Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 25. November 2020

Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen hat die Departamentsregierung Boquerón gestern eine Konferenz zum Thema veranstaltet. Sie hatte in den Sitz der Gobernación nach Filadelfia eingeladen, wo 9 Fachleuten zu relevanten Themen referierten, und wo man sich auszutauschen konnte. Darüber berichtet die Departamentsregierung heute auf ihrer Homepage. Mit-Organisatoren der Veranstaltung waren der oberste Gerichtshof, das Bürgermeisteramt Filadelfia, das UN-Kinderhilfswerk Unicef, die panamerikanische Gesundheitsorganisation, OPS und das Sozialamt Fernheim.
Ein Blick auf das Programm zeigte bereits im Vorfeld, dass man sich breit mit dem Thema befassen würde. Der Pflichtverteidiger Doktor Mario del Valle sprach über das Gesetz zum Schutz von und gegen jegliche Form der Gewalt an Frauen. Die Sozialarbeiterin im Justizministerium, Licenciada Blanca Sugastti, sprach über Folgen von Gewalt, die sie in der Arbeit mit Kindern und Teenagern an Gewaltopfern beobachtet hat. Sie wies darauf hin, wie wichtig es ist, nicht nur mit Frauen, sondern auch mit Männern zu arbeiten, wenn es um die Vermeidung von häuslicher Gewalt geht.
    Richterin Lucía Ibarra sprach über die Wichtigkeit der Anzeige in Fällen von Gewalt, und welche Rolle Nachbarn, Freunde und Familienangehörige dabei spielen können, wenn es darum geht, gegen Gewalttaten vorzugehen. Licenciada Jenny Franco vom Jugendamt Filadelfia erklärte, wie sich Gewalt auf Kinder und Jugendliche auswirkt, wenn sie Zeugen oder Opfer werden.
Auch Licenciada Damaris Käthler vom Sozialamt Fernheim sprach über die Folgen von Gewalt; – spezifisch darüber, wie sich die Atmosphäre in Gewalt-betroffenen Familien negativ auf das Wachstum und die Entwicklung von Kindern und Teenagern auswirkt. Einen Rückblick auf das Pandemiejahr brachte Licenciado Fernando Hamoy. Der Berater des UN-Kinderhilfswerkes Unicef zeigte, wie sich die Schließung von Bildungsinstitutionen und anderen Stellen, wo Kinder betreut werden, ausgewirkt hat. In derartigen Institutionen, wo Kinder sonst behütet sind, konnten sie durch die Schließung in diesem Jahr nicht Schutz finden, so der Experte.
    Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist ein am 25. November jährlich abgehaltener Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Als Kennfarbe wird die Farbe Orange verwendet; als Slogan, die Aufforderung „Orange the World“. Seit 1981 werden jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen organisiert, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert wird. Dabei sollen vor allem Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, weibliche Armut und Femizid zur Sprache kommen. (Gobernación de Boquerón/Wikipedia/Damaris Käthler)

 

Regierung ist zu Erstellung eines neuen Plans für Kinder und Teenager bereit. Davon berichtet Última Hora. Nach einem Treffen des nationalen Rates für Kinder und Teenager mit Elternverbänden wurde entschieden, dass nun ein neuer Plan ausgearbeitet werden soll – und Elternverbände daran mitbeteiligt sein sollen. In dem Plan der bislang gehandhabt wurde, war umstrittenes Schulmaterial enthalten. Eltern und Zivilorganisationen beanstandeten fragwürdige Wortlaute und Themen des Materials in Sachen Sexualbildung.
Der neue Plan soll jedoch auf dem Text des alten Plans basieren, heisst es. Auch der Vizepräsident Hugo Velázquez war bei dem Treffen dabei. Der bisherige Plan sei noch nicht in Kraft, dafür sei ein Dekret notwendig, sagte er. Nun sollen für den neuen Plan alle Organisationen miteinbezogen werden, wie Velázquez sagte. Am kommenden Dienstag soll ein erstes Treffen stattfinden. Die Ministerin für Kinder und Teenager, Teresa Martínez, sagte, sie würden bereits seit 2001 an diesem Plan arbeiten, bislang hätten sich die Eltern nicht gemeldet. Das läge wohl an fehlender Kommunikation, so die Ministerin. Sie hob die künftige Teilnahme der Eltern aber als positiv hervor. (Última Hora)

Nationale Zementindustrie will Produktion erhöhen. Das sagte laut IP Paraguay der INC-Präsident, Ernesti Benítez. Sowohl bei der staatlichen Zementfabrik als auf bei Privatunternehmen sei ein Defizit zu beobachten, sagte Benítez. Das liegt seiner Meinung nach hauptsächlich an dem niedrigen Wasserstand des Paraguayflusses. Momentan werden demnach bei der INC 30.000 Säcke Zement pro Tag produziert. Die Produktion könne nun mit dem steigenden Flusspegel auch erhöht werden, so Benítez. Auch die Preise sollen vor Jahresende noch angepasst werden und zwar um 6 oder 7 Prozent im Durchschnitt, wie Benítez sagte. (IP Paraguay)

