Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. März 2021

Gesundheitsminister kündigt komplette Quarantäne über Ostern an. Sie wird wahrscheinlich vom kommenden Wochenende an gelten, voraussichtlich aber nur an den Stellen im Land, wo die Corona-Infektionszahlen besonders hoch sind, wie Última Hora bekanntgab. Die Entscheidung soll noch nicht gefallen sein, aber der Gesundheitsminister Julio Borba habe den Plan bereits mit Staatspräsident Abdo Benítez und mit Gremien von besonders betroffenen Bereichen besprochen, heißt es. Dazu gehören unter anderen der Produktionssektor, Organisatoren von Abendveranstaltungen und Restaurants.
Man habe sich noch nicht in allen Punkten einigen können, aber man sei auf Verständnis für die Maßnahmen gestoßen, die eingeführt werden müssten, sagte der Minister nach den Gesprächen im Interview mit Radio Monumental. Bei der Einführung von strikten Maßnahmen werde man die Infektionszahlen und die Situation in den lokalen Krankenhäusern berücksichtigen, so Borba. Er kündigte für Samstag eine endgültige Entscheidung an. Die nationale Ärztegewerkschaft und andere Ärztegremien hatten in diesen Tagen bereits dazu geraten, rund um Ostern eine 10 tägige strikte Quarantäne einzuführen.
Im Ausland gilt Paraguay inzwischen als Gebiet mit besonders hohem Infektionsrisiko. Das deutsche Auswärtige Amt rät deshalb von nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Paraguay ab. Bei der Einreise nach Paraguay muss ein Covid-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Kinder unter 10 Jahren sind hiervon ausgenommen. Ist dieser Test negativ, entfällt die Quarantänepflicht. Wird der Test nicht vorgelegt oder ist er positiv, müssen sich Reisende in eine 10-tägige Quarantäne begeben, die sie in der eigenen Wohnung verbringen können. Reisende müssen innerhalb von 24 Stunden vor Einreise online ein Gesundheitsformular des paraguayischen Gesundheitsministeriums ausfüllen. (Última Hora/Deutsches Auswärtiges Amt)

 

Regierung schnürt neues Corona-Soforthilfepaket. Es begünstigt Unternehmen aus den Bereichen Gastronomie, Veranstaltungen, Hotel, Tourismus und Dienstleistungen. Darüber berichtet IP-Paraguay nach einem Treffen, das gestern in der Zentralbank zwischen Vertretern dieser Branchen und Regierungsinstitutionen stattgefunden hatte. Zu dem Hilfspaket gehören Umschuldungsprogramme für Kredite, Zahlungsaufschübe bei den staatlichen Versorgern Ande und Essap und in den IPS-Beiträgen.
Was die Beitragszahlungen für IPS-Versicherte betrifft, so werden diese rückwirkend von Januar an bis Ende 2021 von 16,5 Prozent auf 2,5 Prozent gesenkt. Ob es sich dabei um eine Schenkung oder einen Zahlungsaufschub handelt, war zunächst nicht klar. Bereits in der letzten Woche war beschlossen worden, die Mehrwertsteuer in einigen Sektoren von 10 auf 5 Prozent zu senken, und die Zinsen für verspätete Steuerzahlungen zu reduzieren. (IP Paraguay, Archiv ZP30)

Gestern Abend ist es im historischen Zentrum von Asunción wieder zu Unruhen und Vandalismus gekommen. Laut Angaben der Medienunternehmen Paraguay.com, Última Hora und Hoy richteten Unbekannte am Rande der seit bald über 2 Wochen anhaltenden Demonstrationen, Schäden an staatlichen und städtischen Institutionen an. Dieses Mal warfen sie Sprengkörper auf ein Hauptgebäude der Nationalpolizei. Am Stadttheater von Asunción wurden die Fensterscheiben und Türen eingeschlagen und die Bronzeplakette entwendet. Einige Geschäfte meldeten Raubzüge durch Plünderer. Die Medien sprechen von den Tätern als Personen, die als Demonstranten getarnt, in die sonst friedlichen infiltriert wurden, um für Unruhen zu sorgen.
Das städtische Theater steht mitten in der Altstadt von Asunción. – Dort, wo seit Anfang März Massen-Protestkundgebungen gegen die Regierung von Präsident Mario Abdo Benítez stattfinden. Die Direktorin des Theaters, Margarita Irún, beklagte den Schaden an dem wichtigen Kulturgebäude. Sie wolle glauben, dass es nur ein Versehen sei, dass gerade das nationale Kulturerbe derart angegriffen und beschädigt worden sei, so Irún. Sie verstehe die Forderungen der Demonstranten und könne deren Frust nachvollziehen, aber warum sich die Aggression gegen die kulturellen Stätten richte, das verstehe sie nicht, sagte die Direktorin des Stadttheaters. (Paraguay.com/Hoy)

