Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 29. Juli 2019

Asunción: Die Regierung will das umstrittene Itaipú-Abkommen annullieren. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Außenminister Luis Castiglioni erklärte, er habe bereits mit seinem brasilianischen Amtskollegen gesprochen, um das Dokument neu zu verhandeln. Die Verhandlungen sollten außerdem wieder auf technischer Ebene geführt werden. Das dafür zuständige Komitee besteht aus Vertretern von Itaipú, Electrobras und Ande. Die geheime Unterzeichnung eines Abkommens über Stromkäufe von Itaipú hatte die Regierung unter Mario Abdo Benítez in Erklärungsnot gebracht. Kritiker erklärten, durch das Abkommen würden auf die Stromgesellschaft Ande Mehrkosten in Höhe von 250 Millionen Us-Dollar zukommen. Der Ande-Vorsitzende Pedro Ferreira, der nicht an den Verhandlungen beteiligt wurde, war in der letzten Woche zurückgetreten. (ABC Color)

 

Asunción: Ande-Angestellte sperren Avenida España. Vor dem Hauptgebäude der staatlichen Stromgesellschaft fordern die Demonstranten heute den Rücktritt ihres Chefs und anderer Politiker, die den umstrittenen Itaipú-Vertrag ausgehandelt haben. Auch wenn die Regierung jetzt, was den Vertrag angeht, zurückrudere, müssten die Verantwortlichen gehen, um das Vertrauen der Bürger in die Regierung wiederherzustellen, sagte ein Gewerkschaftssprecher den Reportern von Última Hora. Gemeint sind der Ande-Vorsitzende Alcides Jiménez, der Itaipú-Direktor, Außenminister Luis Castiglioni und der paraguayische Botschafter in Brasilien, Hugo Saguier. Von Staatspräsident Abdo Benítez fordern die Angestellten die Absetzung dieser Männer. (Última Hora)

Capitán Bado: Erste Festnahmen nach Mord an brasilianischem Viehzüchter. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat die Polizei gestern bei Hausdurchsuchungen zwei Männer verhaftet. Sie werden verdächtigt, an der Entführung und Ermordung des Viehzüchters Dilson Belo beteiligt gewesen zu sein. In den Häusern der Männer seien Waffen, Marihuana, Geld und Mobiltelefone sichergestellt worden, heißt es in dem Bericht. Eine Gruppe von fünf bis sechs Personen waren am Freitag in das Haus des Estanziabesitzers eingedrungen und hatten das Besitzerehepaar, deren Sohn und den Vorarbeiter des Betriebes entführt. Der Sohn wurde von den Verbrechern losgeschickt, um die Lösegeldforderung zu überbringen. Seine Verwandten in Brasilien, bei denen er Geld borgen wollte, hatten die Polizei verständigt. Als der Polizeihubschrauber sich dem Ort genähert hatte wo die Entführer sich aufhielten, hatten diese den Estanziabesitzer getötet. Seine Frau und der Vorarbeiter konnten in dem Tumult fliehen. (ABC Color, Archiv ZP30)

Asunción: Die Staatsanwaltschaft hat im sogenannten „Jahrhundertbetrug“ Haftbefehl gegen ein Ehepaar gestellt, das in Ontario, Kanada lebt. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Antonio Duscio und Leanne Marie Duscio werden beschuldigt, 7 Millionen Dollar aus der Rentenkasse von Itaipú, Cajubi, entwendet zu haben. Durch eine Briefkastenfirma hatte das Ehepaar versucht, die Spuren des Geldes zu verwischen. Die kanadischen Behörden hatten das Paar bereits verhaftet und ihnen auferlegt, das gestohlene Geld zurückzuzahlen. Antonio und Leanne Duscio gehören zu einer Gruppe um den guatemaltekischen Kriminellen Eduardo García Obregón. Die Gruppe hatte in den Jahren 2007 und 2008 im sogenannten Jahrhundertbetrug die Rentenkasse von Itaipú um mehr als 100 Millionen Dollar betrogen. (ABC Color)

Luque: Odesur-Spiele 2022 werden nicht in Paraguay stattfinden. Wie die Zeitung Última Hora bekanntgab, hat das nationale Sportsekretariat SND beschlossen, die Spiele im Jahr 2022 nicht zu organisieren. Die Leiterin des SND sagte, statt in die Infrastruktur und Logistik des Sportereignisses zu investieren, werde man mehr Geld für Gesundheit ausgeben. Konkret ginge es darum, 60 Millionen Us-Dollar in das neue Krankenhaus von Barrio Obrero zu investieren.
Die Regierung unter Horacio Cartes hatte zugesagt, die Odesur-Spiele im Jahr 2022 in Paraguay zu beherbergen. Unter der gegenwärtigen Regierung waren bereits Stipendien an mehr als 50 Sportler zugesagt worden, damit diese sich auf die Wettkämpfe vorbereiten könnten. Zu dem Zusammenschluss Odesur gehören 14 Länder aus Süd- und Mittelamerika und der Karibik. Die Odesur-Wettkämpfe werden alle vier Jahre ausgetragen. Die Leitung der Organisation, die ihren Sitz in Luque hat, kündigte an, einen neuen Kandidaten für die Austragung der Spiele im Jahr 2022 zu suchen. (Última Hora, Wikipedia, odesur.org)

San Estanislao: Über 130 Familien in San Pedro bekommen Grundstück. Im Rahmen des staatlichen Sozialprogrammes Tekoha hatte das Ministerium für soziale Entwicklung dafür gesorgt, dass das Landstück San Ramón, im Distrikt San Estanislao, legal von 134 Familien besiedelt werden kann. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtet, gab es am Freitag eine Feier, bei der die Landkauf-Verträge unterschrieben und überreicht wurden. Laut dem Vertrag muss jede Familie für ihr Grundstück zwischen 2,3 und 3,8 Millionen Guaraníes zahlen, – in 49 Raten a 50 bis 60 tausend Guaraníes. Mit dem eigenen Grundstück können die Familien dann auch bei Bedarf in den Genuss andere Sozialprogramme kommen, in denen sie unter günstigeren Bedingungen zu einer Wohnung und der dazugehörenden Infrastruktur bekommen. Tekoha ist ein staatliches Sozialprogramm, dass in erster Linie landlosen Familien hilft, legal und zu günstigen Bedingungen ein Grundstück zu erwerben. Fast 30 tausend Familien profitieren derzeit von dem Programm. (IP-Paraguay, Ministerio de Desarrollo Social)

Asunción: Am Wochenende hat im Konferenzzentrum Mariscal López das erste Schokoladenfestival stattgefunden. Laut Angaben der Zeitung ABC Color waren an der Veranstaltung 70 Aussteller beteiligt, die etwa 300 Schokoladenprodukte anboten. Neben außergewöhnlichen Leckereien wie Chipitas oder Sesamstangen mit Schokoladenüberzug, gab es auch Angebote im Gesundheits- und Wellnessbereich wie Schokomassage und andere Behandlungen. Der Ecuadorianer Santiago Peralta, bekannt als einer der besten Chocolatiers der Welt, bot ein Workshop an. Laut Angaben der Veranstalter waren zu dem Schokoladenfestival statt der erwarteten 12tausend, mehr als 20tausend Besucher erschienen. (ABC Color)