Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 02. Juli 2019

Asunción: Moody’s bewertet das Freihandelsabkommen zwischen EU und Mercosur als besonders positiv für Paraguay und Uruguay. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Ein Vizepräsident der Moody’s Corporation erklärte, die beiden kleinsten Mercosur-Partner Paraguay und Uruguay würden stärker von dem Abkommen profitieren, weil sie offene und kleine Volkswirtschaften sind. Paraguay hat bei dem Abkommen eine Sonderbehandlung in einigen Punkten erreicht. Dazu gehört die Herstellung von Autoteilen, die Vergabe öffentlicher Aufträge, und der Transport auf Flüssen. In diesen Bereichen muss Paraguay seinen Markt nicht komplett für europäische Unternehmen öffnen. Ein paraguayischer Wirtschaftswissenschaftler erklärte, der für Paraguay kritischste Bereich seien die Milchprodukte. Hier seien die europäischen Unternehmen eine starke Konkurrenz, nicht nur für die paraguayischen Molkereien, sondern für den gesamten Mercosur. Der Rindfleischsektor erhofft sich durch das Freihandelsabkommen die Möglichkeit, über die EU Fleisch nach China exportieren zu können. Dadurch, dass Paraguay diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhält, ist der chinesische Markt bisher für paraguayisches Rindfleisch verschlossen. (ABC Color)

 

Asunción: Paraguay hält an Beziehungen zur Republik China auf Taiwan fest. Das bekräftigte Staatspräsident Mario Abdo Benítez gestern im Interview mit Reportern von Paraguay.com. Diese hatten gefragt, ob Paraguay die Beziehungen zur Republik China auf Taiwan abbrechen würde, um diplomatische Beziehungen zur Volksrepublik China aufzunehmen. Darauf erwiderte Abdo Benítez, die Republik China auf Taiwan sei ein historischer und treuer Partner. Paraguay werde sich von niemandem Vorschriften machen lassen. China macht den Abbruch der Beziehungen zur Republik China auf Taiwan zur Bedingung, um mit Paraguay diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Man werde andere Wege suchen, um mit der Volksrepublik Verhandlungen zu führen, sagte der Staatschef. Er spielte auf den Vorschlag Uruguays an, der ein Freihandelsabkommen zwischen dem Mercosur und der Volksrepublik China vorsieht. (Paraguay.com)

Asunción: Paranair und Latam bieten gemeinsame Flüge an. Ab heute können Reisende Flugtickets für die Strecken Asunción – Ciudad del Este und Asunción – Iquique auch über Latam buchen. Die beiden Fluglinien haben ein Abkommen zur Code-Teilung geschlossen, – dem im internationalen Flugverkehr bekannten Codesharing. Das gaben beide Unternehmen gestern bekannt. Codesharing ermöglicht Fluggesellschaften, Flüge anzubieten, die von anderen Fluggesellschaften durchgeführt werden. Dadurch erweitert sich ihr Streckennetz. Für die jeweils durchführende Fluggesellschaft ergibt sich außerdem in der Regel eine bessere Auslastung ihrer Flüge. Die Linien Paranair und Latam kündigten gestern zudem an, in den kommenden Monaten das Angebot auf weitere Strecken von Paranair erweitern zu wollen, darunter Asunción-Curitiba, Asunción-Montevideo und Asunción-Buenos Aires. Paranair ist der neue Name für Amaszonas Paraguay, nachdem die Gruppe Amaszonas Bolivia ihren Anteil im vorigen Jahr dem paraguayischen Partner übergeben hatte. Unter dem neuen Namen sollte das Flugrouten-Netz so ausgebaut werden, dass Paraguay zu einem Flugverkehrsknotenpunkt innerhalb der Region Südamerika wird. Latam ist die größte Fluglinien-Gruppe in Lateinamerika. In Paraguay werden von Latam Flüge zwischen Asunción und Buenos Aires, Sao Paulo, Lima und Santiago angeboten. Angedacht ist auch eine neue Route zwischen Asunción und Brasilia ab Dezember 2019. (IP-Paraguay, Wikipedia)

