Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 27. August 2020

Der Staat soll “ollas populares” finanziell unterstützen. Das sieht ein Gesetzesprojekt vor, das gestern in der Abgeordnetenkammer durchgekommen ist, wie ABC Color schreibt. Das Projekt liegt nun bei der Exekutive für eine Verabschiedung oder ein Veto. Der Entwurf sieht eine staatliche Beihilfe von insgesamt 35 Milliarden Guaraníes vor. 15 Milliarden soll die Notstandsbehörde Sen verwalten, 10 Milliarden das Ministerium für soziale Entwicklung und 10 Milliarden das Institut für indigene Angelegenheiten Indi. Mit dem Geld sollen Lebensmittel für die Organisationen gekauft werden, die in verschiedenen Siedlungen und Ortschaften Mahlzeiten für Bedürftige kochen. Das Projekt sieht zudem vor, dass der Staat das Geld aus dem übrigen Saldo der Kreditlinie nehmen kann, die durch die landesweite Notstandserklärung freigesetzt wurde. Abgeordneter Antonio Buzarquis hatte vorgeschlagen, das Landwirtschaftsministerium auch in das Projekt miteinzubeziehen, um mit den Kleinbauern aus dem Inland zusammenzuarbeiten für die Lebensmittelversorgung. Der Vorschlag bekam jedoch keine Unterstützung im Unterhaus. (ABC Color)

 

Schulung über Maßnahmen gegen häusliche Gewalt in Mariscal Estigarribia. Das Justizministerium hatte in diesen Tagen die Soldaten des dritten Heereskorps zur Fortbildung geladen. Das Ministerium gab im Kurznachrichtendienst Twitter bekannt, dass es dabei um die Vorbeugung von Gewalt, aber auch um die Feststellung und Vorgehensweise vor allem in Situationen von Gewalt an Frauen geht. Die Schulung der Soldaten in diesen und weiteren Themen ist Teil des Regierungsprogrammes „Casa De Justicia“, – zu Deutsch „Haus der Gerechtigkeit“. Sie wird vom Verteidigungs- und vom Frauenministerium mitgetragen, und von der Departamentsregierung Boquerón unterstützt. (Twitter, Ministerio de justicia)

Maschinen der Stadt Mariscal Estigarribia bereiten Wasserstellen bei Pozo Hondo auf. Diese werden von Schlamm gesäubert und tiefer ausgehoben, damit dort wieder mehr Wasser zusammenlaufen kann, wenn der Regen kommt. Laut Aussagen von Bürgermeister Elmer Vogt, hat die Stadt für die Arbeit einen Traktor mit Schürfkübel zur Verfügung gestellt. Die Bauern, auf deren Weiden die Wasserstellen aufgearbeitet werden, stellen den Brennstoff. Laut Angaben des Bürgermeisteramtes will man mit dieser Arbeit, die von Dürre geplagten Viehzüchter im Westen des Distrikts unterstützen, bis der ersehnte Regen auch dorthin kommt. (Fb.: Munizipalität Mcal. Estigarribia)

Razzia in Buchhaltungspraxis wegen mutmasslicher Steuerhinterziehung. Davon berichtet ABC Color. Demzufolge haben Beamte der Staatsanwaltschaft und der Steuerbehörde gestern die Einrichtungen einer Buchhaltungspraxis in Luque durchsucht. Das Unternehmen wird verdächtigt, Rechnungen zu fälschen und Strohfirmen zu gründen um Steuerzahlungen zu entgehen. Es wird eine Steuerhinterziehung von insgesamt 50 Milliarden Guaraníes von 190 Personen vermutet. 6 Personen wurden festgenommen. Computer und Dokumente wurden beschlagnahmt. Auch die Druckerei, von wo die mutmasslich gefälschten Rechnungshefte stammten, wurde durchsucht. Der Razzia waren 4 Monate lange Ermittlungen vorangegangen. (ABC Color)

