Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 1. April 2020

Zahl der Corona-Infizierten steigt auf 69. Wie Gesundheitsminister Julio Mazzoleni gestern Abend laut IP Paraguay bekanntgegeben hat, wurden gestern 90 Proben getestet. 4 davon hatten das Ergebnis Positiv auf Covid-19. 2 Personen sind aus dem Ausland eingereist und 2 stehen in Verbindung zu anderen Infizierten. Es befinden sich weiterhin lediglich 4 der Erkrankten im Krankenhaus. Von der Regierung wird weiterhin dazu aufgefordert, alles Nötige zu tun, um die Verbreitung des Virus zu bremsen. (IP Paraguay) 

Nur nicht nachlässig werden im Kampf gegen die Corona-Ausbreitung. So der dringende Rat der Ärztin, Belén Ramírez, die als Expertin im Bereich Epidemie-Bekämpfung gilt. Frau Doktor Ramírez warnte im Interview mit dem Radiosender 970 AM, das schlimmste Szenario wäre, wenn die Paraguayer die Schutzmaßnahmen nicht mehr ernst nehmen. Die paraguayische Ärztin lebt eigentlich seit 10 Jahren in den USA. Sie arbeitet für die Organisation Ärzte ohne Grenzen. Im Rahmen der Arbeit nahm sie bereits in zahlreichen Ländern, vor allem in Afrika, in Epidemie-Gebieten an Einsätzen teil. Ihr Spezialgebiet ist, in Krankenhäusern Schutz- oder Isolationsbereiche zu organisieren, wo Patienten mit ansteckenden Krankheiten separat betreut werden.

Freiwillig nach Paraguay gekommen, nachdem hier der erste Corona-Fall bekannt wurde, arbeitet Ramírez nun eng mit dem Direktor der Gesundheitsüberwachungsbehörde im Ministerium, Guillermo Sequera, zusammen. Die beiden haben zusammen das Medizinstudium an der UNA absolviert. Nach ihrem Studium hat die Ärztin damals in den hier bekannten Krankenhäusern wie dem Centro Médico Bautista und Hospital Loma Plata gearbeitet. Sie lobte, dass die paraguayische Regierung ihre Staatsbürger informiert hält und zeitig die Ausgangsbeschränkungen eingeführt hat. Dass man in Paraguay die Kontaktsperre so früh verordnet hat, sei goldrichtig gewesen. Man müsse bei Epidemien auf das Schlimmste gefasst sein und dann froh sein, wenn es nicht so schlimm wird, mahnte die Expertin. (Hoy, ABC Color)

Ab heute werden Reisen von und nach Asunción und Central weiter eingeschränkt. Damit das Virus Covid 19 nicht in weitere Teile des Landesinneren verschleppt wird, gelten seit Mitternacht strengere Reise-Vorschriften. Diese gab Innenminister Euclides Acevedo nach Beratungen mit seinen Arbeitskollegen auf einer Pressekonferenz bekannt. Der Minister stellte laut Zeitung Hoy klar: Dieses sei kein Verkehrsverbot, sondern eine Einschränkung. Wer nach Asunción oder Central kommt um sich mit Ware oder anderen Sachen einzudecken, müsse das rechtfertigen können. Transporte von Lebensmitteln und anderen Gütern ins Inland sind weiterhin erlaubt.
Sorge bereite ihm das undisziplinierte Verhalten einiger weniger Staatsbürger, die sich der Epidemie immer noch nicht bewusst sind, sagte der Minister. Über 90 Prozent der bisher bekannten Infizierten befinden sich in der Landeshauptstadt und im Departament Central. Polizei und Militär werden verstärkt auf den Straßen patrouillieren und Menschen auffordern, nach Hause zu fahren, kündigte Acevedo an.
Die Generalstaatsanwältin Sandra Quiñonez forderte im Interview mit den Hoy-Reportern die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Sie betonte, in der Staatsanwaltschaft habe man kein Interesse daran, Menschen unnötig festzunehmen. Aber man werde dafür sorgen, dass die Maßnahmen der Regierung eingehalten werden, und deshalb würden auch Staatsanwälte bei den Kontrollfahrten der Polizisten und Soldaten dabei sein. (Hoy, IP-Paraguay)

Abdo Benítez richtet harte Worte an Itaipú-Gewerkschaftler. In einer Rede im López-Palast brachte der Staatspräsident gestern seine Enttäuschung über die Haltung der Itaipú-Angestellten zum Ausdruck. Diese hatten, nachdem der Präsident ein Gehaltslimit für Staatsangestellte verordnet hatte, damit gedroht, das große doppelstaatliche Wasserkraftwerk lahmzulegen. Damit hätten sie das schon durch die Corona-Krise gebeutelte paraguayische Volk bedroht, sagte Marito. Wer seine Anweisungen missachte, mache sich den Staatspräsident zum Feind, warnte er. Zugleich forderte er zu Solidarität und Barmherzigkeit gegenüber denen auf, die in Krisenzeiten am stärksten gefährdet sind. Zu dem Gehaltlimit sagte Abdo Benítez nur, es bleibe dabei: Niemand werde mehr verdienen als der höchste Mann in der Regierung. Das sind 37 Millionen Guaraníes, die der Staatspräsident für seine Arbeit bekommt. (Paraguay.com)