Petropar hat seinen Dieselpreis nun ebenfalls angepasst. Petróleos Paraguay hat gestern seinen Preis für Diesel Typ 3 erhöht. Diesen konnte das Unternehmen nun einen Monat lang trotz der allgemeinen Erhöhung der Brennstoffpreise stabil halten, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay schreibt. Der Petropar-Leiter, Denis Lichi, erklärte, dass Petropar einen Vorrat des Diesels besessen hatte und deshalb in der Lage war, den Preis für das Produkt so lange zu halten. In diesem Sinne kostet der Diesel Porã Typ 3 nun 4.930 Guaraníes pro Liter, so Lichi. (IP Paraguay)

Luis Arias ist zum Interimskommandanten der Nationalpolizei ernannt worden. Laut IP Paraguay hat die Regierung gestern per Dekret Nummer 5.044 Luis Ignacio Arias zu Interimskommandanten der Nationalpolizei bestimmt. Er war vorher der stellvertretende Kommandant und tritt nun an die Stelle von Francisco Resquin Chamorro, der letzte Woche von seinem Amt zurückgetreten war. (IP Paraguay)

Große Mengen an Abwasser gelangen in den Paraguay-Fluss. Das geht laut ABC Color aus einem Bericht hervor, den das Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung Mades gestern im Rahmen des Weltwassertags veröffentlicht hat. Demnach werden täglich 2,9 Millionen Kubikmeter ungeklärtes Abwasser in den Paraguay-Fluss geleitet und nur 11 Prozent der Abwasserkanäle verfügen über Klärsysteme. Laut dem Bericht verfügen 33 Prozent des Großraums von Asunción über ein sanitäres Abwasser- und Klärsystem, auf nationaler Ebene sinkt diese Zahl auf weniger als 20 Prozent, was sich direkt auf die Grundwasserspeicher auswirkt. In dem Bericht hebt Mades außerdem hervor, dass Paraguay ein Binnenland mit einem außergewöhnlichen Wasserpotenzial ist, das mit den wichtigsten grenzüberschreitenden Flüssen wie den Paraguay- und Paraná-Fluss verbunden ist. (ABC Color)

IPS bereitet März-Zahlung für suspendierte Arbeiter vor. Das Nationale Fürsorgeinstitut hat die Zahlung für suspendierte Arbeiter für die Monate Januar und Februar abgeschlossen. Laut dem Wirtschaftsmagazin Cinco Días profitierten davon etwa 18 Tausend Personen. Ebenso sei die Auszahlung für März bereits in Vorbereitung und wird in der letzten Woche dieses Monats erfolgen, heißt es. Der Manager für Barleistungen des IPS, Pedro Halley, sagte, wenn die Zahl der 18 Tausend suspendierten Arbeiter nicht steigt, wird die staatliche Einrichtung in der Lage sein, die Zahlungen für die nächsten zehn Monate fortzusetzen.
Monatlich steckt das IPS rund 2,5 Millionen US-Dollar in die Zahlungen für die aufgrund der Coronapandemie suspendierten Arbeitnehmer. Das heißt, jeder der 18 Tausend Arbeitnehmer bekommt etwas über eine Million Guaraníes pro Monat, die über die Nationale Entwicklungsbank BNF ausgezahlt werden. Seit April vorigen Jahres werden diese Zahlungen gemacht, so Halley. (5 Días)

Eine Beraterin ist zur Vermittlerin zwischen Außen- und Gesundheitsministerium ernannt worden. Wie Última Hora berichtet, hat der Außenminister Euclides Acevedo die Beraterin Fabiola Torres Figueredo zur Verbindungsperson dieses Ministeriums zum Gesundheitsministerium ernannt. Und das ohne ihre derzeitigen Aufgaben als Direktorin für Asien, Afrika und Ozeanien außer Acht zu lassen. Torres wird die Aufgabe haben, dem Außenministerium regelmäßig Berichte über die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzulegen. Die Maßnahme ist im Zusammenhang mit dem Gesundheitsnotstand durch das Coronavirus und der Absicht des Außenministeriums, weitere Impfstoffdosen für Paraguay zu beschaffen, getroffen worden, heißt es. (Última Hora)