Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 6. April 2020

Banken sind ab heute geschlossen. Kunden werden jedoch heute und morgen online bedient werden können, wie Última Hora schreibt. So hieß es in einem Schreiben der Zentralbank. Die Verfügung von Bargeld sei garantiert, hieß es. Von Mittwoch bis Freitag werden die Banken dann ganz geschlossen und die Kundenbedienung eingestellt sein. (Última Hora) 

Bauern beginnen mit dem Anbau von Tomatenstauden. Wie ABC Color schreibt, bitten sie den Staat um Mithilfe. Wegen der Dürre brauchen sie eigenen Angaben zufolge dringend ein Bewässerungssystem, um die Ernte garantieren zu können. Wie der Landwirt Mercedeño González aus Arroyos y Esteros gegenüber Reportern sagte, wollten sie keine finanzielle Mithilfe vom Staat, sondern Hilfe bei der Modernisierung ihrer Produktionssysteme. Zudem fordern sie Unterstützung mit fairen Preisen, um nicht von Zwischenhändlern abhängig werden zu müssen, die den Preis zu ihrem eigenen Vorteil senken. González erinnerte an die Situation im vorigen Jahr, in dem viele seiner Kollegen ihre Tomaten hatten wegwerfen müssen, weil die vom Ausland eingeschmuggelten Tomaten dazu führten, dass die lokale Produktion nur zu einem Spottpreis verkauft werden konnte. In Paraguay werden seinen Schätzungen zufolge insgesamt mehr als 1.200 Hektar Tomaten angepflanzt. (ABC Color)

Schlachthöfe bemühen sich darum in Betrieb zu bleiben. Wie der Geschäftsführer des paraguayischen Fleischverbandes, Daniel Burt, gegenüber ABC Color sagte, bemühen sich die Betriebsleitungen darum, dass in dem Sektor mindestens 10.000 Angestellte weiterhin beschäftigt bleiben und die Betriebe weiter funktionieren. Demnach versuchen Unternehmer aus dem Fleischsektor, an jeglichen Markt zu verkaufen. Im Moment stehe der Fleischverkauf still. Wenn die Schlachthöfe erst ganz mit der Arbeit aufhören, seien unter anderem Viehzüchter, LKW-Fahrer, Tierärzte, Zollmakler, Mechaniker und sogar Kartonhersteller betroffen, so Burt. Im Moment werden demnach 10.000 Menschen im Fleischsektor direkt beschäftigt, indirekt weitere 30.000. Bis März habe es noch relativ gute Exportzahlen gegeben, ab April werde man den Rückgang erkennen, sagte Burt. (ABC Color)

Kongresspräsident Blas Llano fordert den Rücktritt von Senatorin Eugenia Bajac. Wie ABC Color berichtet, schrieb Llano auf Twitter, ansonsten werde er eine Abstimmung über ihre Absetzung als Senatorin im Senat vorantreiben und für ihre Absetzung stimmen. Bajac ist angeklagt, weil sie öffentliche Gelder für private Aktivitäten im Ausland beansprucht, und zudem bei ihrer Rückkehr die Quarantäne nicht eingehalten hat. Für den Fall wurde die Richterin Lici Sánchez zugeteilt. Sie werde heute beim Kongress um die Aufhebung der Immunität vor strafrechtlicher Verfolgung der Senatorin bitten, so die Richterin. (ABC Color)

Staatsgewalten tragen heute Ideen zur Staatsreform zusammen. Davon berichtet ABC Color. Vertreter der Exekutive und der Legislative werden heute per Videokonferenz zusammenkommen. Dabei sollen Ideen gesammelt werden darüber, wie der Staat in kleinerer Form funktionieren könnte. Von der Regierung hieß es, es würden keine Massenentlassungen von Staatsangestellten geben. Ressourcen sollen optimiert und sogenannte ¨planilleros¨ identifiziert werden, heißt es. In der letzten Woche hatte bereits eine erste Sitzung zu diesem Zweck bei der Zentralbank stattgefunden. Dabei sollten laut Finanzminister Benigno López alle Sektoren angehört werden, um was Gemeinsames zu formulieren und nicht 15 separate Projekte zu haben. Die heutige Sitzung sollte um 11 beginnen. (ABC Color)

Paraguayische Forscher testen die Wirkung von Hydroxy Chloroquin auf Covid-19. Davon berichtet Última Hora. Es handelt sich dabei um einen Arzneistoff, der unter anderem gegen rheumatoide Arthritis, Lupus und Malaria eingesetzt wird. Forscherinnen der nationalen Universität von Asunción beginnen in dieser Woche mit klinischen Tests. Dabei soll einer Gruppe von Ärzten im Uniklinikum ¨Hospital de Clìnicas¨ das Medikament verabreicht werden und einer anderen Gruppe nicht. Danach soll getestet werden, welche Gruppe mit Coronavirus angesteckt wird und welche nicht. Es sollen Ärzte getestet werden, weil sie diejenigen sind, die dem Virus am meisten ausgesetzt sind. Die Tests wurden vom Ethik-Komitee der Medizinfakultät der Una zugelassen. Studien aus den USA, China und Frankreich zufolge, gibt es vielversprechende Anzeichen auf eine Wirkung des Stoffes gegen Covid-19. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da es auch schlimme Nebenwirkungen haben kann. (Última Hora)

