Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 01. Oktober 2020

Feuer wütet im südlichen Chaco. Wie der Bürgermeister von General Bruguez, Merardo Omar Cabanella gegenüber Radio ZP-30 sagte, wüten in der Gegend große Brände. Bislang sind rund 100.000 Hektar Weideflächen abgebrannt. Gestern sah sich der Ort Cadete Pando durch den starken Wind von Flammen umzingelt. Mehrere Wohnungen wurden von dem Feuer zerstört. Alle Personen konnten evakuiert werden. Der Ort Cadete Pando liegt etwa 50 Kilometer entfernt von General Bruguez.
Bürgermeister Cabanella sprach von einem größeren Feuer, dass sich auf die Stadt General Bruguez am Ufer des Pilcomayo-Flusses zubewegt. Das Feuer bewegt sich parallel zum Fluss zu der Stadt hin. In der Stadt würden Vorbereitungen mit Sen-Beamten, Munizipalitätsangestellten und Freiwilligen getroffen, damit das Feuer eingedämmt werden kann und die Stadt nicht erreicht. Werkzeuge, die der Stadt zur Verfügung stehen sind Traktoren mit Scheibeneggen und ein Helikopter mit Feuerlöschausstattung. Auf die Frage, wie viele Feuerwehrkompanien dort arbeiten, antwortete der Bürgermeister, an den Löscharbeiten sei ein Experten-Team der Notstandsbehörde beteiligt, zusammen mit Munizipalitätsangestellten und freiwilligen Stadtbewohnern.
Cabanella erzählte von mindestens 20 gleichzeitigen Brandherden in der Zone. In seinen 58 Jahren habe er dort noch nie Brände in dem Ausmaß gesehen, sagte er. Die materiellen Schäden sind demnach verheerend und unbeschreiblich. Auf einem einzigen Betrieb waren mehr als 60 verendete Rinder gezählt worden. Es wird vermutet, dass insgesamt wohl etwa 200 Rinder durch die Flammen gestorben sind. Die Hilfe von der Regierung sei Gott sei Dank schnell gekommen, sagte Bürgermeister Cabanella. Er drückte jedoch große Besorgnis darüber aus, wie es dort nach den Bränden weitergehen werde. (ZP-30)

 

In Paraguay wird in etwa 40 Prozent aller Haushalte der Müll verbrannt. Das geht aus Daten der Behörde für Statistiken, Umfragen und Datenerhebung hervor. Obwohl das Verbrennen von Müll per Gesetz verboten ist, wird in 700 tausend Haushalten der Müll entsorgt, indem er verbrannt wird. Laut Daten aus der letzten Volksbefragung im Jahr 2019 können etwa 49 Prozent der Haushalte ihren Müll von der Müllabfuhr abholen lassen, – vor allem in den Städten.
Der Paraguayer hat daneben noch folgende Möglichkeiten für die Müllentsorgung angegeben: 4 Prozent der Haushalte haben private Abfuhrdienste engagiert, 6 Prozent vergraben den Müll in einer Grube, jeweils rund 1 Prozent lädt ihn auf leeren Grundstücken oder auf der Straße ab, oder bringt ihn auf den Acker. 1,5 Prozent der Haushalte bringt den Müll auf eine Müllhalde.
Das Verbrennen der Hausabfälle gehört zu den Hauptursachen der Wald- und Flächenbrände. Es ist per Gesetz Nummer 3956/09 verboten. Trotzdem ist es eine gängige Methode, den Müll loszuwerden. Laut Última Hora gab es in den letzten Wochen landesweit über 4 tausend Brandherde. Die meisten der Feuer wurden von Menschen verursacht. (Última Hora)

Ciudad del Este will nicht länger über Grenzöffnung verhandeln: Davon berichtet das Wirtschaftsportal Cinco Días. Die Handelskammer von Ciudad del Este hat in einer Mitteilung gemeldet, dass sie nicht länger mit der Regierung über die Öffnung der Freundschaftsbrücke verhandeln wird. Die Gewerkschaft erklärt, dass das Protokoll, das sie gemeinsam mit Brasilien für eine schrittweise Wiedereröffnung des Grenzübergangs nach Foz de Yguazú erstellt hat, nicht berücksichtigt worden ist. Die Geschäftsleute bitten nun darum, dass Gesundheitsminister Julio Mazzoleni sich vor Ort ein Bild von der Situation machen soll. Sie gaben auch an, dass sie sich des großen wirtschaftlichen und sozialen Schadens in allen Grenzstädten bewusst seien. Es dürfe aber nicht ignoriert werden, dass der Mangel an sanitären Bedingungen noch größeren Schaden anrichten könnte, hieß es vonseiten des Gremiums. (5 Días)

