Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 22. Juni 2019

Asunción: Im Departament Central sollen strikte Arbeitszeiten verändert werden. Der Senat hat die Schaffung eines Gesetzesprojektes zur Veränderung der öffentlichen Aktivität im Departament Central vorgeschlagen. In dem Vorschlag hieß es, die Arbeits-, Handels- und Schulzeiten sollten nicht alle gleichzeitig am Morgen beginnen, schrieb das Nachrichtenportal Paraguay.com. Stattdessen sollten diese Bereiche zu verschiedenen Tageszeiten beginnen, erklärte der Senator Salyn Buzarquis in Übereinstimmung mit dem Analysten Amilcar Ferreira. 

Buzarquis meinte, ein differenzierter und gestaffelter Arbeitsplan müsse daher in Kraft gesetzt werden. Sie schlugen vor, den Schulbeginn am Morgen um 8 Uhr anzusetzen und öffentliche Büros um 8:30 Uhr zu öffnen. Der Privatsektor könne seine Kunden ab 9:00 Uhr bedienen und die Finanz- und Handelshäuser ab 9:30 Uhr. Nachtlokale hätten laut diesem Plan dann von 18 bis 2 Uhr morgens geöffnet. Ferreira begründete den Vorschlag mit dem starken Fahrzeug-Verkehr auf den Straßen, was nicht nur ineffizient, sondern auch gefährlich sei. Er wies darauf hin, dass Asunción eine der wenigen Landeshauptstädte der Welt sei, die einen strikten Arbeitsplan durchziehe. (paraguay.com.py)

Asunción: Intensive Debatte über den obligatorischen Militärdienst. Jugendliche haben vor dem Kongress zugunsten der Abschaffung des pflichtmäßigen Militärdienstes plädiert. Eigenen Worten zufolge sind Jugendliche im ganzen Land bereits genug damit beschäftigt, öffentliche Dienstleistungen zu vollbringen und benötigten nicht, dass ihnen noch mehr öffentliche Pflichten auferlegt würden. Die Zeitung ABC Color berichtete unter Berufung auf jugendliche Vertreter diverser Organisationen aus verschiedenen Landesteilen, welche sich eigens für eine Aussprache im Zweikammersaal des Kongresses eingefunden hatten. Sie erklärten, was die paraguayische Jugend benötige und was für den Fortschritt des Landes notwendig sei, sei ein besserer Zugang zu Schulen und Universitäten. Der obligatorische Militärdienst sei für den Fortschritt des Landes nicht förderlich, sondern eher hinderlich, sagte einer der Redner.
Die öffentliche Debatte war von der Partei Frente Guazú gestartet worden, und zwar, wie ihre Vertreter selber sagten, auf die konkrete Bitte verschiedener Organisationen hin. Jedoch beteiligten sich nicht nur die Jugendorganisationen an der Debatte, sondern auch Regierungsorganisationen. Unter anderem erklärte der Chef der Abteilung für die Rekrutierung des Militärs, es herrsche Unwissenheit über die Möglichkeiten, die innerhalb des Militärdienstes herrschten. Die Vertreterin der Volksverteidigung ihrerseits sprach sich für die Ableistung eines Zivildienstes aus. Senatorin Esperanza Martínez von der Partei Frente Guasú sprach sich nach Abschluss der Debatten für weitere Versammlungen dieser Art aus. (abc.com.py)

San Ignacio, Misiones: Bedeutende Investition zur Stärkung verschiedener Sektoren. Die Nationalregierung hat im Departament Misiones Investitionen in Höhe von 14 Milliarden Guaraníes eingereicht. Laut IP Paraguay soll damit sowohl dem Gesundheitssektor als auch dem Produktions- und dem Erziehungsbereich geholfen werden. Die Übergabe-Zeremonie fand gestern in den Einrichtungen der Departamentsregierung von Misiones statt und zwar im Beisein des Staatspräsidenten Mario Abdo Benítez. Die Gesamt- Investitionen belaufen sich den Angaben von IP Paraguay auf 18 Milliarden Guaraníes; davon gehören 14 Millionen Yacyretá und die restlichen vier Milliarden unter anderem der Departamentsregierung. Das Nachrichtenportal berichtete zudem von der Übergabe zweier Ambulanzen, die in der genannten Zone eingesetzt werden sollen. Sowohl der Bürgermeister von San Ignacio, Carlos Afara als auch der Gouverneur des Departaments, Carlos Arrechea, drückten der Regierung ihre Dankbarkeit für die erhaltene Hilfe aus. (ip.gov.py)