Die Zentralbank belässt den Leitzins bei 0,75 Prozent. Das geht aus dem monatlichen Kommuniqué des Komitees für Finanzpolitik hervor. Damit bleibt der Leitzins den 6. Monat in Folge auf dem niedrigsten Niveau, das je verzeichnet wurde. Zu Jahresbeginn hatte der Leitzins noch bei 4 Prozent gelegen. Es gäbe im internationalen Umfeld viele Unsicherheiten, erklärten die Fachleute die Entscheidung. In Paraguay sei der Einbruch der Wirtschaft bisher weniger heftig als befürchtet. Da es aber keinen spürbaren Inflationsdruck gäbe, werde man den Leitzins bei 0,75 Prozent belassen.
          Der Leitzins von der Zentralbank gilt als Richtschnur für die Festlegung von Kredit- und Guthabenzinsen. Ein niedriger Leitzins soll die Kreditvergabe fördern und damit die Wirtschaft ankurbeln. Gleichzeitig bringt ein niedriger Leitzins die Gefahr mit sich, dass durch die Verfügbarkeit von billigem Geld die Inflation ansteigt und unkontrollierbar wird. (bcp.gov.py, Archiv ZP30)

Polizei ist mit Demonstranten in Asunción überfordert. Wie ein Beamter gegenüber ABC Color sagte, haben die demonstrierenden Bauernbewegungen genauso das Recht zur Demonstration, wie jeder andere Staatsbürger. Sie seien sich der oft gewalttätigen Art der Demonstranten bewusst, sie könnten jedoch wenig dagegen tun, sagte der Polizist. Zunächst hatten sich die Protestler auf einem öffentlichen Platz niedergelassen. Dann waren sie durch die Strassen marschiert und hatten dort eine Art Barrikaden aufgebaut. Dort würden sie Kinder und Schwangere als Schild benutzen. Dagegen kann die Polizei nicht vorgehen. Für eine Räumung der Strassen sei eine richterliche Anordnung notwendig, erklärte der Beamte den Reportern. Sie würden aber sehen, dass die Gewalt einiger Demonstranten ungemütlich werde, auch für den Verkehr.
Mitglieder von Bauernbewegungen marschieren seit einigen Tagen wieder in der Landeshauptstadt mit ihrer üblichen Forderung. Schuldenerlass oder Umschuldungen. Wie aus recherchierten Daten von Reportern hervorgeht, haben diese Bewegungen seit dem Jahr 2016 bereits 34,6 Milliarden Guaraníes bekommen. Nun fordern sie 175 Milliarden. (ABC Color)

Paraguayische Ananas werden nach Argentinien exportiert. Wie aus dem Gespräch des Leiters des Dienstes für Pflanzenschutz und Saatgutqualität Senave, Rodrigo González gegenüber Radio Nacional del Paraguay hervorgeht, werden mehr als 100 Ananasproduzenten aus der Stadt Alemán Cué in Horqueta die erste Sendung Ananas zum Verkauf in Argentinien exportieren. Wie IP-Paraguay schreibt, stellt dies eine große Herausforderung in Bezug auf Fruchtqualität und Sicherheit dar. Qualität im Sinne von Aussehen, Farbe, Textur, Geschmack und auch die Sicherheit in Bezug auf den menschlichen Verzehr, da die Frucht frei von Pestizidrückständen ist, erklärte González. Die Verbraucher verlangen Qualität und dafür müsse man in Technologien wie zum Beispiel ein Bewässerungssystem investieren. Von der Senave aus sollen die Produzenten unterstützt werden, um ihre Systeme verbessern zu können, heißt es. (IP-Paraguay)

79 Badeanstalten erhalten Gutachten vom Umweltministerium. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat das Ministerium für Umwelt und Nachhaltige Entwicklung Mades 79 Freibädern, Stränden oder anderen Einrichtungen mit Bademöglichkeiten ein Gutachten ausgestellt. Damit bescheinigt das Ministerium unter anderem, dass die Einrichtungen die Umweltauflagen erfüllen, ihre Dokumente in Ordnung haben, regelmäßig die Wasserqualität überprüfen und einen Plan zur Minimierung von Risiken haben. Von Seiten des Ministeriums hieß es, die Zulassung der Badeanstalten hänge aber nicht von dem Gutachten ab, sondern von der Entscheidung der jeweiligen Munizipalität. Aus dem zentralen Chaco verfügt der Erholungspark Oase über ein Gutachten des Umweltministeriums. (ABC Color)