Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 01. Februar 2020

Brasilianische Justiz lässt keine Exhumierung von Alfredo Stroessner zu. Wie das Nachrichtenportal „Hoy“ berichtet, hat ein brasilianisches Gericht eine Exhumierung des ehemaligen paraguayischen Machthabers verboten. Die Graböffnung war beantragt worden, weil Enrique Alfredo Fleitas durch DNA-Tests nachweisen will, dass er Alfredo Stroessners unehelicher Sohn ist und damit Anspruch auf das Erbe Stroessners hat. Dem Zeitungsbericht zufolge hatte Stroessner eine jahrelange Affäre mit der Mutter von Fleitas. Aus der Beziehung gingen angeblich drei Kinder hervor. Stroessner war im Jahr 2006 in Brasilien im Exil gestorben. Er wurde auf einem Friedhof in Brasilia beerdigt. Das Vermögen seiner Familie wird auf einen Wert von 500 Millionen Dollar geschätzt. (www.hoy.com.py)

 

Das Unternehmen Merva hat mit dem Recycling von verlassenen Fahrzeugen aus Polizeistationen begonnen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, war Merva bisher die einzige Firma, die angeboten hatte, die Fahrzeuge abzuholen und zu verschrotten. Die Polizei erhält kein Geld für die Altfahrzeuge. Die Nationalpolizei hatte ursprünglich von einem Gericht die Erlaubnis erhalten, 5 tausend abgestellte Fahrzeuge, in der Mehrheit Motorräder, zu verschrotten, weil diese Brutstätten für die Dengue-Überträgermücke Aedes Aegypti darstellen. Die Erlaubnis wurde später erweitert auf mehr als 9 tausend Fahrzeuge. Die Fahrzeuge sind in zahlreichen Polizeistationen im ganzen Land, meist unter freiem Himmel, abgestellt. (ABC Color, Archiv ZP30)

Die paraguayische U-23 Fußballmannschaft hat gestern Abend mit 1 zu 2 Toren gegen Brasilien verloren. Darüber berichtet der Sportnachrichtendienst as.com. Damit hat Paraguay die Chance zur Teilnahme an der Fußballmeisterschaft in den nächsten Olympischen Sommerspielen in Tokio verpasst. Paraguay ging in der zweiten Halbzeit mit einem Tor von Roberto Fernández in Führung, konnte dann aber den Angriffen der Brasilianer nicht standhalten und verlor letztendlich mit 1 zu 2. In der nächsten Runde der Qualifikationsspiele treten die Mannschaften von Argentinien, Brasilien, Uruguay und Kolumbien gegeneinander an. Aus Südamerika nehmen zwei Fußballmannschaften an den olympischen Spielen teil. (as.com, wikipedia.com)

Nach der Unterzeichnung des Automobilabkommens mit Brasilien wollen sieben weitere Unternehmen in Paraguay Fahrzeugteile herstellen. Darüber berichtet ABC Color, unter Berufung auf die paraguayische Vereinigung von Zulieferern. Es wird erwartet, dass das Abkommen, das die zollfreie Lieferung nach Brasilien vorsieht, am 11. Februar unterzeichnet wird. Die Herstellung von Fahrzeugteilen, meist unter der Maquila-Regelung, beschäftigt in Paraguay 10 tausend Personen und bringt Deviseneinnahmen in Höhe von 300 Millionen Dollar jährlich.
Der Vizeminister für Industrie hob die Wichtigkeit des Automobilabkommens für die brasilianischen Unternehmen hervor. Die geographische Nähe, die günstigen Steuern, und die niedrigen Lohn- und Energiekosten in Paraguay seien ein wichtiger Faktor bei der Auswahl der Zulieferer. Durch den Kauf aus Paraguay statt aus Fernost werde außerdem ein größerer Anteil der Fahrzeuge im Mercosur-Raum hergestellt. Das bringe beispielsweise beim Export in die europäische Union Zollvorteile, so der Vizeminister. (ABC Color)

