Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 26. Juli 2019

Asunción: Muss Ulises Quintana wieder ins Gefängnis? Die Frage stellt sich, nachdem gestern ein Berufungsgericht das Urteil von Richterin Magdalena Narváez annullierte. Das Nachrichtenportal Paraguay.com berichtet heute über den Fall. Die Richterin hatte am 8. Juli die Freilassung des Abgeordneten verfügt, weil sie keine Fluchtgefahr noch Behinderung der Justiz sah. Quintana war davor 10 Monate lang in Untersuchungshaft gewesen, und war für die Zeit von der Abgeordnetenkammer freigestellt worden. Das war von zahlreichen Kollegen kritisiert worden. Gegen Quintana liegen Anzeigen wegen Drogenhandels, Einflussnahme, illegaler Bereicherung und Geldwäsche vor. Als Quintana am 10. Juli wieder in die Arbeitssitzung gekommen war, hatten aus Protest alle Abgeordneten der Colorado-Partei den Raum verlassen und damit das Plenum beschlussunfähig hinterlassen. Das Berufungsgericht verfügte gestern, dass es im Fall Quintana zu einer neuen Anhörung kommt, bevor entschieden wird, ob der Abgeordnete wieder in Haft muss oder nicht. (Paraguay.com, Archiv ZP-30)

 

Asunción: René Fernández wird Anti-Korruptions-Minister. Der Staatsanwalt für Wirtschaftsdelikte legte dazu heute Vormittag sein Amt in der Staatsanwaltschaft nieder, wie Paraguay.com berichtet. Staatspräsident Abdo Benítez hatte die Ernennung Fernández zum Vorsitzenden der Anti-Korruptionsbehörde am Morgen auf Twitter bekannt gegeben. René Fernández war 20 Jahre lang in der Staatsanwaltschaft tätig. Dort leitete er unter anderen die Ermittlungen in berühmten Fällen wie gegen den ehemaligen Senator Oscar González Daher und jüngst gegen den Vorsitzenden der Zoll-Sonderbehörde Detave, Ramón Benítez. Im Anti-Korruptions-Ministerium ersetzt Fernández Teresa Rojas, die vor einigen Tagen Vorsitzende der Behörde Senabico wurde. (Paraguay.com)

Itá: Unbekannte stehlen Dynamit aus Lagerraum. Das meldet Última Hora. Demzufolge sind Unbekannte gestern Nacht in den Lagerraum für Explosivstoffe der Baufirma Chávez Construcciones S.A. eingebrochen. Entwendet wurden Sprenggelatine und Zündschnüre. Sprenggelatine ist gelatiniertes Dynamit, das häufig bei der Arbeit in Steinbrüchen verwendet wird. Die Sprengstoffe der genannten Baufirma werden für die Arbeit im Steinbruch von Itá benutzt. Bislang konnten die Täter nicht identifiziert werden. Ermittler überprüfen die Aufnahmen der Überwachungskameras. (Última Hora)

Asunción: Anti-Menschenhandel-Beamte haben 8 Frauen aus einem Bordell befreit. Wie Paraguay.com meldet, wurde die mutmaßliche Eigentümerin der Einrichtungen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft klagt sie wegen Misshandlung, Drohung und sexueller Ausbeutung an. Zudem wurde ein Heft beschlagnahmt, in dem die Namen der mutmaßlichen Kunden stehen. Die zuständige Staatsanwältin fordert Untersuchungshaft für die mutmaßliche Zuhälterin. Die Entscheidung muss ein Richter treffen. (Paraguay.com)

San Pedro del Ycuamandiyú: Das Gesetz über Alternativen zur U-Haft bringt erste Sorgen mit sich. Zum Beispiel bei Opfern von Straftätern, wie Paraguay.com in einem Beispiel zeigte. Eine Frau, die Opfer von häuslicher Gewalt wurde fürchtet, dass der Partner und Vater von 2 Kindern jetzt unter Hausarrest gestellt werden könnte. Der Mann sitzt derzeit in San Pedro in Untersuchungshaft und hat die Familienangehörigen laut Aussagen des mutmaßlichen Opfers immer wieder von dort aus mit Morddrohungen belästigt. Das jüngst veränderte Gesetz sieht vor, dass Personen unter gewissen Bedingungen, statt in Untersuchungshaft zu gehen, auch unter Hausarrest gestellt werden können. Dazu müssen sie eine sogenannte elektronische Fußfessel tragen. Das Gesetz wurde noch nicht reglementiert. Das heißt, wie es im Einzelnen umgesetzt werden soll, – daran wird derzeit gearbeitet. (Paraguay.com, Archiv ZP-30)

Ypané: Landlose haben heute friedlich ein besetztes Grundstück verlassen. Wie Última Hora berichtet, hatte eine Familie die Landbesetzer angezeigt, weil das Grundstück angeblich ihnen gehörte. Der zuständige Polizeikommissar sagte gegenüber der Presse, die Landbesetzer seien gestern darüber informiert worden, dass sie bis heute Zeit hätten, das Landstück zu verlassen. Einige hätten das bereits getan. Heute hat der Rest eingewilligt, ohne Widerstand den Ort zu verlassen, als ein großes Polizeiaufgebaut zusammen mit Blauhelm-Beamten dort eintraf. Das Grundstück wurde von rund 100 Menschen besetzt. Von einem der Landbesetzer hieß es, sie seien nicht benachrichtigt worden. (Última Hora)