Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. Mai 2019

Asunción: Das Unterhaus hat gestern für eine Öffnung der Wählerlisten ab dem kommenden Jahr gestimmt. Darüber berichtet ABC Color. Die Änderung bedeutet, dass der Wähler sich direkt für einzelne Kandidaten entscheiden kann. Bisher konnte beispielsweise in der Senatorenwahl nur eine Liste gewählt werden. Wer in der Liste steht, war bisher parteiintern entschieden worden. Der neue Wahlmodus soll in Zukunft sowohl für parteiinterne, als auch für allgemeine Wahlen angewandt werden. Die Abgeordneten entschieden auch, elektronische Wahlurnen einzusetzen. Besonders diskutiert wurde dabei die Gefahr, dass elektronische Urnen manipuliert werden können. Konkret soll das Verfahren so aussehen, dass der Wähler an einer elektronischen Urne wählt, die einen Wahlzettel ausdruckt, der dann in eine Urne gelegt werden muss. Der Vorschlag, dass gleich viele Männer wie Frauen auf den Wählerlisten stehen müssen, wurde im Unterhaus nicht angenommen. Das Gesetzesprojekt muss im nächsten Schritt an den Staatpräsidenten weitergeleitet werden. Wenn dieser es unterschreibt, soll es erstmals bei den Munizipalitätswahlen im kommenden Jahr angewandt werden. (ABC Color)

 

Asunción: Die Zentralbank belässt ihren Leitzins unverändert bei 4,75 Prozent. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde der Zinssatz den zweiten Monat in Folge nicht verändert. Im Februar und März hatte die Bank den Leitzins gesenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. In ihrer Einschätzung wiesen die Techniker der Zentralbank darauf hin, dass die Weltwirtschaft sich positiv entwickelt, aber durch den Handelskrieg zwischen den USA und China ausgebremst wird. Im südamerikanischen Raum gäbe es Herausforderungen, da manche positiven Entwicklungen in den letzten Monaten wieder zunichte gemacht worden seien, heißt es in dem Bericht. In Paraguay selbst hat sich das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr verlangsamt, vor allem bedingt durch eine schlechte Sojaernte und weniger Einkommen durch die Wasserkraftwerke. (ABC Color)

Villa Hayes: Ex-Gouverneur von Presidente Hayes muss ins Gefängnis. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, geht Emigdio Benítez einer viereinhalb jährigen Haftstrafe entgegen. Ihm wird Dokumentenfälschung zur Last gelegt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Benítez Unterlagen gefälscht hatte, um den Verbleib von veruntreuten Geldern zu erklären. Er wurde an das Gefängnis von Emboscada überstellt. Mit verurteilt wurde der ehemalige Verwaltungssekretär der Departamentsregierung von Presidente Hayes, Endulfo Verón. Emigdio Benítez war im Jahr 2013 sieben Monate Gouverneur gewesen, als sein Vorgänger Óscar Núñez für einen Abgeordnetenposten kandidierte. Benítez und Núñez sind in einem weiteren Fall gemeinsam angeklagt, 30 Milliarden Guaraníes veruntreut zu haben. (ABC Color)

Ñemby: Urteil in Fall von schwerer häuslicher Gewalt. Pedro Heriberto Galeano muss wegen versuchten Mordes für 20 Jahre hinter Gitter. Das Gericht erkannte in dem Fall eine besondere Schwere, obwohl das Opfer die Anzeige zurückgezogen hatte, wie Paraguay.com berichtet. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der Verurteilte seine Lebensgefährtin 2017 fast 2 Wochen lang isoliert von ihrer Familie gefangen gehalten und körperlich und psychisch misshandelt. – Bis es ihr gelang, per WhattsApp eine Arbeitskollegin zu informieren und zu fliehen. Pedro Galeano hatte sein Opfer derart zugerichtet, dass die junge Frau kaum noch sprechen und Nahrung zu sich nehmen konnte. Er wurde im November 2017 festgenommen, – außerdem wurde Anzeige erstattet.
Aus Angst wegen Morddrohungen von Seiten des Täters hatte das Opfer später die Anzeige zurückgezogen. Die Staatsanwaltschaft ging der Sache jedoch nach und brachte den Fall zur Anklage. Der 29-jährige Galeano wurde nun wegen versuchten Mordes und Freiheitsberaubung verurteilt. In Paraguay hat das Frauenministerium eine Notrufzentrale eingerichtet, wo Frauen, die Gewalt und Missbrauch erleben, unter der Nummer 137 anrufen können. Auch die Seelsorger der Telefon-Seelsorge von Radio ZP-30 stehen in solchen Situationen gern zur Seite. Die Telefonnummer ist 0984 777 707. (Paraguay.com/Archiv ZP-30)

