Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 13. November 2020

Regierung setzt das sogenannte Gesetz von Informconf in Kraft. Darüber berichtet die Zeitung Hoy. Es geht um das Gesetz Nummer 6534/20 über den Schutz von persönlichen Daten, die für die Aufnahme eines Kredites relevant wären. Das Gesetz sieht Strafen für Unternehmen vor, die sich unerlaubt bei Informconf Einblick in Daten über eine gewisse Person verschaffen. Informconf ist eine Wirtschafts-Auskunftei, in der Informationen über die Kreditwürdigkeit von Personen gesammelt und weitergegeben werden. Die Daten werden gern von Unternehmen genutzt, vor allem wenn es um die Neueinstellung eines Arbeitssuchenden geht. Laut dem neuen Gesetztext kann jeder Bürger nun kostenlos Einblick in seine eigene Datei bei Informconf bekommen und sie sich als eMail schicken lassen.
Ein Gesetz zur Reform der Auskunftei war schon im vorigen Jahr angestrengt worden, dann aber schließlich von den Abgeordneten zu den Akten gelegt worden, weil im Senat ein weit umfassenderes Projekt zum Schutz personenbezogener Daten in Arbeit war. Das inzwischen im Kongress verabschiedete Projekt war von Staatspräsident Abdo Benítez mit einem Veto belegt worden. Beide Kammern lehnten dieses Veto jedoch ab. Somit musste die Regierung es jetzt in Kraft setzen. Die Befürworter des Gesetzes sind der Meinung, dass damit Arbeitssuchende es jetzt leichter haben werden, eine Stelle zu finden, nämlich wenn Unternehmer nicht mehr willkürlich ihre Daten bei Informconf überprüfen dürfen. Für die Einhaltung der Vorschriften, die Unternehmer jetzt einhalten müssen, wenn sie sich über die Kreditwürdigkeit von Anwärtern erkundigen wollen, sind die Zentralbank und das Verbraucherschutzamt zuständig. (Hoy/Archiv ZP-30)

 

Behörden vereiteln Autobombenanschlag beim Gefängnis in Cambyretá. Den Ermittlungen zufolge sollte mit Gel-Dynamit in einem Fahrzeug die Mauer der Haftanstalt in Cambyretá im Departament Itapúa gesprengt werden. Das Dynamit war gestern in einem Reisebus bei einer Mautstelle in Coronel Bogado durch einen Spürhund erschnüffelt worden. Damit wurde der mutmaßliche Fluchtplan aus dem Gefängnis vereitelt. Nach der letzten Durchsuchung und Sicherstellung von Mobiltelefonen im besagten Gefängnis waren die Behörden auf Informationen über einen Fluchtplan für den 25. Dezember gestoßen. Dabei sollte mit 40 Kilogramm Dynamit die Mauer des Gefängnisses gesprengt werden. Den Ermittlern zufolge haben die Insassen ihre Pläne vorverlegt, weshalb auch die Behörden eher eingreifen mussten. Die Drahtzieher des Fluchtplans sind mutmaßlich 2 junge Häftlinge, die die Anführer der PCC-Fraktion in dem Gefängnis sind. (ABC Color)

Paraguay spielt 1 zu 1 Unentschieden gegen Argentinien. Darüber schreibt ABC Color. Demnach wurde gestern das dritte der Qualifikationsspiele für die Fußballweltmeisterschaft Qatar 2022 ausgetragen – und zwar in dem Stadion von Boca Juniors, „La Bombonera“, in Buenos Aires. Der paraguayische Spieler Ángel Romero traf in der ersten Spielzeit ein Elfmeter. Argentiniens Torschütze war Nicolás González. Ein Tor von Lionel Messi wurde annulliert. (ABC Color)

In Ciudad del Este soll ein Betrüger Geld von mindestens 50 Senioren erbeutet haben. Laut Paraguay.com handelt es sich um einen Mann, der sich als Mitarbeiter des Bürgermeisteramtes ausgegeben hatte. Seinen Opfern versprach er, sich um die Auszahlung ihrer Rentengelder zu kümmern. Dafür sollten sie ihm ihre Unterlagen übergeben und eine sogenannte Bearbeitungsgebühr in Höhe von 600 tausend Guaraníes per Tigo überweisen. Nach der Überweisung verschwand der Betrüger spurlos. Nachdem ein Opfer Anzeige erstattet hatte, meldeten sich zahlreiche weitere Betrugsopfer. (Paraguay.com)

Rodolfo Friedmann und Marly Figueredo bekommen Alternativmaßnahmen zur Untersuchungshaft. Wie ABC Color schreibt, müssen sie jeweils eine Kaution von 200.000 und 100.000 US-Dollar zahlen. Gegen beide wird wegen mutmaßlicher Korruption ermittelt, in der Zeit als Friedmann Gouverneur von Guairá war. Die Anklagepunkte gegen Friedmann lauten unter anderem Geldwäsche, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Bestechlichkeit. Seiner Ehefrau Figueredo wird Geldwäsche vorgeworfen. In dem Fall sind weitere 4 Personen mitangeklagt. Hintergrund ist mutmaßliche Korruption im Bereich der Schüler-Mahlzeiten in der Gobernación von Guairá. (ABC Color)

