Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. Dezember 2020

Erneute Straßensperre auf der Transchaco. Insgesamt 10 Siedlungen im Distrikt Teniente Irala Fernández haben sich zusammengetan um ihre Forderungen an den Staat deutlich zu machen. Gestern war die Fahrbahn der Fernstraße 9 bei Kilometer 340 bereits komplett und durchgehend gesperrt worden. Viele Autofahrer mussten bis zu 13 Stunden warten, bis sie die Sperre schließlich passieren durften. Nachdem einige Regierungsvertreter an den Ort gekommen waren und mit den Demonstranten verhandelt hatten, war die Sperre aufgehoben worden. Heute hieß es jedoch von einem der Anführer, Cristóbal Padrón, gegenüber Radio ZP-30, die Verhandlungen seien nicht zufriedenstellend gewesen und es werde wieder zugemacht. Die Demonstranten fordern unter anderem Stromeinrichtungen und Wohnungen von der Regierung. Die heutige Sperre soll ebenfalls komplett und durchgehend sein, bis sich eine Einigung mit Regierungsvertretern ergibt. Bis Redaktionsschluss gab es noch keine Veränderung. (Radio ZP-30)

 

Staatsgewalten unterzeichnen Antikorruptionsplan. Wie ABC Color schreibt, haben gestern Staatspräsident Mario Abdo Benítez von der Exekutive, Senator Óscar Salomón von der Legislative und Alberto Martínez Simón von der Justiz den Plan unterschrieben. Der Plan nennt sich „Nationaler Plan für Integrität, Transparenz und Antikorruption 2021-2025“, auf Spanisch kurz PNI. Er wurde von der US-Agentur US-Aid finanziert und von dem Zentrum für soziale- und Umweltforschungen umgesetzt, wie die Zeitung schreibt. Kabinettschef Ernesto Villamayor, betonte, im Gegensatz zu vergangenen solchen Plänen, seien bei der Erstellung dieses Plans von Anfang an alle 3 Staatsgewalten involviert gewesen, sowie weitere Staatsorgane außerhalb der 3 Regierungsorgane, der Privatsektor, die Akademie und die Zivilgesellschaft. Der Plan soll nun per Dekret offiziell gemacht werden. Antikorruptionschef René Fernández sagte, die ersten beiden Jahre in dem Plan, also 2021 und 22 würde man sich auf die Prioritätspunkte in Sachen Korruption im öffentlichen Sektor konzentrieren. Den Plan kann man auf der Webseite senac.gov.py einsehen. (ABC Color)

Abgeordneter plädiert für Aufhebung der Maskenpflicht. Seit gestern kursiert ein Bild von dem Abgeordneten Jorge Brítez in den sozialen Medien und den Zeitungen. Darin hält er ein Blatt Papier hoch, auf dem geschrieben steht: Tapaboca NO. Zu Deutsch: Mundnasenschutz Nein! Brítez hat ein Projekt vorgestellt, dass das Gesetz zur Maskenpflicht verändert. Seine Argumente für eine Abschaffung der Maskenpflicht lauten, die Ärzte hätten nicht die absolute Wahrheit; jeder solle selbst entscheiden dürfen, ob er einen Mundnasenschutz tragen möchte, es sollte eine Gewissensfrage für jeden selbst sein. Zudem würde die Mehrheit der Bevölkerung die Masken eh nicht korrekt tragen, wie auf den Straßen zu sehen sei, begründete Brítez seinen Standpunkt weiter. Wenn das Material und die Trag-Form des Mundnasenschutzes nicht stimme, würde das der Gesundheit eher schaden als sie schützen, ging aus seinen Worten hervor. Seiner Meinung nach kann das Gesetz verbessert werden, in dem die Pflicht aufgehoben wird. Er wolle, dass in der Verfassung verankerte Rechte und Garantien respektiert würden, so Brítez.
Das Gesetz zur Maskenpflicht war Ende November verabschiedet worden. Darin wird festgelegt, dass die Ordnungsämter der jeweiligen Munizipalitäten zusammen mit der Nationalpolizei die Einhaltung des Gesetzes kontrollieren und bei Verletzung des Gesetzes bestrafen. Das Gesetz wurde jedoch von zahlreichen Sektoren kritisiert und als unrealistisch oder auch kontraproduktiv bewertet. (ABC Color)

Brasilien startet Initiative zur Grenzkontrolle. Wie Última Hora informiert, will das Nachbarland die Grenze zu Paraguay mit Drohnen, hochpräzisen Scannern und Kameras der neuesten Technologie überwachen. Drohnen sollen die Grenzgebiete 24 Stunden überfliegen. Mit den neuen Scannern sollen Transporte besser kontrolliert werden können, die über die Grenze gebracht werden und mit den Kameras sollen Fahrzeugkennzeichen besser identifiziert werden können. Besonders die Freundschaftsbrücke, der Paraná und der Itaipú-Stausee sollen genaustens überwacht werden. Damit sollen der Drogenhandel, Schmuggel und andere Grenzstraftaten bekämpft werden. Dazu wurde ein Abkommen zwischen dem doppelstaatlichen Wasserkraftwerk Itaipú und einigen brasilianischen Behörden unterzeichnet. Das Projekt nenn sich „intelligente“-, oder, „smarte“ Mauer. Dafür sollen rund 3,7 Millionen US-Dollar investiert werden. (Última Hora)

Die Departamentsregierung von Alto Paraná vergibt Aufträge für drei Großbauten. Es handelt sich um den Ausbau des Bezirkskrankenhauses in Hernandarias, ein Kulturzentrum und ein Sportzentrum in Ciudad del Este, wie ABC Color berichtete. Der Ausbau des Krankenhauses umfasst unter anderem 80 neue Betten, 27 Zimmer auf der Krankenstation, Badezimmer und mehrere Sprechzimmer. Das Kulturzentrum soll aus drei Teilen bestehen: einem Museum, einem Konservatorium für Musik und einem Theater. In das Krankenhaus und das Kulturzentrum sollen rund 13 Milliarden Guaraníes investiert werden. (ABC Color)

Auch das Jazzfestival in Asunción wird in diesem Jahr virtuell veranstaltet. Aber nicht nur – mit Anmeldung kann eine gewisse Anzahl von Interessenten auch direkt mit dabei sein. Die anderen können die Konzerte, Meisterklassen und Workshops online mitverfolgen – und zwar auf den Facebookseiten „Asujazz“ und „Dirección General de Cultura y Turismo de la Municipalidad de Asunción“. Personen, die dabei sein wollen können sich unter folgender E-Mail Adresse anmelden: [email protected]. Das Festival findet von Freitag den 11. bis Sonntag den 20. Dezember statt. In diesem Jahr sollen dabei der „Jazz Club Paraguay“ und seine Gründer geehrt werden. Dazu sind auch Musiker aus dem Ausland eingeladen worden – aus Ecuador, Argentinien, Spanien, Frankreich und Italien. Diese werden ihre Beiträge virtuell bringen. Vor Ort werden folgende Jazz-Gruppen und-Musiker dabei sein: Nicolás Cañete & Heartbeat, Bandelas Chicas, Riolo Alvarenga, die Big Band der Nationalpolizei, Gustavo Viera Trío, José Villamayor Gruppe und Maestros del Jazz Paraguayo. (Última Hora)