Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 19. Mai 2020

Viehbetriebe im Chaco zeigen laut Forschern Potential für die Erhaltung der heimischen Arten. Eine Studie zeigte laut IP Paraguay, dass auf Estanzias mit Wasserstellen und bewaldeten Stellen viele der Großen und mittelgroßen wilden Säugetiere die Wasserstellen nutzen. Zum Beispiel kommen die Wildschweinarten Weissbartpekari und Halsbandpekari, die Ozeloten oder Wildkatzen, der graue Spieß Hirsch und der große Ameisenbär eher an Wasserstellen, die von Wald umgeben sind. Auch Pumas und Tapire bevorzugen solche Wasserstellen. Kleinere Säugetiere, wie das Wasserschwein und der Maikong oder Krabbenfuchs bevorzugen weniger bewaldete Stellen um Wasser zu trinken. Die Forscher schlussfolgern, dass Viehzuchtbetriebe im paraguayischen Chaco zur Erhaltung einer wesentlichen Menge der einheimischen Fauna beitragen können. Dabei sind Wasserstellen, oder sogenannte Tajamares, ausschlaggebend. Die Studie wurde mit Wildkameras durchgeführt und ein entsprechender Artikel wurde in der Zeitschrift ¨Global Ecology and Conservation¨ veröffentlicht. (IP Paraguay) 

Paraná führt genug Wasser, um Ernte zu verschiffen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtet, wird der Pegel unterhalb von Itaipú soweit erhöht, dass die Schuten mit ihren Zugschiffen fahren können. Ab heute und bis zum 29. Mai soll die rund 200 tausend Tonnen umfassende Ernte für den Export ausgeführt werden können. Das paraguayische Außenministerium hatte mit Brasilien und Argentinien, sowie mit den Verantwortlichen bei Itaipú und Yacyretá und Mitbeteiligten Behörden in Paraguay gestern vereinbart, bis Mittwoch bei beiden Wasserkraftwerken Wasser vom Stausee in den Fluss abzulassen, um einen Wasserstand zu erreichen, der für die Schifffahrt notwendig ist.
Das Wasser wurde dabei nicht einfach abgeleitet, sondern durch die Turbinen geschickt, damit es Strom generiert. Der zusätzliche Strom wird an die Stromnetze der Nachbar- und Partnerländer eingespeist, weshalb die Aktion mit Brasilien und Argentinien abgesprochen werden musste. Außerdem wurden die Wetterprognosen mitberücksichtigt, um eventuelle Regenfälle bei den Wasserberechnungen einzukalkulieren. Die Aktion, die letztendlich der paraguayischen Wirtschaft zugutekommt, wurde vom paraguayischen Außenministerium koordiniert, das die Schritte auf paraguayischer Seite auch mit einer Reihe von Behörden absprechen musste: Mit der Hafen- und Schifffahrtsverwaltung, der Handelsflotte und Küstenwacht, sowie dem MOPC und dem Umweltministerium. (IP-Paraguay)

Petropar senkt Brennstoffpreise. Ab morgen sind Benzin und Diesel bei den Tankstellen des staatlichen Versorgers 250 Guaraníes billiger, wie Staatspräsident Mario Abdo Benítez heute nach einem Gespräch mit dem Petropar-Vorsitzenden Denis Lichi, bekanntgab. Die privaten Tankstellen würden die alten Preise zunächst noch beibehalten, berichtete Hoy kurz vor Redaktionsschluss. Seit Einführung der sanitären Covid-19-Schutzmassnahmen sind die Brennstoffpreise damit bereits um insgesamt 650 Guaraníes gesenkt worden. (Hoy)

Das Gesundheitsministerium ändert Strategie im Kampf gegen Covid-19. Der Vizeminister im Gesundheitsministerium, Juan Carlos Portillo erklärte Reportern der Zeitung Hoy die neue Vorgehensweise. Seit gestern werden erstmal weniger Tests durchgeführt. Personen, die mindestens 2 Symptome der Krankheit aufweisen, können nach wie vor die Notrufnummer 145 anrufen. Die Anzahl der Meldungen dort sei in den letzten Tagen deutlich zurückgegangen, sagte Portillo. Außerdem gehe die Zahl der Patienten zurück, die wegen Atemwegserkrankungen in Krankenhäusern betreut werden.
Deshalb sollen künftig Testkandidaten nicht nur nach dem Auftreten von Symptomen getestet werden. Vielmehr sollen zufällig ausgesuchte Personen einem Test unterzogen werden, die nicht unbedingt Symptome aufweisen. Zunächst in Regierungsinstitutionen, Supermärkten und in Stadtteilen, die als besonders gefährdet gelten. Gestern waren deutlich weniger Tests durchgeführt worden als in den Tagen davor. Von rund 800 war die Zahl der untersuchten Proben auf 300 gesunken. (Hoy)

Lediglich 2 neue Fälle von Covid-19. In seinem täglichen Bericht gab Gesundheitsminister Julio Mazzoleni gestern an, dass zwei Personen positiv auf Covid-19 getestet wurden. Laut IP-Paraguay waren zu dem Zeitpunkt gestern Nachmittag 305 Proben in den letzten 24 Stunden entnommen worden. Beide positiv getesteten Personen kommen aus dem Ausland und erfüllen die obligatorische Quarantäne in den Notunterkünften. Ebenso zeigt der Bericht, dass sich 17 Patienten erholt haben, wodurch es 210 Personen sind, die nach einer Erkrankung nun negativ getestet wurden. 7 Menschen werden in Gesundheitszentren für Atemwegserkrankungen behandelt. Somit meldet Paraguay 788 bestätigte Fälle seit März. (IP-Paraguay)

