Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 26. November 2018

Asunción: Marsch gegen Gewalt an Frauen. Hunderte Frauen gingen gestern in der Altstadt von Asunción gegen Gewalt auf die Straße und machten auf die Opfer aufmerksam, wie Paraguay.com schreibt. Die Demonstranten machten damit auf den internationalen Tag zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen aufmerksam. Ähnliche Kundgebungen gab es hierzulande in Coronel Oviedo und Ciudad del Este. Treffpunkt der Demonstrantinnen in Asunción war der Demokratie-Platz. Von dort aus ging man mit Plakaten und in Sprechchören ab 16 Uhr mehrere Straßen weit bis zur Uferpromenade, wo abschließend eine kulturelle Veranstaltung stattfand. In Paraguay registrierte die Polizei in diesem Jahr bisher 48 Todesfälle, die als Morde an Frauen und somit als Feminizid gelten. Zudem gingen 13tausend Anzeigen wegen Gewalttätigkeit an Frauen ein. (Paraguay.com)

 

Asunción: Am Samstag hat es einen neuen Anschlag der selbsternannten paraguayischen Volksarmee EPP gegeben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde die Estanzia „La Suiza“ angegriffen. Die Kriminellen hätten mehrere Schüsse abgegeben und Faltblätter hinterlassen, heißt es. Verletzt wurde bei dem Angriff niemand. Der Betrieb liegt auf der Grenze zwischen San Pedro und Amambay. In der Nähe der Estanzia liegt der Betrieb „El Ciervo“, wo die EPP in der vergangenen Woche einen Brasilianer ermordet hat. (ABC Color)

Alberdi: Pegel des Paraguayflusses hält Bewohner in Atem. Wie die Meteorologiedirektion auf ihrer Internetseite aufführt, stieg das Wasser gestern um 4 Zentimeter an. Der Pegel befindet sich damit nur 10 Zentimeter unter der höchsten Warnstufe, die von der Direktion als „Katastrophe“ bezeichnet wird. Die Stadt Alberdi wird zwar durch einen Deich vom Paraguayfluss geschützt. Durch schwere Regenfälle in der Zone hat sich innerhalb des Deiches aber so viel Wasser angesammelt, das zahlreiche Häuser überschwemmt worden sind. Außerdem besteht nach wie vor die Gefahr, dass die Zufahrtsstraße nach Alberdi vom Wasser überflutet wird. Die Baufirma Heiseke, die mit der Asphaltierung der Straße beauftragt worden ist, versuchte über das Wochenende, die Straße vor Überflutung zu schützen und befahrbar zu halten. (ABC Color)

Asunción: Polizei verhindert Kindesentführung. Sie nahm gestern Nachmittag in der Altstadt von Asunción einen Mann fest, der im Begriff war, drei fremde Kinder auf einem öffentlichen Platz mitzunehmen. Es handelt sich laut Angaben des Nachrichtenportals Paraguay.com um einen Argentinier. Ein Komplize konnte entkommen. Die Kinder befanden sich auf dem Platz, weil dort eine Veranstaltung stattfand, wo Studenten Essen und Erfrischungen an Hochwasser-geschädigte Familien verteilten. Der verhaftete Mann hatte sich als Bediener für die Essensausgabe ausgegeben und versuchte in einem vermeintlich unbeobachteten Moment, die Mädchen in ein bereitstehendes Auto zu drängen. Die Polizei sah das, griff ein und konnte somit Schlimmeres verhindern. (Paraguay.com)

Asunción: Der ehemalige Präsident des Instituts für Ländliche Entwicklung und Landbesitz Indert soll wegen illegaler Bereicherung vor Gericht gestellt werden. Der Richter Humberto Otazú hat einen entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft unterschrieben. Cárdenas wird vorgeworfen, für private Einnahmen in Höhe von 2,6 Milliarden Guaraníes keine Nachweise vorlegen zu können. Er war von 2008 bis 2013 Abgeordneter und in den letzten fünf Jahren Vorsitzender des Indert. Mitangeklagt sind seine drei Kinder, die bereits im Alter von 18 bis 22 Jahren Milliardensummen für Immobilien, Aktien und Fahrzeuge ausgegeben haben. (ABC Color)