Asunción: Seit gestern werden die neuen Mercosur-Nummernschilder herausgegeben. Laut Angaben von Última Hora mussten die ersten Kunden wegen technischer Probleme etwas länger auf die neuen Kennzeichen warten. Danach habe der Betrieb aber reibungslos funktioniert, hießt es in dem Bericht. Die neuen Kennzeichen bestehen aus vier Buchstaben und drei Ziffern. Die Beschriftung ist schwarz auf weißem Hintergrund. Auf einem Blauen Querstreifen ist der Name des Landes zu lesen. Für einen Aufpreis von rund 200 tausend Guaraníes sind auch Wunschkennzeichen möglich, das heißt der Kunde kann sich die Buchstaben und Ziffern für sein Nummernschild aussuchen. Die neuen Kennzeichen sind zunächst nur für Neuanmeldungen von Fahrzeugen vorgeschrieben. Die Einführung neuer Fahrzeugkennzeichen im Mercosur beinhaltet auch den Aufbau einer Mercosur-weiten Datenbank. Diese beinhaltet die Fahrzeug-Kennzeichen, sowie die Motor- und Fahrgestellnummer der Fahrzeuge und die Namen der Fahrzeugbesitzer. (Última Hora)

Asunción: Der neue Senatspräsident Blas Llano hat wieder den 8-Stunden-Arbeitstag für alle Senatsangestellten eingeführt. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, lies Llano an seinem ersten Amtstag darauf hinweisen, dass wieder die Arbeitszeiten von 7 bis 15 Uhr gelten. Nach der teilweisen Zerstörung des Kongressgebäudes durch ein Feuer und die darauf folgenden Bauarbeiten war entschieden worden, die Arbeitszeiten zu flexibilisieren und zu kürzen, weil nicht immer genügend Büroräume zur Verfügung standen. Nach der Beendigung der Bauarbeiten gäbe es keinen Grund mehr, weniger als 8 Stunden täglich zu arbeiten, so Llano. (Última Hora)

Concepción: Ältester Chacokriegsveteran ist 109 Jahre alt geworden. Don Ladislao Cabral feierte in der vorigen Woche im Kreise seiner Angehörigen, wie Última Hora berichtet. Cabral ist einer von 6 Chacokriegsveteranen, die in Concepción leben. Geboren wurde er in Atyrá, aber als er noch ein Baby war, zog die Familie nach Concepción, wo er im Standesamt eingetragen wurde. Mit dem Regiment 2 de Mayo zog Cabral in den Chacokrieg und verteidigte das Vaterland 3 Jahre lang. Kurz vor Ende des Krieges wurde er von einer Granate am Bein verletzt und musste nach Asunción ins Krankenhaus. Als er entlassen wurde und nach Concepción zurückkehrte, war der Krieg zu Ende. Heute lebt der Veteran bei einem seiner Söhne. Von seinen 11 Kindern leben noch 7. Außerdem hat er 28 Enkel, 41 Urenkel und 3 Ur-Urenkel. (Última Hora)

Asunción: Erste paraguayische Frau macht ihre militärische Ausbildung in Großbritannien. Der britische Botschafter Matthew Hedges gab gestern die Auswahl von Kadettin Susy Benítez bekannt. Sie ist zugelassen, an der renommierten britischen Militärakademie Sandhurts eine Ausbildung zu machen. Wie die Zeitung Hoy schreibt, ist sie die erste paraguayische Frau, die diese Möglichkeit bekommt. Die Ankündigung erfolgte im Verteidigungsministerium, wo Minister Bernardino Soto Estigarribia den britischen Botschafter Matthew Hedges empfing. Die Royal Sandhurts Military Academy ist eine Eliteeinrichtung, die weltweit als führend in der militärischen Ausbildung anerkannt ist. (HOY)

Yabebyry, Departament Misiones: Das lange in Abgeschiedenheit gelegene Städtchen rüstet sich für den Tourismus. Yabebyry liegt im Süden von Misiones zwischen einem Bach, der denselben Namen trägt und dem Paraná. Das Hochwasser des Yabebyry überschwemmte regelmäßig in der Vergangenheit Teile des Städtchens. Über die Arbeit der Stadtverwaltung zur Reaktivierung der Wirtschaft berichtete Última Hora gestern. Demnach wohnen in Yaberyry heute etwas über 3 tausend Menschen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört die alte Kirche San Francisco Solano, die im Jahr 1 tausend 700 von den Jesuiten gebaut wurde. Sie wird derzeit restauriert. Am großen Paraná gelegen, verfügt das Städtchen auch über einen frei zugänglichen Strand. In der nahegelegenen Siedlung Panchito López gibt es einen Hafen, von wo aus sich Ausflüge auf eine Sandinsel im Fluss anbieten. (Última Hora)