Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 30. September 2019

 

Die paraguayische Pilcomayo-Kommission hat Argentinien Hilfe bei der Reinigung seines Kanals angeboten. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Leiter der Pilcomayo-Kommission, Arthur Niethammer erklärte, wegen der Finanzkrise in Argentinien habe das Nachbarland seit drei Jahren keine Reinigungsarbeiten an dem Kanal gemacht. Sie hätten festgestellt, dass der Kanal an zwei Stellen auf einer jeweils 100 Meter langen Strecke verstopft sei. Man habe den Argentiniern angeboten, kostenlos für sie den Kanal zu reinigen, so Niethammer. Von der Reinigung des argentinischen Kanals würde auch Paraguay profitieren. Wie Niethammer erklärte, wolle man in Paraguay zwar das Pilcomayo-Wasser. Wenn aber beim Höchststand des Flusses alles Wasser nach Paraguay fließen würde, hätte man ein Problem. Bis Mittwoch wird eine Antwort der argentinischen Regierung erwartet. (ABC Color)

 

In Asunción hat es gestern zwei Großbrände gegeben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, gab es einen Häuserbrand im Armenviertel „Ricardo Brugada“, auch als „Chacarita“ bekannt. Dort brannten neun Häuser ab. Die Brandursache ist noch unklar. Bei der Mülldeponie Cateura hat es ebenfalls gebrannt. Zwei Hütten wurden ein Opfer der Flammen, etwa 20 Familien, die auf der Mülldeponie wohnen, mussten evakuiert werden. (ABC Color)

Auseinandersetzungen zwischen LGBT-Aktivisten und Gegen-Demonstranten. Die gab es am Samstag in Hernandarias, Alto Paraná, wie Última Hora berichtet. Anhänger der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transgenderbewegung hatten zu einer Demonstration aufgerufen, einen Tag, nachdem sich das Bürgermeisteramt von Hernandarias per Resolution für das Leben und die Familie ausgesprochen hatte. Einen Marsch der LGBT-Bewegung hatte der Bürgermeister darin verboten. Mitglieder einer Nachbarschaftskommission erklärten sich zu Pro-vida-Mitgliedern und starteten eine Gegendemonstration. Dabei wurden 2 Demonstranten der LGBT-Bewegung verletzt. Die Aktivisten erstatteten Anzeige.
Auch die internationale Menschenrechtskommission Amnesty International nahm Stellung zu den Ereignissen. In einem Kommuniqué prangerte sie Menschenrechtsverletzungen an, und machte dafür den Bürgermeister von Hernandarias verantwortlich. Außerdem erhebt die Organisation Vorwürfe gegen die Polizei, die es ihrer Ansicht nach unterlassen hatte, für genügend Schutz bei der Kundgebung zu sorgen. (Última Hora)

Das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation plant ein großangelegtes Wasserversorgungsprojekt in Alto Paraná. Wie die Zeitung „Cinco Días“ informierte, soll das 200 Millionen US-Dollar – Projekt die Wasserversorgung und -entsorgung in den Distrikten Ciudad del Este und Presidente Franco von Grund auf neu aufbauen. Dazu soll am Fluss Monday eine Anlage für die Wasserentnahme und Aufbereitung gebaut werden. Es müssen größtenteils auch die Leitungen, die das Trinkwasser bis in die Häuser bringen, neu gebaut werden. Für die Abwasserentsorgung müssen die Hausanschlüsse, Pumpstationen und eine Abwasseraufbereitungsanlage gebaut werden.
In Alto Paraná gibt es zahlreiche kleine private Wasserversorger. Außerdem versorgen der nationale Sanierungsdienst Essap und das Wasserkraftwerk Itaipú den Stadtkern und einige Randgebiete von Ciudad del Este mit Wasser. Es wird geschätzt, dass nur etwa 10 Prozent der Bevölkerung von Ciudad del Este Zugang zu diesen Anschlüssen hat. (Cinco Días)