Laufzeit von Führerscheinen verlängert sich um einen Monat. Personen, deren Führerscheine im März abgelaufen sind, haben nun noch einen Monat Zeit, diese zu verlängern. Das gab der Leiter der Straßen-Polizei, Luis Christ Jacobs im Interview mit dem Fernsehsender Paraguay Noticias bekannt. Nach seinen Worten müssen die Bürgermeisterämter diese Führerscheine bis zum 30. April für gültig befinden. (Paraguay.com)

Paraguayische Supermärkte fordern zum Kauf von paraguayischen Produkten auf. Wie ABC Color informiert, haben die Unternehmen Casa Rica, Areté und Kingo eine Kampagne gestartet, die sich „Apoyemos la industria nacional“ nennt, zu Deutsch etwa: Lasst uns die nationale Industrie unterstützen. Die Supermärkte bieten eine Auswahl von paraguayischen Produkten zu reduzierten Preisen zum Kauf an, vor allem solche aus dem Grundnahrungsmittelkorbsortiment. Auch der Endverbraucher sei Teil des Wirtschaftssystems, hieß es. Dies sei ihre Art, den paraguayischen Unternehmen zu helfen, die in dieser Zeit ihre Türen schließen müssen. Besonders Kleinunternehmen sollen so in dieser Zeit unterstützt werden. Von den Organisatoren der Kampagne hieß es, dies sei der Moment um sich gegenseitig als Paraguayer zu unterstützen und sich so patriotisch und als Geschwister zu fühlen wie noch nie zuvor. (ABC Color)

Dies ist nicht der Moment für Steuererhöhungen. So hieß es laut La Nación von dem Vorsitzenden des Exportverbandes für Getreide und Ölfrüchte, Capeco, José Berea. Es sei nicht angebracht, nun Steuererhöhungen für den Export von Agrarprodukten oder jeglicher anderer Produkte anzustreben. Die Äußerung kam als Reaktion auf eine Initiative der politischen Bewegung Frente Guazú, die Steuern auf den Export von Tabakwaren sowie Agrarprodukten zu erhöhen um so mehr Geld für die gegenwärtige Notstandssituation zu sammeln. Der Vorsitzende des Verbandes von Produktionsgremien, Héctor Cristaldo, bezeichnete den Vorschlag von Frente Guazú als absoluten Mangel an Ernsthaftigkeit. Höhere Steuern würden das Problem nicht lösen. Auch die Agrarproduktion sei von der Pandemie betroffen, so Cristaldo. Der Sojasektor erwarte in diesem Jahr eine Rekordernte von mehr als 10 Millionen Tonnen. Der wirtschaftliche Stillstand werde jedoch auch seine Folgen für die Vermarktung der Sojaerzeugnisse haben, so Cristaldo. (La Nación)

Munizipalität in Lambaré entlässt mehr als 500 Angestellte. Davon berichtet Paraguay.com. Demnach sind die Verträge der betroffenen Angestellten ausgelaufen. Von der Stadtverwaltung heißt es, wegen der gegenwärtigen Situation gebe es keine Einkommen mehr für die Stadt und Angestellte könnten nicht bezahlt werden. Von einem Gewerkschaftsleiter hieß es, das sei ein harter Schlag für sie, da sie eh bereits seit 3 Monaten kein Gehalt mehr ausgezahlt bekommen haben. Das gehe gegen alle Arbeiterrechte. Sie würden gegen die Munizipalität vorgehen, so der Gewerkschaftsführer. (Paraguay.com)

Landwirtschaftskredit für andere Sektoren verfügbar. Wie IP Paraguay informiert, sollen CAH-Kredite nun auch unter anderem für Kunsthandwerker, ländliche Hotelbetreiber, Kleinunternehmer in den Bereichen Produktion, Handel und Dienstleistungen zugänglich sein. Laut IP Paraguay ist das ein weiterer Versuch der Regierung, der Bevölkerung wirtschaftliche Hilfe zu leisten. (IP Paraguay)

Polizist wegen mutmaßlicher Überfälle festgenommen. Wie ABC Color berichtet, werden der 21-jährige Polizist und sein ebenfalls festgenommener mutmaßlicher Komplize verdächtigt, mindestens 5 bewaffnete Überfälle am vergangenen Samstag verübt zu haben. Opfer waren Tankstellen und Gehaltsauszahlungsstellen in San Lorenzo gewesen. Das Fahrzeug des Polizisten war auf Überwachungskameras an den überfallenen Tankstellen identifiziert worden, wodurch der Polizist zum Hauptverdächtigen geworden ist. Von beiden Verdächtigen wurden zudem Kleidungsstücke und Mobiltelefone beschlagnahmt, die mutmaßlich für die Überfälle eingesetzt worden waren. (ABC Color)

Hauptkommandant der Nationalpolizei ist wohlauf. Das hat laut Última Hora Innenminister Euclides Acevedo bestätigt. Kommandant Francisco Resquín war vor etwas mehr als 2 Wochen nach einem Zusammenbruch in seinem Fahrzeug ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er erholte sich gerade von einer schweren Dengue-Erkrankung als er auf dem Nachhauseweg zusammengebrochen war. Er erhole sich zwar blendend, sei jedoch noch krankgeschrieben. In 2 bis 3 Wochen wird er wieder auf seiner Arbeitsstelle erwartet, so Minister Acevedo. (Última Hora)