Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 30. April 2020

Gestern wurden 10 neue Infektionsfälle registriert. So schreibt die Zeitung Última Hora in Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die Gesamtzahl der Ansteckungen in Paraguay steigt damit auf 249. 111 davon haben sich jedoch bereits von Covid-19 erholt, können keinen mehr anstecken und sind wohlauf. Gesundheitsminister Julio Mazzoleni informierte, gestern seien 563 Proben getestet worden. Von den 10 positiven Fällen, stehen 6 in Verbindung mit zuvor infizierten oder aus dem Ausland eingereisten Personen und bei 4 konnte keine Verbindung festgestellt werden. Im Krankenhaus werden 3 der Erkrankten behandelt. (Última Hora) 

Ehemaliger Dinac-Chef Edgar Melgarejo ist angeklagt. Wie ABC Color berichtet, hat die Staatsanwaltschaft ein strafrechtliches Verfahren gegen Melgaerjo eingeleitet, wegen mutmaßlichen Vertrauensbruchs. Zudem wurde ein Haftbefehl erlassen. Hintergrund ist er fragwürdige Kauf der Dinac von überteuerten Atemschutzmasken, der zum Rücktritt Melgarejos geführt hatte. Außerdem wurden weitere Dinac-Angestellten angeklagt, sowie die Vertreter der Firma, die die Masken an die staatliche Institution verkauft hatte. (ABC Color/Última Hora)

Bildungsminister Eduardo Petta muss sich heute im Kongress unbequemen Fragen stellen. Der Antrag auf eine Befragung des Ministers ging gestern bei der Kommission für Bildung und Kultur des Oberhauses ein, wie Última Hora informierte. Dabei wird Petta aller Wahrscheinlichkeit nach Stellung zu Entscheidungen nehmen müssen, die er im Rahmen der Corona-Maßnahmen getroffen hat. Erklären soll sich Petta zur Situation des digitalen Unterrichts, den er für die Zeit der Quarantäne verordnet hatte. Außerdem soll er zu der Aussage Stellung nehmen, dass das Schülerfrühstück nur an Eltern verteilt wird, die die erledigten Hausaufgaben ihrer Kinder aufweisen können.
Hinzu kommen noch Themen, die nach Ansicht von Schülergewerkschaften schon vor der Corona-Krise den Sektor belasteten: Der Lehrermangel nachdem zahlreiche Lehrkräfte zu Beginn des Schuljahres in Rente gegangen waren, die fehlerhaften Mathematikbücher, mit denen die Schüler das Schuljahr 2020 begannen, und eine Spende von Katar an das Bildungsministerium, die Fragen aufwirft. Nach Angaben der Zeitung gibt es derzeit 100 Schulen, die sich einem virtuellen Streik angeschlossen haben. Sie fordern die Einrichtung eines runden Tisches, an dem die relevanten Themen diskutiert werden können. (Última Hora)

Chacowälder im Norden zum Schutzgebiet erklärt. In dem Gebiet Chaco Seco, das zum Distrikt Bahía Negra gehört, hat das Umweltministerium 3.500 Hektar Naturwald als schützenswert deklariert. Die entsprechende Zertifizierung wurde aufgrund des Gesetzes Nummer 3001/06 ausgestellt. Die Resolution mit der Unterschrift des Umweltministers Ariel Oviedo gilt für 5 Jahre, wie IP-Paraguay bekanntgab. Die Waldfläche gehört demnach zu dem Unternehmen Suinda S.A. Während der nächsten 5 Jahre müssen Pflanzen- und Tierwelt in dem Waldstück gemäß den Umweltgesetzen geschützt werden. Erst danach darf das Land verkauft werden. (Última Hora)

Das Katasteramt in Asunción hat Öffnungszeiten ab nächster Woche bekanntgegeben. Ab dem 4. Mai werden die Büros in der Straße O’Leary von 9 bis 12 Uhr geöffnet sein, und Personen empfangen, die sich vorher per E-Mail angemeldet haben. – Auch Personen über 60 Jahre, Schwangere, Stillende und Personen mit Handicap, wie das Amt bekanntgab. Unter Beachtung aller geltenden sanitären Vorschriften werden am Montag, Mittwoch und Freitag Akten herausgegeben oder zur Einsicht bereitgestellt. Am Dienstag und Donnerstag wird man neue Unterlagen zur Bearbeitung einreichen können. Diese werden mindestens 5 Tage lang isoliert gelagert. – So lange, wie das eventuell vorhandene Corona-Virus auf Papier überleben kann. (IP-Paraguay)