Dies ist die schlimmste Dengue-Epidemie seit mehr als 10 Jahren. Das gab Gesundheitsminister Julio Mazzoleni laut IP Paraguay gestern bei einer Pressekonferenz bekannt. In dieser Woche wurden keine bestätigten Todesfälle wegen Dengue gemeldet. In 11 Fällen wurde Dengue als Todesursache verworfen und 22 Fälle werden noch untersucht. Mehr als 2.600 Krankheitsfälle wurden bestätigt, davon 87 Prozent in Asunción und im Departament Central. Pro Woche gingen nun 14.000 Meldungen wegen vermutlichem Dengue-Fieber ein. Das steige über die Zahlen aus den letzten 10 Jahren, so Mazzoleni. (IP Paraguay)

Reisende aus China bekommen kein Visum mehr für Paraguay. Wie Última Hora schreibt, hat das Außenministerium die Visaausstellung für Personen aus der Volksrepublik China seit gestern ausgesetzt, und zwar auf unbestimmte Zeit. Grund ist das Coronavirus. Über den Coronavirus-Verdachtsfall in Paraguay gibt es noch keine Neuigkeiten. Zuletzt war gemeldet worden, dass er sich unter Überwachung und in Isolation in seiner Wohnung befindet, und es ihm gut gehe. Auch die Personen, mit denen er in der letzten Zeit zu tun gehabt hat, sollten untersucht werden. (Última Hora)

Polizei in Alarmbereitschaft wegen möglichem Banküberfall. Davon berichtet ABC Color. Demzufolge hatte der Polizeidirektor für das Departament San Pedro, Francisco Gómez, gesagt, sie verfügten über Informationen, die möglicherweise einen Überfall auf Banken in Santa Rosa del Aguaray bedeuten könnten. Die Warnung werde möglicherweise noch auf das ganze Land ausgeweitet, hieß es. Polizisten und Militärs aus San Pedro wurden bereits zu einer Vorbeugungs-Krisensitzung einberufen. Polizeikontrollen in San Pedro sollen verschärft werden, vor allem bei Personalausweisen und Ausweisdokumenten von Fahrzeugen. (ABC Color)

Fünf weitere Unternehmen sollen die Erlaubnis erhalten, Cannabisöl für medizinische Zwecke herzustellen. Laut Angaben von ABC Color hat Staatspräsident Mario Abdo Benítez ein Dekret unterzeichnet, das die Sondererlaubnis von 5 auf 10 Unternehmen erweitert. Der Gesundheitsminister Julio Mazzoleni erklärte, die Bewerber würden von einer besonderen Kommission ausgewählt. Der Kongress hatte im Jahr 2017 durch ein Gesetz die Erlaubnis für die Herstellung von Cannabisöl gegeben, ein Dekret aus dem Jahr 2018 hatte die Anzahl der begünstigten Firmen auf fünf beschränkt. Cannabis kann unter anderem als Schmerzmittel und für die Bekämpfung von Muskelspastik bei Multipler Sklerose eingesetzt werden. (ABC Color, Wikipedia)

Taiwan bietet Stipendien für Universitäts- und Aufbaustudien sowie Sprachkurse an. Wie IP Paraguay informiert, hat die Regierung der Republik China auf Taiwan paraguayische Studenten dazu aufgerufen, sich zu bewerben. Insgesamt 52 Stipendien werden von Taiwan an paraguayische Studenten vergeben. Dabei geht es um Bachelor-, Master- und Doktorprogramme. Außerdem kann man Kurse für die chinesische Sprache Mandarin belegen. Für ein Universitätsstudium auf Taiwan ist jedoch erforderlich, die Mandarin-Sprache bereits zu beherrschen. Mehr Informationen gibt es bei der taiwanesischen Botschaft in Asunción. (IP Paraguay)