Asunción: Mario Abdo Benítez hält Rede an die Nation. Mit schwermütiger Miene nahm der Staatspräsident darin heute gegen Mittag zum Teil Stellung zur gegenwärtigen politischen Situation. Begleitet wurde er am Podium von seiner Ehefrau Silvana de Abdo. Sichtlich bedrückt sprach Marito vor allem Dankesworte aus. Unter anderem an die Presse, an die Kongressmitglieder und auch an seine Familie und Unterstützer. Die gegenwärtige Situation müsse vor allem zum Nachdenken anregen, so Abdo Benítez. Das zum Teil durch die Medien ans Licht gerückte Mächtespiel hatte die gesamte Bevölkerung zu einer leidenschaftlichen Debatte geführt. Das wertete der Präsident in seiner Rede als positiv. Die Debatte um die Verteidigung Paraguays müsse immer leidenschaftlich geführt werden, so Marito. Die Kongressmitglieder lobte er für ihre Bereitschaft zum Dialog.
Nachdem er sich mehr oder weniger in Schwung geredet hatte, erneuerte Abdo Benítez sein Engagement, gegen Korruption zu kämpfen, mit dem mittlerweile berühmten Satz „caiga quien caiga“, zu Deutsch etwa: Treffe es wen es treffe. Direkt zu dem umstrittenen Itaipú-Vertrag sagte Marito so gut wie nichts. Er betonte lediglich, dass darin verwickelte Personen von ihrem Amt entfernt wurden und dass es eventuell auch zu weiteren Absetzungen kommen könnte. Es würde nun in Bezug auf Itaipú mit Brasilien weiterverhandelt werden. Auch für die Verhandlungen um den sogenannten „Anexo C“ des doppelstaatlichen Wasserkraftwerks kündigte Marito Verhandlungen an, an denen Vertreter aus allen politischen Bewegungen sowie anderen betroffenen Gremien und Organisationen beteiligt sein sollen. Auch die Bevölkerung soll dabei zu Wort kommen. Zum Schluss rief er zum Dialog auf und sagte, die Wahrheit werde die Nation heilen.
Nach seiner Rede wandte der Präsident sich an seine Anhänger im Hinterhof des Regierungspalastes. Seinen Worten zufolge hatten sich dort rund 5.000 Menschen versammelt, um ihn zu unterstützen. Noch heute Früh war von genügend Stimmen im Kongress für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten und seinen Vize die Rede. Der Honor Colorado-Flügel der ANR-Partei gab jedoch am Vormittag bekannt, ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten nicht mehr zu begleiten, weil die Gründe dafür mit einem neuen Abkommen aufgehoben wurden. Die Außenminister Paraguays und Brasiliens hatten heute Vormittag ein Abkommen unterzeichnet, dass das umstrittene Itaipú-Abkommen vom 24. Mai zum Stromverkauf endgültig außer Kraft setzt. Ein Amtsenthebungsverfahren ist nun offenbar endgültig vom Tisch. (Telefuturo/Twitter Cancillería Nacional del Paraguay/Facebook Noticias Paraguay/Última Hora)
Cerrito: Das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation plant den Bau einer neuen Straße im südlichen Chaco. Wie das Ministerium auf seiner Internetseite bekanntgibt, soll die sogenannte „Ruta del Arroz“ von Cerrito aus in der Nähe des Paraguayflusses nach Norden führen, bis an die Fernstraße 5, die Pozo Colorado und Concepción verbindet. Die Stromgesellschaft Ande könnte die Strecke ebenfalls nutzen, für eine Stromverbindung zwischen Villa Hayes und Concepción. In einem Überflug haben am Dienstag Fachleute des Ministeriums und der Stromgesellschaft Ande das Gelände begutachtet. Vorgesehen ist, dass die Kosten für die Aufschüttung des Weges in Höhe von 7 Millionen Dollar zu gleichen Teilen vom Staat und von der Wegebaukommission „Rutas del Chaco“ übernommen werden. In der Nähe des Paraguayflusses wird seit einigen Jahren erfolgreich Reis angebaut, mit Erträgen, die über dem Landesdurchschnitt liegen. Für die Reisbauern ist das Fehlen der Straßenverbindungen eine der größten Herausforderungen. (www.mopc.gov.py, ABC Color)
Lima, Perú: Erfolg für Paraguays Sportler bei den Panamerika-Spielen. Die Frauenfußball-Nationalmannschaft von Paraguay schlug in der Gruppe A gestern Mexiko mit 2-1 Toren, wie IP-Paraguay berichtet. Die Tore im Stadion San Marcos von Lima schossen Laurie Cristaldo und Fabiola Sandoval. Für Mexiko traf Stephany Mayor. Auch für die Tennisspielerinnen aus Paraguay lief es gut. Verónica Cepede-Royg und Montserrat González konnten im Doppel gegen Ekuador gewinnen. Sie schlugen das Duo Charlotte Paredes und Mell Reasco in 2 Spielsätzen: 6 zu 1 und 6 zu 2, und zogen damit ins Viertelfinale ein. Dort erwartet sie das Team aus Mexiko. (IP-Paraguay)
Asunción: Beethovens 9. Symphonie im Asuncioner Stadttheater. Wie ABC Color informiert, führt das Stadtorchester Osca heute die Chor-Symphonie unter der Leitung von Maestro Luis Szarán auf. Singen werden 4 Solisten und ein 80-köpfiger Chor der Musikschule „Herminio Giménez“ aus der Stadt Itá. Die 9. Sinfonie in d-Moll opus 125, uraufgeführt 1824, ist die letzte vollendete Symphonie von Ludwig van Beethoven. Im Finalsatz der Sinfonie werden zusätzlich zum Orchester auch Gesangssolisten und ein gemischter Chor eingesetzt. Als Text wählte Beethoven das Gedicht An die Freude von Friedrich Schiller. Heute ist „Beethovens Neunte“ weltweit eines der populärsten Werke der klassischen Musik. (ABC Color)