San Ignacio, Misiones: Unerwartete Unterbrechung öffentlicher Feier. Ein Jugendlicher hat die offizielle Feier unter Beisein des Staatspräsidenten Mario Abdo Benítez am Freitag unerwartet unterbrochen. Die Zeitung Paraguay.com schrieb, er sei mit viel Enthusiasmus aufgestanden und habe vor der versammelten Obrigkeit Forderungen für den Gesundheits- und Arbeitsbereich gestellt. Während es bei der Feier um die Übergabe von 18 Milliarden Guaraníes für diverse Institutionen des Departaments Misiones ging, wandte sich der jugendliche Redner mit der eindringlichen Bitte an den Präsidenten und an den Gesundheitsminister, den genannten Bereichen doch Priorität und Beachtung zu schenken. Mit harten Worten kritisierte er den großen Mangel an Medikamenten und Ausstattungsgegenständen für Behandlungsräume sowie für Blutanalysen hin. Außerdem forderte er differenzierte Arbeitsmöglichkeiten für jugendliche Arbeiter, die sich nicht nur auf die Feldarbeiten beschränkten.
Die Bürgermeister bat er darum, sich vorbehaltlos für das Volk im Departament einzusetzen. Darüber, ob die anwesenden Führungspersönlichkeiten auf den Einspruch des feurigen jungen Redners reagiert haben, wurde von Paraguay.com nicht berichtet. Allerdings erschien in der Zeitung Última Hora ein Bericht, in dem Mario Abdo Benítez sich vehement gegen die an seine Regierung gerichtete Kritik wehrte. Die Zeitung schrieb, der Präsident habe eine lautstarke Rede vorgebracht, die, so wörtlich, „nicht vorgesehen“ war. (paraguay.com.py)

Asunción/Ciudad del Este: Unternehmer und Vereinigungen haben gegen die Maßnahme der Regierung in den Grenzstädten Protest eingelegt. Laut Última Hora bezeichneten sie die Begünstigungen der Händler in der paraguayischen Grenzregion als ungerecht und unzeitgemäß. Sie deuteten dagegen auf die Gefahr hin, eine höhere Flexibilität gegenüber den Händlern und Vorteile für den Tourismusbereich, der allein in den Grenzstädten eingesetzt werde, fördere den informellen Handel, statt ihn zu korrigieren.
Aufgrund der wirtschaftlichen Krise der Brasilianer, die sich besonders auf paraguayischer Seite mit einem Mangel an Einnahmen durch Touristen in den Grenzstädten wie Ciudad del Este bemerkbar machen, hatten Händler sich mit einer Bitte um Hilfe an die Regierung gewandt. Diese hatte daraufhin ein Dekret unterzeichnet, das die Iva Besteuerung im Tourismus-Bereich senken sollte. So wurde die Iva-Steuer von 1,5 auf 1 Prozent in den Handelslokalen der Grenzstädte gesenkt; die Besteuerung wird laut Dekret im Fall einer Transaktion zwischen Importeuren innerhalb des Tourismus-Registers sogar ganz fallengelassen. Gremien in Asunción bezeichneten die Regierungsmaßnahmen als unnötige Herausforderung zum Streit im wirtschaftlichen Kompetenz-Bereich. Den Protesten schlossen sich unter anderen sowohl die paraguayische Industrie-Union UIP als auch der paraguayische Supermarktverband Capasu an. (ultimahora.com.py)

Asunción: Fünfjährige Ungewissheit nagt an den Eltern des entführten Morínigo. Die Eltern des vor fünf Jahren entführten Polizisten Edelio Morínigo haben damit gedroht, den paraguayischen Staat im Ausland anzuklagen, sollte dieser nicht endlich herausfinden, ob ihr Sohn noch am Leben ist. Grund für die Anklage sei die bleibende Ungewissheit über den Zustand ihres Sohnes, von dem man nicht wisse, ob er tot oder lebendig sei, hieß es in der Zeitung ABC Color. Obdulia Florenciano de Morínigo und ihr Mann Apolonio Morínigo erklärten am 27. Mai vor der Presse, der Regierung bis zum 5. Juli Zeit zu geben, Klarheit zu verschaffen. Anderenfalls würden sie vor elf Ländern eine Klage gegen Paraguay einreichen. Der 5. Juli ist der Tag, an dem Edelio Morínigo vor fünf Jahren allen Erklärungen zufolge von der selbsternannten Volksarmee EPP entführt wurde. Bisher konnte niemand den Eltern auch nur ein Lebenszeichen von ihrem Sohn geben. (abc.com.py)

Encarnación: Die Stadt verschärft ihre Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehört laut Angaben der Zeitung ABC Color vor allem die Einrichtung zahlreicher Überwachungskameras. Angefangen habe es seinerzeit mit diesem Kontrollsystem am Strand von San José, als die ersten zwei Überwachungskameras eingerichtet worden seien, schrieb die Zeitung. In der Stadt werden den Angaben zufolge nur wenige Gewalttaten und Delikte verübt; und dieser Zustand solle mittels der Überwachungskameras auch behalten werden. Bis zum Datum können insgesamt mehr als 160 Überwachungskameras in Encarnación registriert werden. Die gegenwärtig für die Wartung und die Funktion verantwortliche Firma ist für zwei Jahre in den Dienst genommen worden. Das von ihnen kontrollierte System erfasst Gesichter, das der Polizei erlaubt, Übeltäter schnell und sicher zu identifizieren, schreibt die Zeitung. (abc.com.py)