Lebensmittel haben 70 Prozent der indigenen Siedlungen im Land erreicht. So heißt es von dem regierungseignen Nachrichtenportal IP Paraguay. Insgesamt sollen 40.000 Familien erreicht werden, wie Indi-Chef Edgar Olmedo sagte. Olmedo lobte die indigenen Gemeinschaften dafür, dass sie sich an die Quarantänevorschriften halten und zuhause bleiben würden. (IP Paraguay)

Attentat auf Ehepaar in Alto Paraná. In Puerto Irala, – einem Städtchen südlich von Ciudad del Este am Paraná – haben Unbekannte gestern früh ein Haus zum Explodieren gebracht. Obwohl das Haus schwer beschädigt wurde, und sich die Eigentümer darin befanden, gab es keine Todesopfer, wie Última Hora berichtet. Laut Angaben des örtlichen Kommissariats handelt es sich um ein Attentat gegen das junge Ehepaar, das in dem Haus wohnte und zum Zeitpunkt der Explosion schlief. Über die Motive und Täter wurde demnach noch nichts bekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. (Última Hora) Während ganze Bereiche des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft still zu stehen scheinen, herrscht bei der paraguayischen Handelsflotte Hochbetrieb. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. In den vergangenen Tagen hielten der Direktor der Handelsflotte, Patricio Ortega und Vertreter des Außenministeriums eine Krisensitzung ab. Es gilt, die Logistik in Corona-Zeiten so zu koordinieren, dass die Gesundheitsprotokolle eingehalten werden und den Warenverkehr auf den Wasserwegen so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Private Hafenbesitzer wurden darauf eingeschworen, sich strikt an die sanitären Vorschriften zu halten. 

Die paraguayischen Wirtschaftsaktivitäten werden zu 80 Prozent über die Wasserwege abgewickelt. Die Handelsflotte untersteht dem Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation. Beschäftigt sind dort rund 5 tausend Personen als Kapitäne, sowie als Decks, Maschinen- und Service-Mitarbeiter. Laut Angaben von Ortega wird die Abwicklung heute und in dieser besonderen Zeit vor allem dadurch erleichtert, dass zahlreiche Arbeitsschritte auf elektronischem Weg erledigt werden können. Derzeit wird in der Direktion der Handelsflotte verstärkt daran gearbeitet, dass LKSs, die Waren an- und abliefern so abgefertigt werden, dass die Fernstraßen nicht verstopft werden. (IP-Paraguay)

Ministerium für soziale Entwicklung beliefert Suppenküchen. Am Wochenende wurden fast 4 tausend Kilogramm Lebensmittel an 5 katholische Einrichtungen in Central verteilt, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay, bekanntgab. Die Suppenküchen werden damit etwa 1 tausend Personen versorgen können, die die Mahlzeiten in der derzeitigen Krise besonders dringend brauchen. Von Seiten des Ministeriums hieß es ausdrücklich, die Einrichtungen achten bei der Zubereitung und Verteilung der Speisen auf die strikte Einhaltung der sanitären Sicherheitsvorschriften. In einem ähnlichen Einsatz hatte das Ministerium in der vorigen Woche 15 Suppenküchen in den Armenvierteln von Asunción versorgt.
Am Wochenende traf auch eine erste Lieferung von Lebensmitteln über den Katastrophenschutz Sen in Boquerón ein. Es sind die ersten 2 tausend von 10 tausend beantragten Kilogramm Lebensmitteln, wie ABC Color berichtet. Sie werden in den Siedlungen verteilt, die zu den Distrikten Mariscal Estigarribia und Filadelfia gehören. Die Departamentsregierung gab bekannt, man werde in alle bedürftigen Siedlungen kommen und mahnte, die Arbeit der Verteiler nicht zu behindern. In Boquerón warten Personen in 86 Siedlungen auf die Hilfspakete. (IP-Paraguay, ABC Color)

Heute könnte für 72 Personen auf der Codena-Militärbasis die häusliche Quarantäne enden. Sie haben nach ihrer Einreise nach Paraguay 15 Tage auf dem Gelände der Militärakademie in Capiatá verbracht und werden, bevor sie es verlassen, auf Covid 19 getestet. Das erklärte ein Sprecher der Militär-Akademie gegenüber Reportern von IP-Paraguay. Er betonte dabei, wie wichtig es sei, dass alle Personen, die aus dem Ausland ins Land kommen, in Quarantäne gehalten werden, und bat dabei um die Mitarbeit von Gouverneuren, Bürgermeistern und der Bevölkerung im Allgemeinen. (IP-Paraguay)