Asunción: Die Abgeordnetenkammer wird morgen (Dienstag) entscheiden, ob in sechs Stadtverwaltungen eine Untersuchung begonnen wird. Darüber berichtet ABC Color. Es handelt sich um die Munizipalitäten Ciudad del Este, Limpio, La Colmena, Santa Rosa del Aguaray, Ñumi und Mbocayaty. In den meisten Fällen werden die Bürgermeister wegen Veruntreuung von Geldern angezeigt. Weitere fünf Fälle, in denen die Stadträte bereits eine Untersuchung gegen ihre Bürgermeister beantragt haben, liegen ebenfalls im Parlament vor, werden aber noch nicht behandelt. (ABC Color)

Asunción: Das sogenannte „autoblindaje“ – Gesetz, das Kongressabgeordnete vor Strafverfolgung schützen soll, ist in der vergangenen Woche nicht verabschiedet worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde das Gesetz ohne ein Bearbeitungsdatum an eine Parlamentskommission weitergegeben. Das käme einem Aufschub auf unbestimmte Zeit gleich, so die Zeitung. In dem Gesetz sollte festgelegt werden, dass ein Kongressabgeordneter nur dann seinen Posten räumen muss, wenn er bereit von einem Gericht verurteilt worden ist und wenn das Oberste Wahlgericht seine Absetzung beschlossen hat. Das Gesetz heißt im Volksmund „autoblindaje“, weil es dadurch praktisch unmöglich würde, dass ein Parlamentarier oder Senator wegen eines Verbrechens vor Gericht gestellt wird. Ein ähnliches Gesetzesprojekt war bereits in der vorigen Legislaturperiode gescheitert. (ABC Color, Archiv ZP30)

Asunción: Vorbereitungen für internationalen Kongress über Politikwissenschaften. Zu dem Event werden 50 Teilnehmer aus Paraguay und dem Ausland erwartet, wie die Organisatoren gegenüber Reportern von Última Hora ankündigten. Es wird der erste Kongress dieser Art in Paraguay sein. Von Mittwoch bis Freitag werden unter anderem Fachleute aus Uruguay und Argentinien über Politik in Lateinamerika referieren: Geschichtliches, Parteiwesen und –Systeme, Demokratisierungsprozesse und Menschenrechte. Außerdem wird ein Lehrbuch über Politikwissenschaften vorgestellt, und es ist eine Diskussionsrunde über Wahlen vorgesehen, die 2018 im Raum Lateinamerika stattfanden. (Última Hora)

Asunción: Die paraguayische Regierung hat zwei Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten in Kraft gesetzt. Wie aus dem Amtsblatt der Regierung hervorgeht, handelt es sich um ein Abkommen zu Verhinderung der doppelten Besteuerung und um ein Abkommen zum Schutz von Investitionen. Die Abkommen waren bereits im Januar 2017 ausgehandelt worden. Wie wurden in den vergangenen Monaten vom Senat und Parlament angenommen und in der vergangenen Woche vom Staatspräsidenten und vom Außenminister unterzeichnet. (Gaceta oficial)

Asunción/Ankara: Erdogan kommt nach Paraguay. Für das nächste Wochenende hat sich das türkische Staatsoberhaupt angemeldet, wie die brandneue Botschaft der Türkei in Asuncion in der vergangenen Woche bekanntgeben ließ. Recep Tayib Erdogan wird am Sonntag in Asunción erwartet. Es wird das erste Mal sein, dass ein türkisches Staatsoberhaupt Paraguay besuchen wird. (Archiv ZP-30)