Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 15. Juni 2019

Asunción/Brasilia: Brasilien hebt Asylstatus für Juan Arrom, Anuncio Martí und Víctor Colmán auf. Das hat der paraguayische Außenminister Luis Castiglioni bekanntgegeben. Castiglioni erklärte, Paraguay habe nach Bekanntwerden dieser Ansage ein Auslieferungsgesuch an Brasilien entsendet. Obwohl die drei Flüchtlinge möglicherweise in anderen Ländern um Asyl anhalten werden, sei er zuversichtlich, dass kein anderer Staat ihnen dieses gewähren werde. Arrom, Martí und Colmán sollen in Paraguay wegen der Entführung von Frau Edith de Debernardi vor Gericht belangt werden; sie waren 2003 nach Brasilien geflohen, um der paraguayischen Justiz zu entgehen und hatten dort politisches Asyl erhalten.
Die neue brasilianische Regierung unter Jair Bolsonaro hat sie nun dieses Rechtes enthoben. Laut Angaben von IP Paraguay werden sie von Interpol im Visier behalten. Indes können die ex-Asylanten in den kommenden 10 Tagen Berufung gegen den Asylentzug einlegen. Sollten sie das tun, muss Justizminister Sergio Moro die letztendliche Entscheidung darüber treffen. Es wird erwartet dass Moro innerhalb 5 Tage eine Entscheidung trifft. So könnten die Angeklagten innerhalb von 15 Tagen an die paraguayische Justiz ausgeliefert werden. Die drei Männer waren von dem Entführungsopfer Debernardi als Mittäter ihrer Entführung identifiziert worden. (IP Paraguay)

 

Asunción: Das Landwirtschaftsministerium hat sich bereit erklärt, die Handelsbedingungen der Mandioka-Produzenten zu verbessern. Das verlautete aus einem Bericht der Nachrichtenagentur IP Paraguay. Produzenten dieser Rubrik hatten den Landwirtschaftsminister Denis Lichi darum gebeten, die gegenwärtige Mandioka-Saison finanziell zu unterstützen. Lichi versprach, die Regierung werde für den Transport der Mandioka vom Acker bis hin zum Industrie-Gelände mit 100 Guaraníes pro Kilogramm bezahlen und auf diese Weise die Handelsbedingungen der Produzenten verbessern.
Mit Vertretern aus der Industrie wurde indes ebenfalls eine Vereinbarung getroffen. Diese sollten ihre Fabriken für die Verarbeitung zur Maniokstärke wieder öffnen und so die Absichten des Landwirtschaftsministeriums unterstützen. Gegenwärtig stehen die Mandioka-Stärke-Fabriken still, da der Preis für dieses Produkt im Land sehr niedrig ist. Das Landwirtschaftsministerium seinerseits verpflichtete sich dazu, den Firmen zirka 100 Millionen Kilogramm Mandioka zwischen Juni und September dieses Jahres zu liefern und somit dieser Wirtschafts-Rubrik bedeutend in Bewegung zu bringen. (ip.gov.py)

Ciudad del Este: Berufungsgericht weist Antrag von Sandra McLeod zurück. Die ehemalige Bürgermeisterin der Stadt ist wegen Falschaussage angeklagt. Sie legte dagegen Berufung ein. Das Berufungsgericht bestätigte nach seiner Zurückweisung noch einmal den Gerichts-Entscheid; die Anklage bleibt bestehen. McLeod muss sich nun präsentieren, um die nachfolgenden Maßnahmen des Gerichts entgegenzunehmen. (paraguay.com.py)

Santa Rita: Verbessertes Krankenhaus des Nationalen Fürsorgeinstitutes IPS wird eingeweiht. Am Freitagmorgen konnte Mario Abdo Benítez bei der Einweihung des Gesundheitszentrums in Santa Rita im Departament Alto Paraná dabei sein. Darüber schreibt Paraguay.com. Bei der Eröffnung sagte der Präsident, dass das Gesundheitssystem schrittweise wachsen müsse; da seit vielen Jahren darin nicht mehr investiert worden sei. Daher müssten viele Lücken geschlossen werden, aber in diesem Fall, seien es fast 6.000 Versicherte des IPS, die von dieser Arbeit profitieren können. Die Investition kostete rund 1,3 Millionen US Dollar. (Paraguay.com)