Die Suche nach Juliette geht weiter. Wie ABC Color berichtet, sollten heute Vormittag 3 gleichzeitige Razzien ausgeführt werden. Durchsucht wird zum Einen die Wohnung eines ehemaligen Kindermädchens von Juliette in Emboscada. Gleichzeitig werden zum anderen Wohnungen in Caacupé und in San Lorenzo durchsucht. Dabei handelt es sich um Wohnungen von Bekannten des Stiefvaters von Juliette, die beide wie der Stiefvater deutscher Staatsangehörigkeit sind. Hintergrund waren Anhörungen von Telefonaten des Stiefvaters Helmut Reiner Oberüber. Die 7-jährige Juliette wird seit mehr als einem Monat vermisst. Ihre Mutter und ihr Stiefvater sind bislang die Hauptverdächtigen. Die Behörden ermitteln weiter. (ABC Color)

Einkaufszentren könnten ab der kommenden Woche ihre Türen öffnen. Darüber schreibt ABC Color. Demnach hat Vizeminister für integrale Gesundheit, Juan Carlos Portillo, gesagt, dass Einkaufszentren, die grösser als 800 Quadratmeter sind, eventuell nächste Woche schon geöffnet werden könnten. Grund ist die niedrige Zahl von Covid-19-Erkrankungen, trotz der Lockerungen. Wenn die sogenannten ¨Shoppings¨ öffnen, müsse das aber unter strikten sanitären Sicherheitsvorkehrungen geschehen, so Portillo. Zudem würden die sogenannten ¨patios de comidas¨, sowie Umkleidekabinenbereiche und Kinderspielplätze in den Einkaufszentren weiterhin gesperrt bleiben.
Die Öffnung der größeren Einkaufsräume war eigentlich erst für die dritte Phase der intelligenten Quarantäne vorgesehen. Nun werden jedoch immer weniger Verdachtsfälle auf Covid-19 registriert. Die Behörden wollen nun eigenen Angaben zufolge die Tests bei Menschen durchführen, die keine Symptome aufweisen, da die Symptome nur noch bei wenigen Menschen gemeldet werden. Eine weitere Änderung, die bereits in der Phase 2 vorgenommen werden könnte, ist die Verlängerung der Ausgangszeit für Menschen über 60 Jahre. Bislang dürfen sie nur bis 8 Uhr 30 ihre Spaziergänge machen. Voraussichtlich könnten sie ab nächster Woche bis 10 Uhr 30 für Spaziergänge das Haus verlassen. (ABC Color)

Paraguay steht vor der WHO für die Republik China auf Taiwan ein. Wie ABC Color schreibt, hat Gesundheitsminister Julio Mazzoleni bei der Eröffnung der Weltgesundheitsversammlung in Vertretung Paraguays eine entsprechende Forderung an die Mitgliedstaaten gestellt. Mazzoleni bat die Teilnehmer um die volle Teilnahme Taiwans in der Weltgesundheitsorganisation und um einen Beobachterstatus während der Versammlung, der es der Republik China auf Taiwan erlauben würde, ihre Erfahrung mit der Welt zu teilen. Der Inselstaat war laut Zeitungsbericht der erste, der die WHO vor der Ausbreitung des Coronavirus gewarnt hatte. Zudem konnte Taiwan die Krankheit eingedämmt halten. Von mehr als 24 Millionen Einwohnern erkrankten in 3 Monaten lediglich 322 Menschen an Covid-19, 5 Menschen starben daran. Paraguay hatte sich daraufhin von seinem Partnerland Rat im Umgang mit der Epidemie geholt. Dazu hatte sich Kommunikationsminister Alejandro Peralta mit dem Botschafter der Republik China auf Taiwan, Diego Chou, getroffen. Paraguay ist eines der wenigen Länder die den Inselstaat als Republik China anerkennen und diplomatische Beziehungen mit dem Staat führen. (ABC Color/Archiv ZP-30)

Paraguay erhält bedeutende Geldsumme für den Schutz des Pantanals. Der Internationale Umweltfonds hat 8 Millionen Dollar bewilligt, die Paraguay für die Erhaltung des Naturschutzgebietes nutzen kann, das im nördlichen Dreiländereck am Paraguayfluss liegt. Dafür hatten sich das paraguayische Umwelt- und das Außenministerium eingesetzt, wie IP-Paraguay berichtet. In dem Antrag für die Bewilligung der Gelder hatten die beiden Ministerien 5 Punkte aufgeführt, die den Schutz des Naturschutzgebietes sichern sollen. Das sind: Eine gute Zusammenarbeit der Regierungen bei Entscheidungen, die das obere Flussgebiet des Paraguay betreffen. Die Ausarbeitung einer gemeinsamen Grundidee von Paraguay, Brasilien und Bolivien, nach der sich künftige Pläne für die Handhabung des Pantanals richten müssen. Ferner, ein gemeinsamer nachhaltiger Umweltplan, den alle betroffenen Länder mittragen. Außerdem soll spezifisch ein Plan zur Nutzung des Wassers erarbeitet werden, unter Berücksichtigung der Umweltkriterien. Punkt Fünf fordert eine ständige Umwelterziehung all derer, die in die genannten Pläne miteinbezogen sind. Oberstes Ziel der Länder ist, die Wasservorkommnisse und die Qualität des Wassers im Pantanal langfristig zu sichern. (IP-Paraguay)