Das Ministerium für Kinder, Teenager und Jugendliche, Minna, hat eine Notaufnahme eingeweiht. Sie wurde mit koordinierter Unterstützung von 9 UN-Organisationen aufgebaut und nennt sich „Sala de Situación Ñangarekoha”. Diese Stelle soll Soforthilfe anbieten, wenn Kinder und Teenager in Zeiten der Pandemie in eine häusliche Notsituation geraten und über die Hotline 147 anrufen. In dieser Zeit müsse schneller und besser auch auf diesem Gebiet geholfen werden können, sagte die Ministerin Teresa Martínez gegenüber Última Hora. Denn man kämpfe nicht nur gegen ein Virus, sondern auch gegen eine Pandemie der Gewalt. Es müsse sichergestellt werden, dass in dieser Zeit, wo Kinder fast ununterbrochen zu Hause sind, ihre Rechte nicht in Quarantäne gehalten werden, so die Ministerin. In der neuen Empfangsstelle gibt es Gesprächsräume und alle technischen Einrichtungen für die Entgegennahme von Notrufen und Anzeigen, virtuelle Treffen und Beratung. (Última Hora)

Feuerwehr soll 5 Milliarden Guaraníes bekommen. Wie ABC Color schreibt, haben die Abgeordneten gestern entschieden, dass das Geld aus den Fonacide-Fonds kommen soll und von der Notstandsbehörde an die Feuerwehrkompanien verteilt werden soll. Das Gesetzprojekt geht nun zur Abstimmung an den Senat. Sollte das Projekt dort angenommen werden, würde die Exekutive per Dekret die Bedingungen reglementieren, die eine Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr erfüllen muss, um Zugang zu dem Geld zu bekommen. Gelder die üblich an die Feuerwehren gehen, waren zum Teil wegen Unregelmäßigkeiten und Konflikten bei der Feuerwehr ausgesetzt worden, hieß es vom Finanzministerium. Die Feuerwehrleute in Paraguay kämpfen im Moment im ganzen Land an vielen Fronten gegen Brände. (ABC Color)

Essap hat in San Bernardino 100 illegale Wasserleitungen außer Betrieb gesetzt. Wie Paraguay.com schreibt, hatten Eigentümer von Ferienwohnungen in der Sommerstadt die Essap-Leitungen angezapft, ohne für das Wasser zu bezahlen. Es werden weitere 500 illegale Anschlüsse vermutet. Die Eigentümer der nun gesperrten Anschlüsse werden nun eine Rechnung bekommen für die Durchschnittsmenge für 12 Monate Wasserverbrauch. Bei solchen, die ehemals Kunden des Sanierungsdienstes gewesen sind, werden die Rechnungen rückwirkend ausgestellt, bis zu dem Zeitpunkt an dem die Dienstleistung abgebrochen wurde. Vom Essap wurde betont, dass solche illegalen Anschlüsse direkt die Wasserversorgung der Kunden beeinträchtigt, die geregelte Anschlüsse haben – vor allem auch während dieser Dürre. (Paraguay.com)

Paraguayische Botschaft in Europa soll geschlossen werden. In welchem Land genau, das hat Außenminister Antonio Rivas Palacios nicht genau gesagt, wie ABC Color schreibt. Der Ankündigung Rivas zufolge will die Regierung eine Botschaft im Norden Europas bis zum Ende des Jahres schließen. Der Außenminister begründete die Entscheidung mit Kosteneinsparungen. Demnächst werde bekanntgegeben werden, um welches Land es sich handelt, sagte Rivas Palacios. Aktuell hat Paraguay in folgenden europäischen Ländern diplomatische Vertretung: Spanien, Portugal, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Belgien, Schweden, Österreich, Vatikanstadt und Russland. (ABC Color)