Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 27. Februar 2019

Asunción/Neu Dehli: In den ersten Märztagen wird der indische Vizepräsident Venkaiah Naidu Paraguay besuchen. Darüber schreibt die indische Wirtschaftszeitung Financial Express. Auf einer einwöchigen Reise nach Paraguay und Costa Rica soll der Staatsmann von einer großen Unternehmerdelegation begleitet werden. Indien könne an der Industrialisierung Paraguays teilnehmen, heißt es in dem Zeitungsbericht. Schon heute würden paraguayische Medikamentenhersteller zahlreiche Rohstoffe aus indischer Produktion verwenden. Diese Zusammenarbeit könne intensiviert werden, wenn die indischen Zulieferer Niederlassungen in Paraguay eröffnen würden. Auch für die Stahlindustrie biete Paraguay nahezu ideale Bedingungen, heißt es in dem Bericht. Durch günstige Elektrizität, große Eisenerzlager im Nachbarland Brasilien und gute Transportmöglichkeiten auf den Flüssen gäbe es gute Aussichten für Investitionen im Stahlsektor. (Financial Express)

 

Concepción: Dort wurde das Munizipalitätsgebäude durchsucht. Wie Paraguay.com informiert, wurden zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt. Die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Dokumente beziehen sich spezifisch auf den Fonacide, den Fonds für Öffentliche Investitionen und Entwicklung. In dem Zusammenhang liegt eine Anzeige vor, die sich um die Nutzung der Fonacide-Gelder in der Stadtverwaltung von Concepción im Jahr 2014 dreht. Damals beendete Bürgermeister Alejandro Urbieta gerade seine erste Amtsperiode. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft auch in 10 weiteren Prozessen gegen die Verwaltung von Concepción. Seit über vier Monaten protestieren die Stadtbewohner ununterbrochen gegen die Munizipalität und fordern den Rücktritt des Bürgermeisters. (Paraguay.com/ABC Color)

Encarnación: In diesem Jahr werden 30 staatliche Schulen in Itapúa wegen Schülermangels geschlossen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, werden die verbliebenen Schüler auf andere Schulen des Departaments verteilt. Grund für den Schülermangel soll die Migration der Familien in die größeren Städte von Itapúa sein. Seit 2018 sind laut Angaben des Ministeriums für Erziehung und Kultur in Itapúa etwa 100 Schulen geschlossen worden, weil zu wenig Schüler eingeschrieben wurden. Die Gebäude sind vielerorts bereits verfallen. (ABC Color)

Asunción: Zwei Polizisten sind zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Der Grund: Ein querschnittsgelähmter Mann. Wie La Nación bekanntgibt, wurde Unteroffizier Johnie Orihuela zu 20 Jahren Haft verurteilt, unter anderem wegen Verfolgung Unschuldiger und versuchten Mordes. Kommissar Jorge Zárate bekommt 11 Jahre unter anderem wegen Strafvereitelung und Vortäuschung einer Straftat. Der Prozess ist unter dem Namen „gatillo fácil“ bekannt und begann im Jahr 2016. Damals wurde Richard Pereira von Orihuela angeschossen. Wie auf Aufzeichnungen der Überwachungskameras zu sehen ist, haben die Polizisten Pereira danach eine Schusswaffe in die Hand gelegt und Drogen in seinem Fahrzeug platziert. Nach zahlreichen Schikanen vonseiten der Verteidigung der angeklagten Polizisten wurde die mündliche Verhandlung des Prozesses gestern schließlich beendet. Der 27-jährige Richard Pereira ist querschnittsgelähmt und sieht dem Rest seines Lebens in einem Rollstuhl entgegen. Die beiden Polizeibeamten werden ihre Haftstrafe in der Sonderstrafanstalt der Nationalpolizei absitzen, der sogenannten „Agrupación Especializada“. (Última Hora/La Nación)

Asunción: Betrüger verkaufen Grundstücke die nicht existieren. Wie Paraguay.com berichtet, wurden bereits 300 Familien gefälschte Landtitel verkauft. In dem Zusammenhang berief der Stadtrat eine Notstandsitzung ein, zu der auch Nachbarschaftsvereinigungen eingeladen waren. Der Stadtrat warnte, die gefälschten Titel würden eigentlich zu 8-Hektar-Grundstücken in Privateigentum gehören. Die Betrüger behaupteten gegenüber ihren Opfern jedoch, die Landstücke gehörten der Stadt. Die 300 Betrogenen haben bereits für die falschen Landtitel bezahlt. (Paraguay.com)

Asunción: Paraguay und Italien vereinbaren Anerkennung von doppelter Staatsangehörigkeit. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten gestern laut IP-Paraguay die Außenminister beider Länder, Luis Castillioni und Enzo Moavero, der zurzeit Paraguay einen offiziellen Besuch abstattet. Dem Abkommen entsprechend können Paraguayer und Italiener ab sofort beide Staatsangehörigkeiten besitzen. Bisher mussten Personen, die theoretisch beide Staatsangehörigkeiten hätten, in der Praxis auf die eine oder die andere verzichten, je nachdem in welchem Land sie sich zum Beispiel niederlassen. Der italienische Außenminister erhielt gestern von der paraguayischen Regierung das große Verdienstkreuz verliehen, für seine Bemühungen um gute Beziehungen zwischen seinem Land und Paraguay. (IP-Paraguay)