Asunción: Abgeordneter Tomás Rivas verliert parlamentarische Immunität. Wie Paraguay.com berichtet, war sein sogenannter „desafuero“ von Rivas selbst beantragt worden. Die Abgeordneten stimmten gestern einstimmig dafür. Die Staatsanwaltschaft kann damit nun strafrechtlich gegen Rivas vorgehen. Der Abgeordnete für das Departament Paraguarí wird wegen unrechtmäßigen Kassierens von Gehältern, Steuerhinterziehung und Fälschung von Unterlagen angeklagt. Ermittlungen laufen auch gegen 2 Chauffeure und eine Sekretärin von Rivas, die als Angestellte des Kongresses auf den Gehaltslisten figurierten. (Paraguay.com/Archiv ZP-30)

Asunción: Abgeordnete halten an Entwurf des Rentengesetzes für Ärzte fest. Das Teilveto, das Staatspräsident Mario Abdo Benítez am Dienstag gegen das Projekt eingelegt hatte, wurde gestern im Unterhaus abgelehnt, wie Paraguay.com berichtet. Nun kommt der Entwurf nochmal in den Senat. Wichtigster Punkt des Gesetzes ist die Anzahl von Arbeitsjahren vor dem Renteneintritt und die Höhe der Rentenbezüge. Das bisherige Gesetz sieht vor, dass Ärzte 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben müssen, um in Rente gehen zu können. Das Projekt, das vom Kongress angenommen worden war, sah 25 Jahre Einzahlung vor, bei einer Rente in Höhe von 90 Prozent des Gehaltes. Präsident Abdo Benítez schlug einen Zwischenweg vor, zum Beispiel, dass ein Arzt sich nach 30 Jahren ab einem Alter von 60 Jahren zur Ruhe setzen kann, und dann 75 Prozent des Gehaltes als Rente bezieht. Die Ärztegewerkschaften hatten nach der Entscheidung des Staatspräsidenten einen landesweiten Streik für Anfang Juni angekündigt. (Paraguay.com/Archiv ZP-30)

Asunción: Erziehungsministerium führt Konferenz mit John Maxwell durch. Darüber berichtet ABC Color. Der nordamerikanische Redner war eingeladen worden, um die zweite Einheit des Programms „Yo lidero“, zu deutsch „Ich führe“ zu leiten. An der Veranstaltung in einer Halle des Clubs „Sol de América“ nahmen fünftausend Personen aus dem ganzen Land teil. Maxwell hob hervor, wie wichtig es sei, jungen Menschen Werte zu lehren. Seinen Worten zufolge ist ein Jugendlicher, der in Werten und in Leiterschafft ausgebildet wird, jemand, der in Zukunft in Heimen, Unternehmen, in der Gesellschaft und im Land als Leiter positive Werte vermitteln kann. Der Erziehungsminister Eduardo Petta erklärte, die Lehren von Maxwell seien ein wichtiger Teil im Veränderungsprozess des paraguayischen Erziehungswesens. (ABC Color)

Asunción: In Paraguay wird wieder der größte Baum des Landes gesucht. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, wurde die neunte Ausgabe des Wettbewerbes „Kolosse der Erde“ von der Stiftung „A todo pulmón“ offiziell gestartet. Eingeschrieben werden können Bäume, die mindestens 20 Meter hoch sind oder einen Stammumfang von mindestens 3 Metern haben. Der Vizepräsident der Stiftung „A todo pulmón“, Ronald Dietze, hatte den Wettbewerb vor 8 Jahren ins Leben gerufen. Er sagte, es sei beeindruckend, wie viele Personen sich in das Projekt einspannen ließen. Im vergangenen Jahr war ein Flaschenbaum aus dem zentralen Chaco auf den ersten Platz gewählt worden. Er ist rund 21 Meter hoch, mit einem Stammumfang von 9,5 Metern. Der höchste je gemessene Baum bei den „Kolossen der Erde“ ist ein Lapacho aus Itapúa, der fast 50 Meter hoch ist. (www.hoy.com.py, www.atodopulmon.org)