Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 18. Juni 2019

Filadelfia: Gestern hat in Filadelfia der traditionelle Aufmarsch zum Tag des Chacofriedens stattgefunden. Wie die Stadtverwaltung auf ihrer Facebookseite bekanntgabt, nahmen an dem Aufmarsch an der südlichen Zufahrt Filadelfias 34 Institutionen teil, darunter 29 Schulen. Der Aufmarsch begann bei der Tankstelle an der südlichen Zufahrtsstraße und endete bei dem Denkmal an der Straße Carayá. Bei kühlem Wetter waren tausende Schaulustige gekommen, die die Straße säumten. Als Ehrengast war der 102jährige Chacokriegs-Veteran Roberto Villagra eingeladen worden. Ihm wurde symbolisch der Schlüssel der Stadt überreicht. (ABC Color, Eigene Beobachtungen)

 

Asunción: Nach dem großen Stromausfall in Argentinien, Uruguay und Teilen von Paraguay hat sich die Lage im nationalen Stromnetz wieder normalisiert. Darüber berichtet das Wochenblatt. Ein großer Stromausfall hatte am Sonntag in Argentinien, Uruguay und im Süden Ostparaguays 50 Millionen Menschen im Dunkeln sitzen lassen. Das paraguayische Stromnetz hatte danach für 24 Stunden seinen Strom komplett von den Kraftwerken Itaipú und Acaray bezogen. Danach war gestern wieder auf die Versorgung von Yacyretá umgeschaltet worden. Der Stromausfall hat in Paraguay die Frage aufgeworfen, ob ein integriertes Stromnetz zwischen allen Wasserkraftwerken nicht mehr Probleme verursachen würde als getrennte Netze. Ein Sprecher der Stromgesellschaft Ande räumte ein, dass bei zusammengeschalteten Netzen ein Dominoeffekt auftreten kann, wodurch ein lokales Problem das gesamte Netz lahmlegt. Trotzdem sei in der Summe ein zusammengeschaltetes Netz stabiler als einzelne Netze, so der Sprecher. (Wochenblatt, ABC Color)

San Pedro del Ycuamandiyú: Bei einer bewaffneten Auseinandersetzung im Gefängnis von San Pedro sind am Sonntag 10 Personen getötet worden. Darüber berichtet ABC Color. Am Sonntagmorgen war ein Kampf zwischen Anhängern zweier Gruppierungen, der PCC und dem „Clan Rotella“ ausgebrochen. Erst gegen 14 Uhr konnte das Sicherheitspersonal die Situation unter Kontrolle bringen. Der Gefängnisdirektor und der Leiter für Haftanstalten im Justizministerium wurden als Folge der Auseinandersetzungen abgesetzt. (ABC Color)

Asunción: Internetseite zeigt Alltag in indigenen Siedlungen am Paraguayfluss. Darauf macht die Zeitung Última Hora in ihrer heutigen Ausgabe aufmerksam. Unter Berufung auf die staatliche Behörde für Sprachenpolitik heißt es dort, dass zu beiden Seiten des Paraguayflusses insgesamt 19 indigene Volksgruppen leben, die sich in 5 Sprachgruppen teilen. Auf der Internetseite tierradevoces.com.py kann man nun einen Einblick in deren Lebensweise bekommen.
Die Behörde für Sprachenpolitik hat die Seite passend zum internationalen Jahr indigener Sprachen eingerichtet. –Die Informationen könnten dazu beitragen, das Vorurteile von nicht-indigenen Paraguayern den Indigenen gegenüber abgebaut werden könnten, so die Hoffnung von Ladislaa Alcaraz. Sie ist die Leiterin der Behörde für Sprachenpolitik, das kurz SPL genannt wird. Die am Paraguayfluss ansässigen indigenen Bewohner können folgenden Sprachgruppen zugeordnet werden: Guaraní, Maskoy, Mataco Mataguayo, Zamuco und Guaicurú. Die Internetseite tierradevoces.com.py gewährt auch einen Überblick über Aktivitäten und Veranstaltungen, die im internationalen Jahr indigener Sprachen noch vorgesehen sind. (Última Hora)

Filadelfia: Gestern ist in Filadelfia das Fußballstadion „Paz del Chaco“ eingeweiht worden. Darüber berichtet ABC Color. An der Einweihungsfeier nahmen zahlreiche Regionalpolitiker teil. Das Grundstück für das Stadion ist von der Kooperative Fernheim gespendet worden. Gebaut wurden bisher neben dem Fußballfeld und einer Leichtathletikbahn, Toiletten, Umkleideräume, Pressekabinen und ein Parkplatz. Das nationale Sportsekretariat hat einen Zuschuss in Höhe von einer Milliarde Guaraníes zugesagt. Wenn das Geld kommt, sollen davon Sitzplätze für 1 tausend 900 Personen gebaut werden. Das neue Stadion wurde mit einem Fußballspiel der Frauenmannschaften von „Liga Defensores del Chaco“ und „Villamontes“ eingeweiht. (ABC Color)

Ciudad del Este: Die brasilianische Regierung will Importzölle für Elektronikartikel drastisch senken. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro auf Twitter angekündigt, die Zölle auf Informatikartikel wie Mobiltelefone und Computer von 16 auf 4 Prozent zu senken. Die Ankündigung hat unter Händlern in den Grenzstädten nach Brasilien Besorgnis hervorgerufen. Sie befürchten, dass dadurch die Preise für Elektronikartikel in dem Nachbarland sinken werden. Dadurch würden auch weniger Einkaufstouristen nach Paraguay kommen. Bisher sieht eine Regelung vor, dass Personen Waren im Wert von bis zu 150 US-Dollar zollfrei nach Brasilien über die Grenze bringen dürfen. (ABC Color)

Asunción: Ehre für hervorragende Kunstlehrer. Das Kulturzentrum El Cabildo ehrt heute Künstler, die nicht nur gut in ihrem Fach sind, sondern mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung auch neue Generationen inspirieren. Das sind laut Última Hora in diesem Jahr die visuelle Künstlerin Lucy Yegros, der Gitarrist und Komponist Felipe Sosa, die Autorin Maribel Barreto, die Tänzerin Dominique Von Thümen und Silvio Rodas aus der Sparte Theater. Lucy Yegros hat selbst bei renommierten Meistern ihres Faches gelernt, wie zum Beispiel Olga Blinder. Felipe Sosa ist Gastdozent der Musik Soul, Südkorea. Silvio Rodas ist neben Theaterdarsteller auch Psychologe und Dozent. Maribel Barreto ist Dozentin und Verfasserin von Lehrmaterial in dem Fach Lengua y Literatura in allen paraguayischen Schulstufen. Dominique Von Thümen ist selbst Ballerina und gelernte Tanzlehrerin und Choreographin. (Última Hora)