Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. Juni 2020

Salto del Guairá erklärt den wirtschaftlichen Notstand. Bürgermeister Carlos Haitter sagte gegenüber der Radiostation 970 AM, dass die Grenzstadt im Departament Alto Paraná sich in einer wirtschaftlichen Katastrophe befinde. Wirtschaftlich steht die Stadt praktisch zu 100 Prozent auf den Handel mit brasilianischen Kunden. Seit die Grenzen geschlossen sind, steht die Wirtschaft dort praktisch still. Es sei ein Plan zur wirtschaftlichen Erholung nötig, so Haitter – damit die Händler zumindest ihre Schulden bezahlen können. Haitters Angaben zufolge sind in der Stadt von 25.000 Bewohnern 6.000 arbeitslos. (La Nación)

 

Stadtbewohner von Asunción demonstrieren gegen Korruption. Davon berichtet La Nación. Gestern Nachmittag und Abend hat sich eine lange Autokarawane entlang des Uferstreifens in der Landeshauptstadt gebildet. Mit Hupen und Flaggen protestierten die Stadtbewohner von ihren Fahrzeugen aus für mehr Transparenz in den Erwerbsprozessen der Regierung. Es nahmen auch Zivilorganisationen und Arbeitergewerkschaften an der Demo teil. So wurde auch gegen Arbeitslosigkeit und gegen die geplante Staatsreform protestiert. Die Karawane führte bis zum Heldenpantheon inmitten der Asuncioner Altstadt. Auch Vertreter der Partei Frente Guazú nahmen an der Kundgebung teil. Von ihnen hieß es, sie würden keine Staatsreform dulden, die der Arbeiterklasse schädige. (La Nación)

Staatspräsident und seine Mitarbeiter wegen Missachtung der sanitären Vorschriften angezeigt. Weil sie bei Eröffnungszeremonien und öffentlichen Festakten die Abstandsregel missachtet und eine Ansammlung von Menschen verursacht haben sollen, sollen der Staatspräsident Mario Abdo Benítez und sein Gesundheitsminister Julio Mazzoleni nun zur Verantwortung gezogen werden. Darüber berichten Paraguay.com und Última Hora. Die Anzeige kommt demnach von einer organisierten Gruppe, die auch schon in der Vergangenheit mehrfach gegen hochrangige Regierungspersönlichkeiten zum Protest und zur Ächtung ihres Handelns aufgerufen hat.
In dem Anzeigetext heißt es unter anderem, während über 3 tausend Menschen im Land wegen der Nichteinhaltung der Covid-19-Vorschriften festgenommen wurden, verstoßen diejenigen, die sie formuliert haben, selbst dagegen. Die Staatsmänner müssten selbst als Vorbild vorangehen, wenn es um die Einhaltung der Vorschriften geht, so die Ankläger. In den vergangenen Tagen hatte die Staatsanwaltschaft drei leitende Mitglieder der Protestbewegung wegen Missachtung der sanitären Vorschriften angeklagt. (Paraguay.com/Última Hora)

In 4 Orten von Boquerón sollen Familien-Medizin-Posten entstehen. Laut den Plänen der sanitären Verwaltungszone 16, die dem Gesundheitsministerium untersteht, wird das Geld dafür von Itaipú kommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab, plant man, in Campo Loa, San Agustín, Filadelfia und in Loma Plata Einrichtungen aufzubauen, in denen die sanitäre Grundversorgung gewährleistet werden kann. Insgesamt wird es dann in Boquerón 14 Gesundheitsposten geben, die, was die sanitäre Erstversorgung betrifft, diesen Bereich des Chaco abdecken sollen. (IP-Paraguay)

Óscar González Daher auf freiem Fuß. Wie ABC Color berichtet, hat ein Richter verfügt, dass der ex-Senator sich frei außerhalb seiner Wohnung bewegen darf. Dazu hat er eine Kaution von 1,5 Milliarden Guaraníes in Form einer Immobilie gezahlt. Damit wird sein Hausarrest komplett aufgehoben. Bislang durfte er nur seine Wohnung verlassen um auf Arbeit zu fahren. González Daher wird wegen Korruption der Prozess gemacht. Die anklagenden Staatsanwälte sagten, es habe sich sowieso nicht um richtigen Hausarrest gehandelt, weil er nur an den Abenden nicht das Haus verlassen durfte. Hätte er weiterhin teilweisen Hausarrest gehabt, würde das später bei einem möglichen Urteil von der auferlegten Haftstrafe abgezogen werden können. Der öffentliche Gerichtsprozess gegen Óscar González Daher soll voraussichtlich am 10. September beginnen. Mitangeklagt in dem Fall sind Raúl Fernández Lippmann, der Ex-Senator Jorge Oviedo Matto und der Anwalt und ex-Innenminister Carmelo Caballero. (ABC Color)

