Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 29. Juli 2020

Mehrwertsteuer für Event-, Tourismus- und Gastronomiesektor gesenkt. Wie IP Paraguay schreibt, sieht das ein Dekret vor, das von Präsident Mario Abdo Benítez unterzeichnet wurde. Die Iva-, oder Mehrwertsteuer, wird für die 3 Sektoren von 10 auf 5 Prozent gesenkt. Darunter kommen Restaurants und andere Verkaufsstellen von Speisegerichten, Zulieferunternehmen für Events, Unterkunftseinrichtungen sowie Tourismus- und Reiseagenturen, wie der Steuer-Vizeminister, Oscar Orué, sagte. Auch die Mietsteuern von Handelsräumen dieser Sektoren werden von 10 wieder auf 5 Prozent gesenkt. Diese Steuersenkungen bleiben dem Dekret zufolge bis zum Juni 2021 in Kraft. Die genannten Sektoren sind wirtschaftlich unter anderen am meisten von der Pandemie betroffen und ihnen soll mit diesen Steuersenkungen etwas unter die Arme gegriffen werden. Der Vorsitzende des paraguayischen Restaurant-Verbandes Arpy, Oliver Gayet, sagte, die Maßnahme werde eine kleine Hilfe für den Sektor sein. Seinen Angaben zufolge sind in dem Verband mehr als 3.000 Restaurants registriert, mit insgesamt 133.000 formellen Angestellten. (IP Paraguay)

 

Gesundheitsministerium ruft Alarmstufe Rot für das Departament Central aus. Das sei eine Maßnahme, die angesichts der zahlreichen täglichen Neuinfektionen ergriffen wurde, sagte der Leiter der 11. Gesundheits-Verwaltungszone, Roque Silva, gestern der Zeitung Última Hora. Das Gesundheitssystem in dem bevölkerungsreichsten Departament ist nach Aussagen von Doktor Silva noch nicht überlastet, weil auch die Zahl der Genesungen steigt. In Central gibt es auf Intensivstationen 140 Betten, die in erster Linie für Corona-Kranke zu Verfügung stehen. (Última Hora)

Berufungsgericht lehnt Antrag von González Daher-Anwälten in der Sache Eigentums-Embargo ab. Der paraguayische Staat darf Eigentum von Óscar González Daher und seinem Sohn Fernando im Wert von 87 Millionen Dollar zurückhalten, wie Última Hora berichtet. Das Gericht bestätigte gestern mit der Entscheidung das Urteil von Richter Humberto Otazu, gegen das die Anwälte von González Daher und seinem Sohn Berufung eingelegt hatten. In dem Prozess gegen den ehemaligen Senator und Vorsitzenden des Magistratur-Gerichtes, Oscar González und seinen Sohn Fernando geht es um mutmaßliche Geldwäsche und Wucher oder Ausbeutung.
Das Berufungsgericht bestätigte zudem die Auflage gegen die Beiden, dass sie kein Eigentum veräußern dürfen. In dem Schiedstext fordert das Gericht die Staatsanwaltschaft auf, das Eigentum, dass der Staat beschlagnahmen will, zu schätzen. Nach Angaben von Última Hora gibt es 54 Immobilien, die unter dem Namen von Óscar González Daher registriert sind. Sein Sohn Fernando verfügt demnach über 87 eingetragene Immobilien, dazu zahlreiche Fahrzeuge.
In dem Verfahren, um das es geht, werden Vater und Sohn beschuldigt, in großem Stil Geld ausgeliehen und Wucher-Zinsen darauf erhoben zu haben. Außerdem sollen sie Belege über ausgeliehenes Geld dazu benutzt haben, sich selbst als Betrugsopfer darzustellen. Ermittlungen der Steuerbehörde gegen den Clan aus Luque wegen Steuerhinterziehung wurden im gegenseitigen Einvernehmen fallen gelassen, nachdem die González Dahers sich dazu verpflichtet hatten, 6 Millionen US-Dollar nachzuzahlen. (Última Hora, Archiv ZP-30)

Die Behörden haben ein Menschenhandel-Netzwerk entdeckt. Wie La Nación schreibt, hatte die Staatsanwaltschaft Ende 2019 und zu Beginn dieses Jahres Informationen über Ausbeutungsopfer in Brasilien bekommen. Die brasilianischen Behörden wurden benachrichtigt um eine Zusammenarbeit zu koordinieren. Es wird vermutet, dass etwa 56 paraguayische Minderjährige sich illegal in Brasilien befinden und dort arbeiten müssen. Die Schließung der Grenzen und die sanitären Vorschriften erschwerten die Arbeit der Ermittler. Es konnten jedoch bereits mehrere verdächtige Personen in dem Zusammenhang identifiziert und angeklagt werden. (La Nación)

