Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 12. März 2019

Asunción/Brasilia: Staatspräsident Mario Abdo Benítez ist auf Blitzbesuch in Brasilien. Er reiste heute früh in die brasilianische Hauptstadt Brasilia, wo er seinen Amtskollegen Jair Bolsonaro zu Gesprächen treffen wird, wie die staatliche Nachrichtenagentur bekanntgab. Bei dem Treffen geht es der Agenda zufolge um Straßen- und Brückenbauten zwischen den Nachbarstaaten und Zusammenarbeit im Technologiebereich, sowie um die Neuverhandlung des Anhanges C im Itaipú-Vertrag und Handelsaustausch. Der Staatspräsident wird noch heute wieder zurück erwartet. (IP-Paraguay)

 

Asunción: Heute und morgen finden in Asunción Beratungen über den Pilcomayo-Fluss statt. Darüber berichtet die Presseabteilung der Departamentsregierung von Boquerón auf Facebook. Wie der Leiter der Pilcomayo-Kommission, Arthur Niedhammer, sagte, sei man gestern beim Pilcomayo-Kanal gewesen, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Heute sollte dann das Treffen der sogenannten „Trinacional“-Gruppe stattfinden, an der Bolivien, Argentinien und Paraguay beteiligt sind. Morgen (Mittwoch) soll es dann weitere Beratungen zwischen Argentinien und Paraguay geben. Einer der Hauptpunkte der Gespräche ist der Bau einer neuen Kanalmündung auf paraguayischer Seite. Laut Niedhammer könnten die Bauarbeiten am neuen Kanal im Mai abgeschlossen werden, allerdings brauche man für die Öffnung des Kanals die Zustimmung der argentinischen Regierung. (Facebook Gobernación Boquerón)

Concepción: Aufstand mit Geiselnahme im Staatsgefängnis von Concepción. Gestern Nachmittag haben Insassen einen Tumult verursacht und anschließend mehrere Wächter als Geiseln genommen. Die Polizei rückte ein. Nach Angaben von Paraguay.com gelang es ihr, die Wachmänner zu befreien. Sie wurden verletzt ins nahegelegene staatliche Krankenhaus gebracht. Ein Schwerverletzter Gefängniswächter sollte zur besseren Behandlung nach Asunción überstellt werden, hieß es. Auf der Seite der Häftlinge gab es 15 Verletzte, einer musste ins Krankenhaus zur Notversorgung gebracht werden. Eine ähnliche Situation hatte es erst in der vorigen Woche in Coronel Oviedo gegeben, als Insassen des Gefängnisses dort einen Wächter als Geisel nahmen. In der Landeshauptstadt traf sich noch gestern Nachmittag Justizminister Julio Javier Ríos mit Staatspräsident Mario Abdo Benítez, um ihn zu informieren und das Thema der Sicherheit in den Gefängnissen anzusprechen. Den Reportern sagte der Minister danach, die brasilianische kriminelle Gruppe PCC übe permanenten Druck, vor allem auf die Haftanstalten in Pedro Juan Caballero und Concepción aus, indem sie mit Angriffen auf die Gefängnisse drohe. In den Gefängnissen werde die Situation nicht sicherer werden, solange es kein Hochsicherheitsgefängnis gäbe, so Ríos. Im Gespräch mit Innenminister Juan Ernesto Villamayor sei man zu der Entscheidung gelangt, dass künftig in der Nähe von solchen Gefängnissen mehr Polizisten eingesetzt werden, wo besonders gefährliche Straftäter in Haft sitzen. (Paraguay.com, IP-Paraguay)

Infante Rivarola: Polizisten im Chaco haben von Drogenhändlern etwa eine Million US-Dollar erpresst. Laut Angaben der Zeitung ABC Color hatten die mutmaßlichen Drogenhändler selber sich über die Polizisten beschwert und heimliche Aufnahmen veröffentlicht, allerdings ohne formell Anzeige zu erstatten. In drei Fällen zwischen Dezember und Februar hatten die Polizisten Drogenhändler bei Infante Rivarola erpresst und insgesamt eine Million Dollar erhalten. Von Seiten der Polizeidirektion hieß es, es gäbe keine offizielle Untersuchung, da keine Anzeige vorliege. Mehrere der Polizisten seien inzwischen versetzt worden. (ABC Color)

