Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 06. September 2018

Asunción: Der Leiter des Magistraturgerichts hat gestern den Kongress informiert über Fälle, in denen beschlagnahmtes Kokain durch Mehl oder Stärke ersetzt worden ist. Laut ABC Color ist der Fall beim Magistraturgericht gelandet, weil der Austausch des Rauschgiftes stattgefunden hat, während die Beweismittel in der Obhut der Justiz waren. Es sei auffällig, dass schon in mehreren Fällen Kokain durch eine andere Substanz ersetzt worden sei, und das immer, wenn die Drogen unter Obhut von Gerichten in Canindeyú oder Alto Paraná seien, so der Präsident des Magistraturgerichts, Christian Kriskovich. Drogenhändler, gegen die ermittelt worden sei, hätte man aus Mangel an Beweisen freilassen müssen. (ABC Color)

 

Asunción: Maquila-Unternehmen sollen auch unter der neuen Regierung gute Unterstützung erhalten. Das bestätigte die Ministerin des Industrie- und Handelsministeriums, Liz Cramer, gegenüber IP-Paraguay. So sollen künftig jegliche schon bestehende Unternehmen im Rahmen der Maquila-Regelung, gestärkt werden. Auch neue die hinzukommen möchten, sollen die Unterstützung der Regierung erhalten, so Cramer. Am Mittwoch wurde im Beisein der Ministerin die vierte Ausgabe der Expo Maquila eröffnet. Die 173 Maquila-Unternehmen im Land geben mehr als 17tausend Menschen Arbeit. Der Präsident der Industrie-Union, Gustavo Volpe, wies seinerseits auf die Risiken hin, die durch die Wirtschaftskrise in Brasilien und Argentinien entstünden. In den Nachbarländern sitzen die größten Geschäftspartner der Maquila-Unternehmen. (ip.gov.py, ABC Color)

Asunción: Vertreter des deutschen Logistikunternehmen „Imperial Logistics“ haben gestern Staatspräsident Mario Abdo Benítez besucht. Laut Angaben von IP Paraguay wurde dabei dem Präsidenten die neue Leitung der paraguayischen Niederlassung der Firma vorgesellt. Die Unternehmer äußerten sich optimistisch über neue Investitionsmöglichkeiten für die Zukunft. Sie würden gern mit der Regierung zusammenarbeiten, um Paraguay zu einem Drehkreuz für Warentransporte im Cono Sur zu machen, sagten sie. Imperial Logistics ist ein deutsches Unternehmen mit neuntausend Mitarbeitern. Es ist hervorgegangen aus einer Abteilung des Stahlkonzerns „Thyssen Krupp“, die mit zahlreichen anderen Unternehmen zusammengeschlossen wurde. Die Firma unterhält seit fünf Jahren eine Niederlassung in Paraguay. Unter anderem werden Frachtschiffe gebaut. Auch verwaltet „Imperial Logistics“ einen Teil des neuen Hafens in Concepción. (IP Paraguay)

Ypacaraí: Gestern Abend ist eine Dampflokomotive aus der Zeit von Carlos Antonio López nach Ypacaraí gebracht worden. Darüber berichtet ABC Color. Die Lokomotive, als „El Inglés“ bekannt, wurde nach Verhandlungen mit der Munizipalität Encarnación und der Eisenbahngesellschaft Fepasa letztendlich an die Munizipalität Ypacaraí übergeben, die den Zug eventuell für Touristenfahrten nach Paraguarí instandsetzen will. Der Dampfkessel der Lokomotive wird mit Brennholz befeuert. Ypacaraí hat eine besondere Beziehung zur Eisenbahn. Entstanden ist das Städtchen um die alte Bahnstation Tacuaral herum. Bewohner von Ypacaraí hoffen, dass das Städtchen irgendwann wieder durch einen Nahverkehrszug mit Asunción verbunden sein wird. (ABC Color)

Asunción: Neun verstorbene Lehrer bekommen noch Gehalt vom Mec. Das geht laut La Nación aus den Ermittlungen gegen die sogenannten „planilleros“ im Ministerium für Bildung und Wissenschaften hervor. Dieser Fall wurde bereits an die Staatsanwaltschaft für weitere Ermittlungen weitergeleitet. „Planilleros“ sind solche die auf der Gehaltliste stehen, aber nicht in der Institution arbeiten. Außerdem stehen auf der Gehaltsliste 25 Bürgermeister. Nun soll nachgeforscht werden, ob diese auch tatsächlich an Schulen arbeiten. Vom Ministerium hieß es, die Arbeit werde deutlich dadurch erschwert, dass die meisten Daten nicht digital vorhanden seien. (La Nación)

Asunción: Martín Arévalo wird als Senator vereidigt. Der Politiker der ANR-Partei hat seinen Amtseid heute bei einer ordentlichen Sitzung im Senat abgelegt und damit seinen Sitz als Stellvertreter von Óscar González Daher eingenommen. Arévalo war bislang Stadtrat von Asunción. González Daher war Ende August von seinem Amt als Senator zurückgetreten, nachdem eine Gruppe Menschen wochenlang vor seiner Privatwohnung gegen ihn protestiert hatten. Gegen ihn wird wegen Einflussnahme im Magistraturrat und mutmaßlicher Geldwäsche ermittelt. Der zurückgetretene Parlamentarier erklärt sich laut Zeitungsbericht für unschuldig. (Última Hora)