Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 18. Dezember 2018

Montevideo: Präsident Mario Abdo Benítez hat sich mit Mauricio Macri getroffen. Die bilateralen Gespräche mit dem argentinischen Präsidenten gingen laut IP Paraguay um einen neuen Grenzübergang zwischen beiden Ländern, und zwar zwischen Ayolas im Süden des Landes und der argentinischen Stadt Ituzaingó. Der Übergang soll über die Zentrale des doppelstaatlichen Wasserkraftwerkes Yacyretá ermöglicht werden. Dadurch sollen Tourismus und Handel beider Länder profitieren.
Auch mit dem scheidenden brasilianischen Präsidenten Michel Temer gab es heute Gespräche in Montevideo. Dabei wurden hauptsächlich die Punkte besprochen, die am Freitag verhandelt werden sollen. Am Freitag treffen sich Abdo Benítez und Temer in den Einrichtungen des doppelstaatlichen Wasserkraftwerkes Itaipú. Dort wird unter anderem das Abkommen unterzeichnet für den Baubeginn der zwei neuen Grenz-Brücken zwischen Paraguay und Brasilien. Eine über den Paraguayfluss und eine über den Paraná. (IP Paraguay)

 

Asunción: Indigene fordern Rücktritt der Indi-Vorsitzenden. Wie Última Hora berichtet, befinden sich zahlreiche Indigene in den Straßen Asuncións auf Protestbewegung. Es kam zu einigen Konfrontationen zwischen der Polizei und den Demonstranten. Die Indigenen protestieren gegen Ana María Allen. Zum einen spreche sie kein Guaraní und sei keine Vertretung der indigenen Bevölkerung. Zum anderen schenke sie ihren Anzeigen über Zwangsräumungen ihrer Ländereien durch Ausländer kein Gehör, so die Beschwerden. Die Proteste laufen bereits wochenlang. Nachdem eine Gruppe der Demonstranten das Indi-Gebäude umzingelt hatte, war die Verwaltung in eine Militäreinrichtung verlegt worden. (Última Hora)

Asunción: 87-prozentige Erfolgsrate bei Ausgebildeten des Berufsförderungsdienstes. Wie die Arbeitsministerin Carla Bacigalupo informierte, haben 87 der Absolventen einer Ausbildung des SNPP eine Arbeitsstelle oder eine Praktikumsstelle. Seit 2005 bietet der Berufsförderungsdienst Ausbildungen für Erwachsene an, vor allem im technischen Bereich. Darunter für Elektriker, Elektroniker, Informatiker, Informations- und Kommunikationstechniker, Modedesigner und Mechatroniker. Der SNPP wird von der japanischen und der koreanischen Kooperations-Agentur Jica und Koica unterstützt. (Última Hora)

Asunción: Gestern hat ein Insasse in Tacumbú Feuer gelegt. Ein Häftling wurde in die Krankenstation eingeliefert, weil er zu viel Rauch eingeatmet hatte. Das Feuer konnte schnell von Sicherheitsbeamten der Haftanstalt und von Häftlingen unter Kontrolle gebracht werden. Es handelt sich bei dem Täter um den Auftragsmörder der kriminellen Organisation PCC, Sergio Lima do Santos. Das behaupten laut ADN Paraguayo die Verantwortlichen der Libertad-Abteilung, wo der Beschuldigte einsitzt. Lima do Santos war vor einigen Tagen wegen Mordes zu 35 Jahren Haft verurteilt werden. Laut Angaben des Vize-Innenministers Juan Villalba, befindet er sich in der Libertad-Abteilung, weil es dort am sichersten ist und er ein sehr gefährlicher Straftäter ist. Villalba nutzte die Gelegenheit um auf den Gefängnis-Notstand in Paraguay hinzuweisen. Ein Hochsicherheitsgefängnis sei dringend nötig, so Villalba. (ADN Paraguay)

Asunción: Betrug bei Tekoporã-Programm. Bei einer internen Ermittlung des Ministeriums für soziale Entwicklung sind mehrere Fälle aufgedeckt worden, bei denen relativ wohlhabende Familien Tekoporã-Gelder kassieren. Tekoporã ist ein Programm, das Geldüberweisungen vom Staat an arme und extrem-arme Menschen vorsieht. Nun wurde entdeckt, dass einige Personen, die in das Tekoporã-Register eingetragen sind und demnach als extrem arm gelten, eigene relativ große Häuser und sogar Geschäfte besitzen.
Dem Empfang von Tekoporã-Geldern geht eine Art Bewerbungs-Prozess bei den Behörden voran. Wie Última Hora schreibt, ist in dem Prozess an zwei Stellen ein Betrug möglich. Einmal bei der Bestandaufnahme der Lebensumstände des Bewerbers. Der Wohnort wird besucht und die Person wird in ein Register des Ministeriums aufgenommen und dort als arm oder extrem arm gekennzeichnet. Danach wird die Liste vom einer Gruppe von Vertretern der Stadtgemeinschaft und des Stadtrates des jeweiligen Munizips überprüft. Es wird vermutet, dass die Daten an einer oder beider dieser Stellen gefälscht wurden. Dazu kommt, dass zahlreiche Personen sich aus dem Programm abgemeldet haben, als bekannt wurde, dass Ermittlungen über mutmaßlichen Betrug eingeleitet wurden. (Última Hora)

Asunción: Cah tilgt Schulden betrogener Bauern. Eine Gruppe von 119 Bauern, die von ehemaligen Funktionären des Kreditinstitutes Cah betrogen worden waren, konnten gestern jeweils ihren Ordner mit Unterlagen abholen, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay informierte. Es handelt sich um Unterlagen, die bescheinigen, dass die Schuld bei Cah getilgt wurde. Außerdem um den Bescheid, dass die Daten dieser Bauern aus dem Register von säumigen Zahlern gestrichen wurde. In einer Sitzung des Cah-Präsidenten César Cerini mit den betroffenen Bauern war bekanntgegeben worden, dass nach eingehender Prüfung festgestellt worden war, dass die Verträge zwischen dem Kreditinstitut und den Bauern gefälscht worden waren. Aufgrund des aufgedeckten Betruges hatte Cah bei dem Unternehmen Equifax beantragt, dass die Bauern aus der Datei von Zahlungssündern Informconf gestrichen werden.
Gegen die ehemaligen Cah-Funktionäre und Betrüger war 2016 Anzeige erstattet worden. Sie hatten die Unterschriften von Bauern, die im kleinen Stil wirtschaften, auf falschen Verträgen gefälscht und daraufhin die ausgezahlten Kreditgelder selbst eingesteckt. Zwei Funktionäre wurden verurteilt und kamen für 2 bis 3 Jahre ins Gefängnis. (IP-Paraguay)