Notstandsbehörde bringt Tanklastwagen in den nördlichen Chaco. Wie ABC Color berichtet, hat die Sen der Stadt Fuerte Olimpo einen 10.000 Liter Tank mit Lastwagen ausgeliehen. Die Stadt verfügt über einen Tankwagen mit einer Kapazität von 16.000 Litern. Der reicht jedoch nicht aus, um alle von der Dürre betroffenen Siedlungen zu beliefern. Mit einem zweiten Tank soll die Arbeit nun erleichtert werden. Der ausgeliehe Lastwagen wurde sofort in Betrieb genommen und transportierte Wasser vom Paraguayfluss in die Siedlung Toro Pampa wo etwa 1.000 Menschen leben. Die am betroffendsten Siedlungen durch die Dürre sind María Auxiliadora, Toro Pampa, San Carlos und ein Internat in Ñu Apu´a. Auch von der Ishir-Siedlung Abundancia wurde bereits dringend um Hilfe gebeten. (ABC Color)

Steuerbehörde ermittelt gegen Staatsbedienstete wegen möglicher Steuerhinterziehung. Davon berichtet ABC Color. Der Steuer-Vizeminister, Oscar Orué, hat darauf hingewiesen, dass bei etwa 73 Staatsbediensteten festgestellt worden sei, dass ihr Vermögenswachstum nicht mit ihren Steuerabgaben übereinstimmt. Die Beamten der Set vergleichen für die Untersuchung die eidesstattlichen Vermögenserklärungen und die Angaben die bei der Set bei Steuerabgaben gemacht wurden. Es gibt 73 Fälle an denen gearbeitet wird. Dazu werden zusätzliche Unterlagen verlangt. Verdächtig sei zum Beispiel, wenn das Vermögen einer Person in einer bestimmten Anzahl von Jahren um 500 Prozent gewachsen, die Steuerabgaben aber weniger geworden sind, erklärte Orué. Er nannte jedoch keine Namen der untersuchten Staatsbediensteten. (ABC Color)

Studenten aus Ñeembucú bekommen ab heute Stipendium von Yacyretá. Heute und morgen können sich die 612 Studenten ihre erste Geldsumme im Hauptbüro der Departamentsregierung abholen, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay, bekanntgab. Die meisten der jungen Stipendiaten studieren an einer Universität in Paraguay. 41 sind an Hochschulen in Argentinien eingeschrieben. Sie alle müssen von ihrer Universität eine Bestätigung vorlegen, dass sie tatsächlich an virtuellen Vorlesungen teilnehmen.
In der vorigen Woche hatten schon über 600 Studenten aus Itapúa das Geld bekommen, dass ihnen als Stipendium von Yacyretá gewährt wird. Von den insgesamt 1 tausend 300 Studenten, an die Yacyretá im Süden des Landes Stipendien vergibt, sind 2 Drittel solche, die finanzielle Hilfe bereits in vorherigen Semestern bekommen haben, und wegen guter Leistungen das Stipendium weiterhin zugesagt bekommen haben. Ein Drittel der Stipendiaten, – das sind rund 400 Studenten – bekommen die Beihilfe in diesem Jahr zum ersten Mal. (IP-Paraguay)

Die Arbeit an der Gedenkstätte Ycua Bolaños in Asunción wird wieder aufgenommen. Wie ABC Color berichtet, hatte die beauftragte Firma vor einigen Monaten die Arbeiten eingestellt, als abgemachte Zahlungen vom Kulturamt ausblieben. Nun wurde ein Teil des fehlenden Geldes gezahlt sodass weitergearbeitet werden kann. Die Fertigstellung war ursprünglich für August 2020 geplant. Nun wird es doch länger dauern, bislang wurde kein geschätztes Datum zur Fertigstellung bekanntgegeben. Begonnen worden war im Jahr 2017. Die Gedenkstätte wird an dem Ort gebaut, wo vor 16 Jahren der Supermarkt Ycuá Bolaños abbrannte. Es handelt sich um ein 1.600 Quadratmeter großes Gebäude unter anderem mit einem Kulturzentrum und einem Auditorium. Am Samstag den 1. August jährt sich die Brandkatastrophe zum 16. Mal. Damals kamen fast 400 Menschen ums Leben. Mehr als 250 weitere Menschen wurden verletzt oder wurden zu Waisen. (ABC Color)