller beweisen können, dass einer seiner Vorfahren italienischer Bürger gewesen ist. Dabei kann bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückgegangen werden. Laut Schätzungen haben etwa 30 Prozent der paraguayischen Einwohner italienische Vorfahren. Die direkte Einwanderung von Italienern nach Paraguay hat vor allem in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg stattgefunden. (ABC Color)

Carmelo Peralta: Brasilianische Ärzte kommen wieder zum Einsatz am Paraguay-Ufer. Von einem Hotel-Schiff aus wird die “Expedition Pantanal” durchgeführt, wie sich die jährliche Aktion nennt. Seit dem Wochenende wurden 500 Patienten aus Carmelo Peralta und der Umgebung in Alto Paraguay von verschiedenen Spezialisten zur Sprechstunde empfangen, wie Última Hora berichtet. Der Leiter der Expedition, Pedro Peiro sagte gegenüber den Reportern, man habe 56 Bruch-OP’s vorgenommen, 200 Patienten mit Grauem Star operiert und 150 Zahnprothesen eingesetzt. Außerdem wurden Zähne gezogen und Gallenstein-Patienten operiert. Noch gestern ging es weiter nach Fuerte Olimpo, wo der Einsatz heute beginnt. Es ist die vierte derartige Reise, die die brasilianischen Ärzte machen. Sie verbinden dabei alljährlich ihren Urlaub mit der Möglichkeit anderen Menschen zu helfen. Um möglichst viele Patienten empfangen zu können, fahren jedes Jahr Mediziner aus verschiedenen Fachbereichen mit. (Última Hora)

Mariscal Estigarribia: Dort ist gestern eine Studie über die Kultur der Volksgruppe Manjui vorgestellt worden. Sie nennt sich „Rescate Linguístico del Pueblo Lumnanas – Manjui“, zu Deutsch in etwa: „Für den Erhalt der Sprache des Volkes Lumnanas-Manjui“. Die Studie wurde im Auftrag des staatlichen Sekretariates für linguistische Politik durchgeführt, wie das Bürgermeisteramt Mariscal Estigarribia informierte. Vorgestellt wurden gestern Bücher, Info-Broschüren, Audio- und Videomaterial über die Sprache der Manjui. Federführend in der Produktion der Materialien waren Personen aus dem nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie, Conacyt. An der Veranstaltung nahmen neben Verantwortlichen aus dem Bereich Erziehung und Mitgliedern der Volksgruppe Manjui, als Ehrengäste der Gouverneur von Boquerón, Darío Medina und Bürgermeister Elmer Vogt teil. Der Gouverneur hob in seiner Rede die Wichtigkeit hervor, die Kultur und Traditionen einer Volksgruppe zu erhalten. Er wies darauf hin, dass die Manjui genug Land zur Verfügung haben und dieses zum Wohl ihrer Siedlung nutzen sollten. Im Distrikt Mariscal Estigarribia liegt mindestens eine Manjui-Siedlung: Die Siedlung Abisaí an der Strasse Picada Quinientos (500). (Facebook: Muni. Mcal. Estigarribia/Muni. Gob. de Boquerón)

Filadelfia: Feldbestellung für die Aussaat in Siedlungen des Distrikts. In den indigenen Siedlungen im Norden von Filadelfia haben mit Unterstützung der Distriktverwaltung die Vorbereitungen für die Bepflanzung der Ackerfelder begonnen. Darüber informiert das Bürgermeisteramt Filadelfia. Demzufolge erhielten in der vorigen Woche in Ebetogué 50 Familien Saatgut für den Anbau von Feldfrüchten. In dieser Woche wird Saatgut in Campo Loro ausgeteilt. Die Kleinbauern werden unter anderem verschiedene Kürbis-Sorten, Mais, Wassermelonen und Bohnen anpflanzen. Die Mithilfe von Seiten der Munizipalität wird an einem Tisch koordiniert, an dem mehrere Institutionen zusammenarbeiten. (Facebook: Muni. Filadelfia)

Alberdi: Die Stadt am Paraguayfluss könnte durch Hochwasser von der Außenwelt abgeschnitten werden. Laut ABC Color arbeitet die Baufirma Heisecke seit Tagen daran, die Zufahrtstraße zur Stadt vor dem steigenden Wasserpegel zu schützen. Die Stadt selbst, die an drei Seiten an den Paraguayfluss grenzt, ist zwar durch einen Deich gesichert. Allerdings kommt das Wasser gefährlich nahe an die Zufahrtstraße, die noch nicht asphaltiert ist, heran. Die Baufirma Heisecke ist für die Asphaltierung der Verbindung zwischen Alberdi und Villeta zuständig. Man sei mit den Arbeiten bis auf 10 Kilometer an Alberdi herangekommen, sagte ein Sprecher der Firma. Nach der Fertigstellung der Asphaltstraße Anfang kommenden Jahres sollten derartige Situationen nicht mehr passieren, so der Unternehmenssprecher. Die Zufahrtstraße nach Alberdi wurde zuletzt vor drei Jahren überflutet. (ABC Color)

Paraná, Argentinien: Dort sitzt seit Sonntag ein paraguayisches Frachtschiff fest. Laut ABC Color ist das Schiff unterwegs nach Buenos Aires, von wo es Diesel holen soll. Die argentinischen Behörden hätten verlangt, dass argentinische Lotsen das Schiff auf dem Paraná begleiten müssten, so die Schiffseigentümer. Das verstoße gegen alle Verträge, die mit dem Nachbarland geschlossen worden seien. Die Reederei verfüge über eigene Lotsen, die sie anstellen wolle, so die Unternehmer. Das Anheuern zweier argentinischer Lotsen für die Fahrt nach Buenos Aires kostet zwischen 40- und 50 tausend Dollar. Die Reederei hat den Fall dem Außenministerium gemeldet, damit er auf diplomatischer Ebene gelöst wird. (ABC Color)

Asunción: Der Arbeits-Vizeminister Luis Orué hat sich über fehlendes Personal beklagt. Wie Orué gegenüber ABC Color sagte, hat er nur 26 Angestellte, die im ganzen Land Fälle von Verstößen gegen das Arbeitsrecht bearbeiten müssen. Bei den Fällen handelt es sich um Verstöße, die von Angestellten gemeldet werden. Laut Orué sind 90 Prozent der angezeigten Fälle solche, wo der Arbeitgeber tatsächlich gegen das Gesetz verstoßen hat. Die restlichen 10 Prozent seien meist Racheakte ehemaliger Angestellter, so der Vizeminister. (ABC Color)