Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 18. September 2020

Senat billigt Notstandserklärung für Boquerón. Wie ABC Color schreibt, hatte Senator Sixto Pereira von Frente Guasú das Projekt zur Abstimmung vorgelegt. Er begründete den Entwurf damit, dass dadurch die Exekutive und die Gobernación eine übereinstimmende Antwort geben können, auf Schwierigkeiten die durch Dürre und Feuer verursacht werden. Es geht darum, die Bewohner von Boquerón und von den indigenen Siedlungen zu schützen und die Waldreserven zu erhalten. Die Senatoren stimmten mehrheitlich dafür, für das Departament Boquerón den Notstand auszurufen. Als nächstes muss die Abgeordnetenkammer darüber abstimmen. Vor einigen Tagen hatte bereits die Departamentsverwaltung von Boquerón den Ausnahmezustand erklärt. Wird das Gesetz verabschiedet, ist dieser 60 Tage lang gültig. (ABC Color)

 

Der Drahtzieher hinter dem Prosegur-Überfall von 2017 ist festgenommen worden. Wie ABC Color berichtet, hat die brasilianische Polizei in Sao Paulo Luciano Castro de Oliveira festgenommen. Es wird angenommen, dass er hinter dem Überfall auf die Firma Prosegur in Ciudad del Este im Jahr 2017 steckte. Nach ihm wurde in Brasilien unter anderem wegen Eigentumsdelikte, krimineller Organisation und Geldwäsche gesucht. Er soll der Drahtzieher zahlreicher Straftaten in ganz Südamerika sein.
Der Überfall auf die Firma Prosegur in Ciudad del Este war der größte Bankraub in der Geschichte Paraguays. Mindestens 50 Verbrecher waren an dem Überfall beteiligt, die zusätzlich Fahrzeuge anzündeten und Straßen blockierten. Ein Polizist ist dabei ums Leben gekommen. Um an den Tresor zu gelangen, war ein großer Teil des Gebäudes von Prosegur gesprengt worden. Schulen in Ciudad del Este und Presidente Franco hatten an dem Tag einen unterrichtsfreien Tag gemeldet, aufgrund der verursachten Angst durch den Raubüberfall. Die Verbrecher stahlen damals laut Angaben von Prosegur 8 Millionen US-Dollar. Schon kurz danach war der nun festgenommene Castro de Oliveira als Drahtzieher des Überfalls identifiziert worden. (ABC Color/Archiv ZP-30)

Staatsbank AFD erhält höhere Bewertung von der Ratingagentur Moody’s. Darüber berichtet IP-Paraguay. Die Finanzagentur für Entwicklung, in der spanischen Abkürzung AFD genannt, erhielt die Note BA1 von Moody‘s. Das ist eine Stufe unter dem sogenannten „Investment Grade“, wo Investitionen empfohlen werden. Bisher hatte die Bank die Note BA2 gehabt. Die AFD gilt als „Banco de segundo piso” oder Entwicklungsbank, die ihre Kredite nicht direkt an End-Kreditnehmer vergibt, sondern an andere Institutionen wie Banken oder Kooperativen, die das Geld dann weiter an ihre Kunden ausleihen. Die Kreditkartei der AFD beträgt 5,6 Billionen Guaraníes. Davon sind 81 Prozent an Banken ausgeliehen worden und 15 Prozent an Kooperativen. Die AFD ist zu 100 Prozent im Besitz des paraguayischen Staates. Die Gewinne aus dem Kreditgeschäft werden nicht an den Staat ausgezahlt, sondern neu investiert. (IP Paraguay, Wikipedia)

Gestern sind fast 700 neue Covid19-Erkrankungen bestätigt worden. Wie IP Paraguay schreibt, waren etwas mehr als 2.600 Proben von Verdachtsfällen getestet worden. Etwas mehr als ein Viertel davon waren positiv. Gestern sind zudem 18 Personen im Zusammenhang mit einer Covid19-Erkrankung gestorben. Von der regionalen Gesundheitsbehörde von Boquerón wurden gestern 23 neue Covid-Fälle bestätigt. 5 in Mariscal Estigarribia, 9 in Loma Plata und 9 in Filadelfia. Im Departament Boquerón sind insgesamt bereits 6 Menschen im Zusammenhang mit der Erkrankung gestorben. (IP Paraguay/Facebook Region Sanitaria Boquerón)

Die Dinatrán verlängert Wochenendfahrverbot: Darüber schreibt die Zeitung Última Hora. Bis zum 20. September fahren die Mittel- und Langstreckenbusse an den Wochenenden nicht. Das heißt auch dieses Wochenende nicht. Das betrifft alle Busse die von und nach Asunción fahren. (Última Hora)