Bauer bereitet Zwiebelsetzlinge vor um sie zu spenden. Wie Paraguay.com berichtet, will Juan Centurión aus Santa Rosa im Departament Misiones die 700 Setzlinge in seiner Umgebung den bedürftigen Familien spenden, damit sie was zu Essen haben. Zuvor hatte eine andere Familie ihm die Zwiebel-Samen gespendet. (Paraguay.com)

Der Reporter Édgar Américo Chilavert ist für Unschuldig erklärt worden. Wie ABC Color schreibt, war ihm sexueller Missbrauch von Minderjährigen vorgeworfen worden. Ein Strafgericht erklärte ihn gestern schließlich für unschuldig und ordnete seine sofortige Freilassung an. Zudem wurde angeordnet, dass alle gesammelten Unterlagen zu dem Fall bei der Staatsanwaltschaft nun für Ermittlungen wegen möglicher Beweisfälschung umgeleitet werden sollen. Das eindringliche Studieren aller Beweise habe zu der Schlussfolgerung geführt, dass die angebliche Straftat nicht stattgefunden hat, hieß es vom Gericht. Staatsanwälte hatten das Verfahren gegen Chilavert in die Wege geleitet, das lediglich auf eine Fotokopie von angeblichen ausgetauschten Nachrichten zwischen Chilavert und dem angeblichen Opfer ausgetauscht worden waren.
Chilavert war im Oktober 2018 festgenommen worden und hatte sich seitdem bis gestern in Untersuchungshaft im Gefängnis befunden. Hintergrund ist eine Untersuchung von Chilavert gegen den Bürgermeister von Concepción, Alejandro Urbieta wegen mutmaßlicher Korruption. Chilavert ist ehemaliger Reporter der Radiostation Radio Aquidabán FM. ABC Color zufolge wurde bewiesen, dass Bürgermeister Urbieta an der Beweisfälschung gegen Chilavert beteiligt war. (ABC Color)

Justiz greift bei Prozess gegen den Bürgermeister von Salto del Guairá ein. Wie ABC Color berichtet, soll eine Prüfung der Ermittlungen gegen Carlos César Haitter unternommen werden. Die Justiz hatte den Eingriff nun verfügt, nachdem eine Stadtbewohnerin von Salto del Guairá einen Brief geschrieben hatte. Darin betonte sie, dass ein bereits laufendes Verfahren gegen Haitter so gut wie stillsteht. Haitter habe den Prozess gegen ihn immer wieder mit Schikanen hinausgezögert, hieß es. Auf Haitter lastet eine Klage wegen des mutmaßlichen Diebstahls von 1,2 Milliarden Guaraníes in seinem Amt als Bürgermeister in der Amtsperiode von 2006 bis 2010. Das Verfahren gegen ihn läuft bereits seit 2014. Nach zahlreichen Schikanen soll das Gerichtsverfahren gegen ihn nun am 4. Mai beginnen. (ABC Color)

Mehr als 150 Schiffe stecken bei Itapúa fest. Wie ABC Color schreibt, ist das auf den niedrigen Pegel der Flüsse Paraguay und Paraná zurückzuführen. Der Vertreter des Paraguayischen Fluss- und Seeschifffahrtszentrums „Cafym“, Esteban Dos Santos, sagte, vom Außenministerium aus wurde Brasilien darum gebeten, ihre Schleusen flussaufwärts vom Paraná zu öffnen, damit die Schifffahrt ermöglicht wird. Von Brasilien gebe es jedoch keine Antwort, so Dos Santos. Mit den Frachtschiffen stecken auch 200.000 Tonnen Soja-Erzeugnisse für den Export fest. Dos Santos sagte, die Zahl werde sehr bald auf 4 Millionen Tonnen steigen. (ABC Color)

Hausarrest für Departamentsrat von Itapúa. Wie ABC Color berichtet, ist Jorge Dávalos García wegen mutmaßlichen Quarantänebruchs angeklagt. Hintergrund ist ein Ereignis vom Wochenende. In einen Verkehrsunfall in dem Distrikt Tomas Romero Pereira waren 3 Fahrzeuge verwickelt. Als Feuerwehrleute sich darum bemühten, die in den Autos feststeckenden Menschen zu befreien, war Departamentsrat Dávalos auf sie zugekommen und habe sie physisch angegriffen. Danach habe er selbst eine der Unfallopfer aus dem Fahrzeug geholt und dabei nicht die Vorsichtsmaßnahmen für solche Situationen beachtet. Die Frau ist später im Krankenhaus an ihren Verletzungen gestorben. Die Rettungskräfte erstatteten daraufhin Anzeige bei der Polizei gegen Dávalos, der daraufhin festgenommen wurde. (ABC Color)