Der angeklagte Abgeordnete Miguel Cuevas darf seine Arbeit im Unterhaus wieder aufnehmen. Das meldet ABC Color. Ein Richter hat ihn gestern aus dem Hausarrest entlassen. Er muss jeden Anfang Monat vor dem Gericht erscheinen, darf das Land nicht verlassen, darf keine Waffen tragen, nicht umziehen und auch nicht die Einrichtungen der Departamentsregierung von Paraguarí betreten. Cuevas könnte damit nun nach 9 Monaten wieder seinen Platz in der Abgeordnetenkammer einnehmen. Er ist wegen illegaler Bereicherung und Falschaussage angeklagt. Er war im Februar zunächst in das Sondergefängnis der Nationalpolizei „Agrupación Especializada“ in Untersuchungshaft geschickt worden. Im September hat ein Gericht dann Hausarrest für den Abgeordneten verhängt, der nun aufgehoben wurde. Dier Ermittlungen werden jedoch fortgesetzt. (ABC Color)

Senat genehmigt Ernennung Wilma Patricia Frutos zur Botschafterin in Deutschland. Wie ABC Color berichtet, hatte die Senatorin Lilian Samaniego beantragt, die Abstimmung darüber auf einen späteren Zeitpunkt hinauszuschieben. Dagegen stimmte jedoch die Mehrheit im Senat. Es war das zweite Mal, dass Samaniego die Abstimmung über die Ernennung zur Botschafterin von Frutos aufschieben wollte. Auf Nachfrage ihrer Kollegen erklärte sie, dass sie keine persönlichen Einwände gegen Frutos habe. Frutos sei jedoch nicht durch Wettbewerbsverfahren in das Außenamt eingestiegen und habe seit Beginn immer hohe und privilegierte Posten über anderen Beamten bekleidet. Andere Senatoren verteidigten Frutos jedoch und betonten, Frutos habe die erforderliche Bildung und Fähigkeit für die paraguayische Botschaft in Deutschland. Als Argument wurde auch genannt, dass sie die Tochter des ehemaligen Außenministers Alexis Frutos Vaesken ist. (ABC Color)

Die Stiftung Operación Sonrisa Paraguay hat ihre Arbeit wiederaufgenommen. Dort werden rekonstruierende und Schönheitsoperationen an Menschen vorgenommen, die mit einer Lippenspalte oder einem offenen Gaumen auf die Welt gekommen sind, sich aber eine chirurgische Korrektur nicht leisten können. Die Eingriffe sind seit 2018 durch die Stiftung Operación Sonrisa Paraguay derartige möglich, indem das Wasserkraftwerk Itaipú die finanziellen Mittel zur Verfügung stellt. Die Direktorin der Stiftung, Silvia Velázquez, sagte gegenüber Reportern von IP-Paraguay, die Warteliste der Patienten sei inzwischen lang, und man sei froh, die Arbeit wieder aufnehmen zu können. Die Eingriffe finden im Sitz der Stiftung in Fernando de la Mora statt und werden in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Fachklinikum für Verbrennungsopfer koordiniert. In vielen Fällen reicht ein chirurgischer Eingriff nicht aus. Es stehen der betroffenen Person oft noch Behandlungen beim Zahnarzt und dem Logopäden, einem Sprachtherapeuten, bevor. Auch diese Behandlung wird von der Stiftung organisiert und von Itaipú finanziert. Vor Ausbruch der Pandemie wurden bei Sonrisa Paraguay pro Woche bis zu 50 Patienten behandelt. (IP-Paraguay)

Das Munizipalitätsgebäude von La Colmena im Departament Paraguarí ist durchsucht worden. Wie ABC Color schreibt, waren die Staatsanwälte auf der Suche nach Beweisen für den Vertrauensbruch, den Bürgermeister Mario Melgarejo mutmaßlich begangen hat. Spezifisch wurden Rechnungen für Brennstoff gesucht, sowie Unterlagen in Zusammenhang mit Ausgaben, wie etwa Zahlungsaufträge, Bescheinigungen für ein verfügbares Budget, Kopien von ausgeschriebenen Schecks und Quittungen – alles von den Jahren 2016 und 2017. Stadträte hatten den Bürgermeister im vergangenen Jahr bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Bürgermeister Melgarejo zeigte sich überrascht über die Anzeige. 2018 habe der staatliche Rechnungshof noch die Unterlagen überprüft und keine Unregelmäßigkeiten entdeckt, sagte Melgarejo. Er kooperiere jedoch nun mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, damit auch die Stadtbevölkerung sich sicher fühlen könne, sagte er. (ABC Color)