Asunción: Thiago Ximenes wird des Landes verwiesen. Der auch als Matrix bekannte brasilianische Straftäter und Anführer der Bande PCC war nach einem Ausbruch aus der Sonderhaftanstalt der Polizei am Freitag in Canindeyú erneut festgenommen worden. Nun wurde er in sein Heimatland Brasilien zurückgeschickt, wie Staatspräsident Mario Abdo Benítez gestern auf seinem Twitteraccount bekanntgab. Gleichzeitig beglückwünschte er Polizei und Staatsanwaltschaft zur erfolgreichen Suche und Festnahme des Straftäters. Ximenes war am 16. Dezember zusammen mit dem Komplizen Reinaldo Araújo aus dem Gefängnis in Asunción ausgebrochen. Araúcho war vor einer Woche ebenfalls in Canindeyú gefunden worden und bei einem Feuergefecht mit der Polizei ums Leben gekommen. (IP-Paraguay, Archiv ZP-30)

Asunción: Keine Drogen für Kinder und Jugendliche. Auf dem städtischen Hauptabsatzmarkt von Asunción wollen, laut IP-Paraguay, Bürgermeisteramt und die Antidrogenbehörde Senad gemeinsam gegen den Drogenkonsum junger Menschen vorgehen, die sich täglich auf dem Marktgelände herumtreiben. Durch besondere Aktivitäten und Projekte wolle man verhindern, dass die jungen Menschen in die Spirale von Drogenkonsum, -Abhängigkeit und Kriminalität gelangen, sagte der Senad-Vorsitzende, Arnaldo Giuzzio, den Reportern. Auf dem Marktplatz finden sich täglich rund 30tausend Personen ein. (ip.gov.py)

Asunción: Die Leitung der Abgeordnetenkammer wird die Bonuszahlungen für Angestellte überprüfen. Wie die Pressestelle des Unterhauses berichtet, wird dazu eine Kommission gebildet. Für die Dauer der Untersuchungen werden sämtliche Bonuszahlungen eingestellt. Die Zeitung ABC Color hatte über außerordentlich hohe Gehalts- und Bonuszahlungen berichtet. So hätten Angestellte teilweise höhere Gehälter bekommen als die Abgeordneten selbst. (ABC Color)

Asunción: Die paraguayische Industrie-Union UIP fordert stärkere Kontrollen bei den Textilimporten. Laut ABC Color bat der Präsident des Gremiums, Gustavo Volpe, konkret darum, die Importe von Textilien aus China besser zu kontrollieren, die zu Preisen um einem US-Dollar pro Stück in das Land kommen. Die starke Konkurrenz aus Fernost und die abgeschwächten Währungen in Argentinien und Brasilien haben dazu geführt, das Traditionsunternehmen wie die Textilfabrik „Pilar“ oder der Hersteller McGregor in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Das Unternehmen Pilar hat angekündigt, in den Monaten April bis Juni jeweils eine Woche pro Monat die Produktion zu stoppen. (ABC Color)

Mariano Roque Alonso: Eine venezolanische Firma plant angeblich den Bau von zahlreichen Wohngebäuden im Norden von Mariano Roque Alonso. Laut Angaben von ABC Color hat das Unternehmen bereits ein vier Hektar großes Landstück an der Grenze nach Limpio gekauft. Vorgesehen ist der Bau von 10 Hochhäusern, die insgesamt 640 Wohnungen enthalten sollen. Der Baukomplex soll auch gemeinschaftliche Einrichtungen wie Sportplätze, Schwimmbäder und ein Kino enthalten. Da die Zone nicht an das Abwassersystem der Stadt angeschlossen ist, müsste die Baufirma auch eine eigene Aufbereitungsanlage für Abwässer aus den Gebäuden aufbauen. (ABC Color)

Asunción: Die Unternehmensgruppe Cartes plant den Bau einer Zementfabrik. Darüber berichtet das Nachrichtenportal Hoy. Der Leiter der Cartes-Gruppe, José Ortíz, hat sich gestern mit Staatspräsident Mario Abdo Benítez getroffen, um über das Thema zu sprechen. Die neue Zementfabrik soll zwischen Concepción und Vallemí liegen und eine eigene Umspannstation und einen eigenen Hafen haben. Vorgesehen ist die Produktion von einer Million Tonnen Zement pro Jahr. Die beiden bestehenden Zementhersteller, Yguazú und die staatliche INC, kommen gemeinsam auf eine Produktion von 1,8 Millionen Tonnen. Gesellschafter an dem neuen Zementhersteller sollen die Unternehmensgruppe Cartes und die Gruppe „Giménez Gaona und Lima“ sein. Ortíz rechnet damit, dass die Produktion im Jahr 2021 anlaufen wird. (Hoy)