Jugendleiter wird als verdächtiger Sexualstraftäter festgenommen. In Lambaré hat die Staatsanwaltschaft heute früh das Haus eines Mannes durchsucht, dem vorgeworfen wird, etwa 20 junge Frauen sexuell missbraucht zu haben. Darüber berichten Paraguay.com und der Fernsehsender Paraguay Noticias, sowie Hoy. Bei dem Einsatz wurde der Verdächtige zuhause festgenommen. Es handelt sich um einen Mann, der eine körperliche Behinderung hat und in einer lokalen katholischen Gemeinde Jugendleiter war. Über 10 Jahre lang soll er immer wieder auf Freizeiten Mädchen zu sich in seine Unterkunft gebracht haben, um sich dort an ihnen zu vergehen.
Aus zwei anderen Gemeinden war er wegen dieses Verhaltens schon entlassen worden. Wegen seiner Behinderung habe er aber wieder eine Stelle gefunden, heißt es. Der Verdächtige soll Fotos von seinen Opfern gemacht und damit gedroht haben, sie zu veröffentlichen, wenn sie etwas sagen würden. Nachdem ein Opfer ihn doch angezeigt hat, hatte die Staatsanwaltschaft wochenlang gegen den Mann ermittelt, bis der Zugriff heute früh möglich war. (Paraguay.com/Hoy)

Neuer Kopfsteinpflaster-Weg in Ñeembucú ist seiner Bestimmung übergeben worden. Wie IP Paraguay schreibt, verbindet die Straße die Orte Mayor Martínez und Itá Corá und soll rund 4 Tausend Menschen den Transport vereinfachen. Zudem erhofft die Regierung sich dadurch auch ein Tourismuspotential der Gegend. Die Einweihungszeremonie fand gestern im Beisein von Präsident Mario Abdo Benítez und MOPC-Minister Arnoldo Wiens statt. Der Weg ist 10,7 Kilometer lang und wurde mit Kopfsteinpflaster gelegt. Darin wurden 17 Milliarden Guaraníes investiert. Besonders die Stadt Itá Corá soll mit dem neuen Weg nicht mehr so isoliert sein und nicht bei jedem Regen von der Außenwelt abgeschnitten werden. (IP Paraguay)

Neue Beamte werden bei der Justiz vereidigt. Wie La Nación berichtet, haben 2 Richter und eine Staatsanwältin gestern ihren Amtseid vor den Ministern des Obersten Gerichtshofes abgelegt. Einer der Richter wurde für den Justizbezirk der Landeshauptstadt bestimmt und der Andere für den Justizbezirk Presidente Hayes. Die Staatsanwältin wird im Departament Caaguazú tätig sein. Alle 3 treten ihr neues Amt sofort an. (La Nación)

Allein in diesem Monat sind 14 Tonnen Müll aus dem Mburicaó geholt worden. Davon berichtet Última Hora. Der kleine einst emblematische Asuncioner Fluss befindet sich seit Jahrzehnten von Abfällen verseucht. Von der Stadt hieß es, 80 Prozent der Verschmutzung stammt von Haushaltsabfällen, die in das Wasser geschüttet werden. Doch auch Unternehmen tragen zu der Verseuchung bei, indem nicht aufbereitete Flüssigkeiten sowie Bauschutt in den Fluss gekippt werden. Auch die Quarantäne konnte der Verschmutzung des Flusses nicht Einhalt gebieten. Mit einer einzigen Maschine werden die größeren Abfallteile aus dem Wasser befördert. Zahlreiche Bürgermeister haben in der Vergangenheit versprochen, den Mburicaó in seiner vollen Pracht wiederherzustellen durch Säuberung und Alternativen für die Müllentsorgung der Uferbewohner. Bislang ist in dem Zusammenhang wenig passiert. (Última Hora)

Ab Donnerstag könnte eine Kaltfront ins Land dringen. Das meldet La Nación unter Berufung auf die Meteorologen der Dinac. Deren Angaben zufolge sind am Donnerstag in einem Großteil des Landes Regen und Gewitter zu erwarten – die Temperatur könnte am Nachmittag und Abend drastisch fallen. Die gefühlte Temperatur soll dann wegen dem Südwind noch niedriger stehen als die gemessene Temperatur. (La Nación)