Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 15. April 2020

Eine weitere Person hat sich von der Lungenkrankheit Covid-19 erholt. Wie ABC Color unter Berufung auf Gesundheitsminister Julio Mazzoleni schreibt, haben sich damit bislang 23 Menschen erholt und können keinen mehr mit dem Virus anstecken. Mazzoleni informierte gestern Abend zudem über einen weiteren Todesfall. In diesem Fall handelt es sich um eine 78-jährige Frau. Gestern waren 246 Proben getestet worden und 2 davon ergaben positiv. Die niedrige Zahl an neuen positiven Ergebnissen wird als Resultat des Beginns der strengeren Ausgangssperre vor 2 Wochen gewertet. Zuvor hatte es 2 flexible Tage für Gehaltsauszahlungen zum Monatsende gegeben, auf die die höheren Infektionszahlen von den letzten Tagen zurückzuführen sind. Damit steigt die Zahl der Coronavirus-Infizierten auf 161. (ABC Color)

María Eugenia Bajac ist nicht mehr Senatorin. Mit deutlicher Stimmenmehrheit entschieden ihre Kollegen gestern, dass Bajac die Konsequenzen aus der Missachtung der Quarantäne-Vorschriften ziehen und den Kongress verlassen muss. Nach Angaben von Paraguay.com stimmten 40 Senatoren für die Absetzung der Kollegin, ein Senatsmitglied stimmte gegen den Rausschmiss. In ihrer Verteidigungsrede bekräftigte Bajac, dass sie nach ihrer umstrittenen Auslandsreise zu einem christlichen Event in Peru, die Quarantänevorschriften eingehalten habe. Sie räumte aber ein, dass sie zur Sitzung ins Oberhaus gegangen war, bevor das Ergebnis des Corona-Tests vorlag, den sie am vorletzten Tag ihrer Quarantäne-Zeit hatte vornehmen lassen. Nachdem das Testergebnis positiv zeigte, hatte der Kongress alle Aktivitäten bis auf weiteres abgebrochen. Bajac entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, die sie ihren Kollegen bereitet hatte. Die Ex-Senatorin sagte, weil sie keine Symptome gehabt hatte, sei sie davon ausgegangen, dass der Test negativ ausfallen würde.

Harte Kritik an Bajac kam von der Frauenorganisation Kuña Róga. In einem offenen Brief der Organisation, die sich für Frauenrechte und Chancengleichheit einsetzt, hieß es, Bajac habe mit ihrer Aktion allen Frauen in Paraguay geschadet. María Eugenia Bajac hatte schon in der Vergangenheit wegen ihres christlichen Glaubens von sich Reden gemacht, weil sie wiederholt im Kongress vor der Lesung die Initiative zum Gebet ergriffen hatte. Bajac ist die siebte Person, die in dieser Legislaturperiode vom Kongress abgesetzt wird. Vor ihr waren es Óscar González Daher, Jorge Oviedo Matto, José María Ibáñez, Víctor Bogado, Dionisio Amarilla und Paraguayo Cubas. Gegen 4 weitere Kongressmitglieder laufen Verfahren, 2 sitzen in Haft. (Última Hora/Kunaroga.org/Paraguay.com)

IWF und Weltbank sehen gute Chancen für die Erholung von Paraguays Wirtschaft nach Covid 19. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Der Internationale Währungsfonds sagt für dieses Jahr in Paraguay einen Rückgang der Wirtschaft von einem Prozent voraus, die Weltbank rechnet mit 1,2 Prozent. Für den lateinamerikanischen Durchschnitt errechnet der IWF einen Rückgang von 5 Prozent im laufenden Jahr, die Weltbank von 4,6 Prozent. Weltweit könnte die Wirtschaft in diesem Jahr um 3 Prozent schrumpfen; – das ist ein stärkerer Rückgang als der, den es bei der Krise von 2008 und 2009 gegeben hatte. Mit einem Minus von etwa einem Prozent stünde Paraguay damit in diesem Jahr auf Platz 2 der lateinamerikanischen Länder, hinter der dominikanischen Republik, die einen wirtschaftlichen Stillstand, also 0 Prozent, erwartet. Für das kommende Jahr prognostiziert der IWF ein Wachstum für Paraguay von 4 Prozent. (IP-Paraguay, infobae/ABC Color)