Bewegender Apell eines Bruders an EPP-Führer. Der Pater Bernardo Mieres hat seinen Bruder, den EPP-Führer Manuel Cristaldo Mieres, aufgefordert, sich der Justiz zu stellen. Es breche den Eltern das Herz, zu sehen, was ihr Sohn treibe, sagte Bernardo Mieres unter Tränen in einer Botschaft an seinen Bruder, der eine führende Rolle in der selbsternannten paraguayischen Volksarmee einnimmt. Im Interview mit Paraguay.com sagte der katholische Geistliche, ihrer beider Onkel Anastasio Mieres, habe seinen Bruder Manuel dahingehend beeinflusst, eine radikale Gruppe zu gründen. Manuel sei das Gehirn gewaschen worden, so die Ausführungen des traurigen Geistlichen. Juan Arróm bezeichnete er als den wichtigsten Ideologen der EPP. Arróm habe auch versucht ihn für die Ideen der Volksarmee zu gewinnen, so Bernardo Mieres.
Manuel Mieres steht als einer der EPP-Führenden auf der Liste der meistgesuchten Kriminellen in Paraguay. Erst in den vergangenen Tagen hatte die Regierung erneut eine Belohnung in Höhe von einer Milliarde Guaraníes ausgesetzt, für diejenigen, die hilfreiche Hinweise über den Aufenthalt von Mieres und drei seiner Mitstreiter geben können. (Paraguay.com/Twitter: Radio Monumental)

Richter erlässt nationalen Haftbefehl gegen Pantheon-Vandalinnen. Wie ABC Color berichtet, soll nach 2 der Angeklagten wegen Schäden am Heldenpantheon in Asunción wegen Rebellion nun per Richterbefehl gefahndet werden. Die beiden haben sich nicht zur ersten einberufenen Anhörung eingefunden. Eine der 3 Angeklagten hatte sich präsentiert und ein Richter verfügte Untersuchungshaft für sie. Die beiden anderen waren nach ihrer Anklage mutmaßlich nach Argentinien geflüchtet. Von der Staatsanwaltschaft war ein internationaler Haftbefehl beantragt worden. (ABC Color)

„Die Zeitung“ feiert 10-jähriges Bestehen. Die deutsch-paraguayische Zeitschrift zeichnet sich durch Exklusiv-Reportagen aus eigenen Recherchen aus. Von der staatlichen Nachrichtenagentur IP-Paraguay wird sie deshalb als Pressemedium von journalistisch hohem Wert bezeichnet. Die Hälfte der Abonnenten lebt in Paraguay, die andere Hälfte setzt sich vor allem aus deutschsprachigen Lesern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Die erste Ausgabe von „Die Zeitung“ erschien im Jahr 2010 zweiwöchentlich. 2011 entschied man, die Zeitschrift monatlich herauszugeben.
Gegründet wurde “Die Zeitung” in Asunción von Rolf Mensching, der bis heute der Herausgeber ist. Direktorin des Blattes ist die deutschstämmige Paraguayerin Marlene Dietze. „Die Zeitung” hat Büros in Berlin und Asunción. Hier arbeitet Kerstin Teicher als Journalistin und Beauftragte für die Planung der Inhalte und den Vertrieb. Sie ist Unternehmensberaterin und eine bekannte Buchautorin. Darüber hinaus schreiben mehrere freie Redakteure Nachrichten aus Südamerika für die Zeitschrift, insbesondere aus der Sicht von Investoren. (IP-Paraguay)

Vorerkrankte Patienten sind im öffentlichen Gesundheitssektor in den Hintergrund geraten. Das hat laut ABC Color der Direktor für Netzwerkdienste des Gesundheitsministeriums, Hernán Martínez, zugegeben. Das Eintreffen des Coronavirus im Land hat die Aufmerksamkeit der Behörden von den Personen mit chronischen Vorerkrankungen abgelenkt. Martínez zufolge haben die Krebspatienten am meisten darunter gelitten, aber auch besonders solche die an Herz- oder Nierenbeschwerden leiden. Das habe an Finanzangelegenheiten gelegen. Zu einem Zeitpunkt habe sich alles nur noch um Covid-19 gedreht, sagte Martínez. Gestern hatten 17 Organisationen von chronisch- oder komplex erkrankten Personen ein Kommuniqué veröffentlicht, in dem die fehlende Betreuung seit Beginn der Pandemie beanstandet wird. Vor allem das Fehlen einer schnellen, effektiven, zugänglichen und hochwertigen Betreuung wurde angeprangert. (ABC Color)