Gemüsebauernverband von Coronel Oviedo hat für 2 Milliarden Guaraníes Tomaten verkaufen können. Davon berichtet ABC Color. Die rund 800 Mitglieder des Verbandes haben bis gestern 400.000 Kilogramm erstklassige Tomaten verkauft, wie die Zeitung schreibt. Insgesamt wird für dieses Jahr auf eine Ernte von 800.000 Kilogramm gehofft. Die Bauern schätzen, dass sie den paraguayischen Markt bis Ende Jahr ausreichend beliefern können. Die Mitglieder des Verbandes verkaufen an den Absatzmarkt in Asunción. Neu in diesem Jahr ist dem Bericht zufolge die Qualität und die Aufmachung der Tomaten.
Um mit Tomaten aus Argentinien und Brasilien mithalten zu können, haben sich die Bauern in diesem Jahr darum bemüht, höhere Qualitätsstandards für die Früchte zu erreichen und ihre Aufmachung zur Vermarktung attraktiver zu gestalten. Kunden haben die ausländischen Tomaten lieber gekauft als das nationale Gemüse. Der Grund dafür ist laut dem Verbandsvorsitzendem Abel Benítez zufolge die längere Haltbarkeit und das bessere Aussehen. Sie hätten ihre eignen Erwartungen beim Verkauf bei weitem übertroffen, sagte Benítez abschliessen. Das stimme sie sehr froh, hieß es. (ABC Color)

24 Covid-Patienten sind bereits erfolgreich mit Blutplasma behandelt worden. Wie ABC Color berichtet, wurden insgesamt 25 Personen damit behandelt. 24 wurden daraufhin schnell wieder gesund. Eine befindet sich weiterhin auf Intensivstation. Es wird vermutet, dass das Plasma dem Patienten zu spät verabreicht wurde. Das Blutplasma verhindert, dass das Coronavirus in die Zellen eindringt. Wenn das jedoch bereits passiert ist, hilft das Plasma nichts mehr, wie Angélica Samudio erklärte, die Leiterin der Forschungsabteilung der Una-Medizinfakultät. Bislang haben ihren Angaben zufolge 40 Personen ihr Blutplasma gespendet, die eine Covid19-Erkrankung überwunden haben. Es wird geschätzt dass für die kommenden Wochen 100 bis 150 Plasmaspender benötigt werden um die Patienten zu behandeln, weil die Infektionszahlen weiter in die Höhe schnellen. (ABC Color)

Unterhaus genehmigt Anpflanzung und Konsum von medizinischem Cannabis. Das Projekt sieht vor, dass der Anbau von Cannabis und die Verarbeitung der Erzeugnisse nicht mehr strafbar sind, solange das auf einem von der Drogenbehörde zugelassenem Gelände geschieht. Zudem muss die Person, die Cannabis anbaut und verarbeitet über eine ärztliche Bescheinigung verfügen, die beweist, dass sie an einer Krankheit oder Beschwerden leidet, die mit medizinischem Cannabis gelindert werden können. Sollte die gehaltene MEnge jedoch die von eine Arzt verschriebene Menge überschreiten, drohen der betroffenen Person bis zu 4 Jahre Haft. (ABC Color)

Am Pegel des Paraguayflusses ist ein leichter Anstieg verzeichnet worden. Wie ABC Color schreibt, wurde der Anstieg bei Fuerte Olimpo im Norden des Landes gemessen. Der Pegel ist auf 2 Meter 58 gestiegen. Der Anstieg reicht jedoch noch nicht aus, damit der Fluss wieder schiffbar ist. Zu dieser Jahreszeit sind sonst 6 Meter Tiefe bei Fuerte Olimpo üblich. (ABC Color)

Spende aus Indien für Paraguays Gesundheitssektor. Sie besteht aus einem großen Satz von 5 verschiedenen Medikamenten, die in der Behandlung von Covid 19- Patienten zum Einsatz kommen können, wie IP-Paraguay berichtet. Da Indien in Paraguay keinen Botschafter hat, verlief das Treffen virtuell mit Buenos Aires, von wo aus der für Paraguay zuständige Diplomat seine Amtsgeschäfte führt. In Paraguay hat Indien einen Honorarkonsul. Dieser, sowie Gesundheitsminister Julio Mazzoleni, der paraguayische Botschafter in Argentinien und andere Mitarbeiter aus dem paraguayischen Gesundheits- und Aussenministerium waren dem Treffen zugeschaltet. (IP-Paraguay)