Caaguazú/Ciudad del Este: Gestern ist die asphaltierte Teilstrecke der Fernstraße 7 offiziell freigegeben worden. Es handelt sich den Angaben der Zeitung ABC Color zufolge um etwa 114 Kilometer Wegstrecke, die vom Unternehmen Tape Porã übernommen wurde und Investitionen von etwa 117 Millionen US-Dollar forderten. Die Bauarbeiten seien in 32 der vorgesehenen 36 Monate fertiggestellt worden, hieß es. An der Einweihungsfeier nahm unter anderem auch der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens, teil. Aus dem Bericht war außerdem zu entnehmen, dass Asphaltierungsarbeiten an weiteren Teilstrecken der Fernstraße 7 in naher Zukunft erfolgen sollen. (abc.com.py)

Filadelfia: Ayoreo-Indianer haben sich angeboten, die Rolle der Türhüter in nationalen Naturparks zu übernehmen. Ein diesbezüglicher Bericht erschien in der ABC Color am heutigen Samstag. Die Indigenen hatten einen Vertreter ihrer Ethnie in das Umweltministerium geschickt, um neue Anträge zu stellen. In den Anträgen geht es darum, Ayoreos in den Dienst als Parkwächter in Naturparks im Norden des Chacos einzusetzen. Der gesandte Vertreter der Ayoreos erklärte der Assistentin des Ministeriums, der Nachwuchs der Ayoreos müsse über das Land informiert werden, in dem ihre Vorfahren einst gelebt hätten. Seine Leute forderten die Erhaltung ihres Eigentumsrechts und das Verbot, die Ressourcen dieser Naturparks zu rauben und zu kommerzialisieren. Gemeint waren in diesem Sinn die Parks Defensores del Chaco, Médanos del Chaco, Teniente Enciso und Cerro Cabrera-Timané. (abc.com.py)

Asunción: Ein Teil der Munizipien des Landes weigern sich angeblich zur Rechenschafts-Abgabe über den Verbleib vergebener Fonacide-Gelder. Es handelt sich den Angaben der Zeitung ABC Color zufolge um 26 Munizipien, die beschuldigt werden, ihren Aufgaben zur Rechenschaftsablage vor dem Rechnungshof nicht nachzukommen. Sie hatten angeblich nicht die gesetzte Frist eingehalten, innerhalb der sie den Verbleib der Royaltie- und der Fonacide-Gelder vor der Behörde nachweislich belegen müssen. Die Munizipien hätten angegeben, nicht über die hierfür notwendigen Rechnungsprüfer zu verfügen, um die korrekte Buchführung auf den Tisch legen zu können, hieß es. Die Zeitung schrieb, nachdem die betroffenen Munizipien namentlich in den Medien veröffentlicht worden seien, habe sich ein Teil dieser Munizipien zur Ordnung rufen lassen; zehn Prozent würden sich jedoch immer noch weigern, ihrer Rechenschafts-Pflicht nachzukommen.  (abc.com.py)

Asunción: Das Bildungsministerium will dies Jahr rund 9.000 Lehrer schulen. Die Zeitung ABC COLOR schrieb, geht es dabei um eine Zusammenarbeit mit der Stiftung FundaJoven. Die Stiftung will demnach gezielt über Vorbeugungsmaßnahmen in den Themen Mobbing, Missbrauch und sexuelle Nötigung an den Schulen sprechen. Am vergangenen 13. und 14 Juni wurden in diesem Rahmen Lehrerkonferenzen in der Stadt San Juan Nepomuceno und in Caazapá anberaumt. Neben einem ausgiebigen Mittagessen erhielten die Lehrer grundlegendes Material zum gezielten Umgang mit den genannten Themen. Laut Zeitungsbericht konnten die Veranstaltungen dank der Finanzierung aus dem Privat-Sektor stattfinden. (abc.com.py)

Paraguarí: Paraguayische Universitäten sollen sich mehr in nationale Debatten um die Schulbildung einmischen. Das forderte David Velázquez Seiferheld auf einer Lehrerkonferenz mit Bezug auf die paraguayische Schulbildung. Velázquez sagte, die Universitäten des Landes müssten sich mehr um ihre Rolle in Sachen Studienprogramme kümmern. Um ein höheres Unterrichts-Niveau des Landes zu fördern, müssten die Universitäten ein Wörtchen mehr mitreden und bestimmen, was im nationalen Studienprogramm geboten werde. Außerdem sollten Universitäten sich vermehrt um wissenschaftliche Studien bemühen, die die Qualität der Studienprogramme hinterfragten und dann das Niveau derselben zu erhöhen suchten. Velázquez äußerte zudem während seines Vortrags seine Sorge bezüglich der angeblichen Absicht des Bildungsministeriums, Guaraní-Unterricht ganz aus dem nationalen Studienprogramm zu nehmen. Wie er sagte, sähe er in einem derartigen Schritt einen Rückgang in der paraguayischen Schulbildung.  (abc.com.py)