Staatsanwaltschaft durchsucht Büros der Dinac. Wie La Nación berichtet, geht es dabei um den als „Goldmasken“-Fall bekannten Skandal bei der Behörde für zivile Luftfahrt. Ersten Vermutungen zufolge wurden Mundschutzmasken dort zu einem überteuerten Preis gekauft. Der Dinac-Vorsitzende Edgar Melgarejo hatte dazu gestanden, 4.000 Einheiten für jeweils 29.900 Guaraníes für die Dinac gekauft zu haben. Später wurden Ermittlungen innerhalb der Institution sowie gegen die Firma eingeleitet, von der die Masken gekauft wurden. Laut ABC Color haben auch die Fakultät für Medizinwissenschaften der Una und Petropar überteuerte Mundschutzmasken gekauft, zu 39.000, beziehungsweise 38.000 Guaraníes. Vom Gesundheitsministerium war zuvor eine Preisobergrenze von 25.000 Guaraníes pro Stück festgelegt worden. Sowohl von der Una als auch von Petropar wurden die Käufe von teureren Mundschutzmasken verteidigt und erklärt. (La Nación/Paraguay.com/ABC Color)

Polizei fasst mutmaßliche Täter des Raubüberfalls bei der Kooperative Neuland. Darüber berichtet ABC Color. Demnach hatten Polizisten und Staatsanwälte gestern 3 Wohnungen in Yby Yaú gleichzeitig durchsucht. Dabei wurden unter anderem Waffen, Mobiltelefone und ein Fahrzeug sichergestellt und 3 Personen festgenommen. Die Ermittler sind sich dem Zeitungsbericht zufolge sicher, dass es sich um die Täter handelt, da Gesichter, Kleidung, Waffen und Fahrzeug von den Aufnahmen der Überwachungskamera erkannt wurden. Der Raub von 452 Millionen Guaraníes aus den Einrichtungen der Kooperative Neuland war am 29. März entdeckt worden. Im Abendjournal hören Sie mehr Informationen darüber in einem Interview mit dem Leiter der interkolonialen Untersuchungsgruppe, Helmut Adrian. (ABC Color)

Stadtrat steigt wegen der Pandemie auf seinen alten Job um. Luis Santiago Cáceres, der von Beruf Arzt ist, hat seinen Posten im Stadtrat von Capiibary im Departament San Pedro aufgegeben, um seine ehemaligen Kollegen im Gesundheitswesen zu unterstützen. Darüber berichtet die Zeitung Hoy. Im Interview mit Radio 1000 AM sagte er, er werde wieder im Krankenhaus von Capiibary arbeiten, dass er früher mal 4 Jahre lang geleitet hat. Im Laufe war er auch als Sozialarbeiter in indigenen Siedlungen tätig und zuletzt in der Politik aktiv. Der Distrikt sei groß, und es fehle an Ärzten. Er habe sich beworben und sei daraufhin vom Gesundheitsministerium angestellt worden, sagte Cáceres. Dem Krankenhaus von Capiibary stellte er auch die Betten aus seiner Privatklinik zur Verfügung. (Hoy)

Not macht bekanntlich erfinderisch. Eine neuartige Desinfektionsanlage kommt nun aus einer kleinen Schreinerwerkstatt in Horqueta, Concepción. Über die Erfindung des jungen Juan Bareiro schrieb die Zeitung Última Hora in ihrer Dienstagsausgabe. Bei der Konstruktion handelt es sich um einen breiten Holzrahmen, in den eine Sprinkleranlage eingebaut wurde. Da Vorder- und Rückwand fehlen, kann man durch den Rahmen hindurchgehen, – dabei wird man mit Desinfektionsmittel besprüht. Der Boden besteht aus einem Gitter, wo die Flüssigkeit ablaufen kann. Die Desinfektionskabine kostet 5 Millionen Guaraníes. Eine wurde bereits im IPS-Krankenhaus von Horqueta in Betrieb genommen; – eine weitere kommt heute zum Regionalkrankenhaus von Concepción. (Última Hora)

Erneuter Haftbefehl für Dalia López. Wie Paraguay.com informiert, wurde der Haftbefehl der Staatsanwaltschaft gegen die Unternehmerin die in Verbindung mit dem Ronaldinho-Skandal steht, wiederholt. López ist wegen Fälschung von Dokumenten und Gebrauch von gefälschten Dokumenten sowie wegen Beteiligung an einer kriminellen Organisation angeklagt. Sie befindet sich weiterhin flüchtig vor der Justiz. López ist die Hauptverdächtige in dem Fall, in dem er ex-Fußballstar Ronaldinho wegen dem Besitz von Dokumenten mit falschem Inhalt hierzulande zunächst inhaftiert und später unter Hausarrest gestellt wurde. (Paraguay.com)