Beim Wasserkraftwerk Itaipú soll in dieser Woche ein großes Militärmanöver stattfinden. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, werden brasilianische und paraguayische Militärs am Donnerstag eine Übung durchführen, bei der geprobt werden soll, wie das Wasserkraftwerk befreit werden sollte, würde es mal von feindlichen Kräften besetzt werden. Die Übung, die „Operación Paraná 2“ heißt, wird bereits seit gestern mit dem Transport von Truppen und Material vorbereitet. Es sollen 300 Soldaten, 28 Panzerfahrzeuge, 4 Boote und 2 Hubschrauber teilnehmen. Eine eigens dafür eingerichtete Aussichtsplattform soll es Zuschauern ermöglichen, das Manöver zu beobachten.
Vor zwei Jahren fand in Cascabel die Übung „Operación Paraná 1“ statt, wo ebenfalls brasilianische und paraguayische Soldaten eine gemeinsame Militärübung absolvierten. Der brasilianische Itaipú-Direktor erklärte, man wünsche sich keinen tatsächlichen Angriff auf Itaipú. Die Übung solle aber auch zeigen, dass eine Zusammenarbeit beider Länder die beste Verteidigung gegen jegliche Bedrohung sei. (5 Días)

Verletzter Polizist nach Schusswechsel in Nueva Toledo, Caaguazú. Die Polizei bekam es gestern Gegenabend mit 3 Unbekannten zu tun, die das Feuer auf Polizisten eröffnete, die in der Nähe des Yguazú-Sees Verkehrskontrollen durchführten. Der Angriff sei aus dem Wald gekommen, so dass die Polizisten die Angreifer nicht sehen konnten, berichtet Última Hora. Getroffen wurde ein Unteroffizier, des Kommissariats Nueva Toledo. Er wurde schwer verletzt nach Asunción in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei fahndet nach den Angreifern. (Última Hora)

Behörde für öffentliche Auftragsvergabe prüft Ausschreibe-Prozess des Innenministeriums für mobile Polizeistationen. Die Zahlungen an das Unternehmen, dass mit der Ausstattung der Stationen beauftragt worden war, wurden eingestellt, wie der Leiter der Behörde, Pablo Seitz, im Interview mit Kollegen von Radio Monumental bekanntgab. Die hohen Ausgaben, die das Innenministerium für die Ausstattung in den 6 mobilen Stationen hatte, hatten in der vorigen Woche für Empörung gesorgt, nachdem die Presse davon berichtet hatte. Das Innenministerium hatte demnach laut Vertrag für die Mobilen Stationen über 3 Milliarden Guaraníes zu zahlen. Unter anderem sind für einen Schreibtisch 7 Millionen Guaraníes veranschlagt. Das begünstigte Unternehmen heißt TVS del Paraguay SRL. Seitz kündigte an, dass das Ausschreibe-Verfahren und die Vergabe des Auftrages an das Unternehmen genauestens untersucht würden. (Última Hora)

Ausschreibung für Nahverkehrszug wird gestoppt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat die staatliche Eisenbahngesellschaft Fepasa die Ausschreibung für den Bau und Betrieb einer Zugverbindung zwischen Asunción und Ypacaraí abgebrochen. Der Fepasa-Vorsitzende Lauro Ramírez López erklärte, es gäbe keine Lösung für die besetzte Schienentrasse. Außerdem habe der Staat nicht die zugesicherte Finanzhilfe in Höhe von 100 Millionen US-Dollar. Zwischen dem ursprünglichen Bahnhof im Asuncioner Zentrum und dem botanischen Garten sind zahlreiche Hütten und Häuschen auf dem Gelände gebaut worden, auf dem die alten Zugschienen verlaufen. An der Ausschreibung für den Bau der Zugverbindung hatten sich zahlreiche Unternehmen aus dem In- und Ausland beteiligt, darunter auch traditionelle Eisenbahnunternehmen wie Bombardier aus Kanada, Renfe aus Spanien und Alstom aus Frankreich. (ABC Color)