Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 07. Juni 2019

Asunción: Drama um Kreditkartenbezahlung in Asuncioner Restaurants. Zahlreiche Lokale in der Landeshauptstadt haben sich einer Protestaktion angeschlossen, wie Última Hora berichtet. Demnach wurde angekündigt, dass in den Restaurants an diesem Wochenende nicht mit Kreditkarte bezahlt werden kann. Spezifisch geht es um Visa- und Mastercard-Karten. Die Lokaleigentümer protestieren damit gegen die hohen Prozentsätze an Provisionen, die sie an die Kreditkartenbetreiber zahlen müssen. Anstatt die Preise für die Kunden anzuheben, werden Visa und Mastercard nun direkt boykottiert. Es handelt sich insgesamt um 150 Lokale. Von der Verbraucherschutzbehörde Sedeco wurde indes gewarnt, dass Restaurants, die den Kunden die Bezahlung per Kreditkarte verweigerten, hohen Bußgeldstrafen ausgesetzt seien. Wie Minister Juan Marcelo Estigarribia gegenüber Última Hora sagte, werden Beamte an diesem Wochenende die beteiligten Lokale überprüfen und entsprechend gegen die Eigentümer vorgehen. Dem Gesetz nach dürften Lokale ihren Kunden die Bezahlung mit Kreditkarten nicht verweigern, so Estigarribia. (Última Hora)

 

Asunción: Neue Aufgaben für die Antikorruptionsbehörde Senac. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay informiert, hat Präsident Mario Abdo Benítez heute ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Demnach werden einige Artikel des Gesetzes zur Gründung der Senac verändert. Damit soll die Regierung transparenter und der Kampf gegen die Korruption intensiver werden. Unter anderem sieht das neue Dekret vor, dass bei der Senac mutmaßlich korrupte staatliche Beamte angezeigt werden können. Die Behörde soll außerdem Strategien einführen um Transparenz- und Antikorruptionsverfahren in der Regierung zu koordinieren und zu überschauen. Zu dem Zweck soll die Senac auch Fortbildungen und Vorträge für Beamte in den Zuständigkeitsbereichen für Transparenz und Antikorruption organisieren. (IP Paraguay)

Asunción: Im staatlichen Traumakrankenhaus gehen die Arzneimittel und Pflegevorräte aus. Darauf haben die Fachkräfte an dem Krankenhaus hingewiesen. Im Gespräch mit Reportern von Paraguay.com sagten Vertreter des Personals, das Problem bestehe darin, dass zu wenig Geld für den Kauf wichtiger Versorgungsmittel da ist. Nahezu die Hälfte der im Haushaltsplan veranschlagten 24 Milliarden Guaraníes für das Krankenhaus sei inzwischen gekürzt worden. Notwendige Wartungen müssten deshalb warten und es herrsche Personalmangel. Von den 11 Betten auf der Kinder-Intensivstation könnten aufgrund der bestehenden Probleme nur noch 6 gebraucht werden, heißt es. (Paraguay.com)

Ciudad del Este: Munizipalitätsfahrzeuge bekommen GPS-Geräte. Wie Última Hora schreibt, soll damit der Gebrauch von den amtlichen Fahrzeugen geordnet und überwacht werden. Die Fahrzeugflotte der Stadt war von der vorigen Verwaltung in chaotischen Zustand hinterlassen worden, wie Última Hora unter anderem unter Berufung auf den Abschlussbericht des Rechnungshofes schreibt. Die vorige Verwaltung war vom Staat einer Rechnungsprüfung unterzogen worden. Zusätzlich sollen in spezifischen Räumen Kameras in hoher Auflösung angebracht werden. (Última Hora)

Ciudad del Este: Der Grenzhandel leidet unter der Bargeldkrise mit Brasilien. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, nehmen brasilianische Banken im Moment nicht Bargeldsendungen aus Paraguay an. Finanzminister Benigno López und Zentralbankchef José Cantero haben sich in dieser Woche über das Thema mit ihren Amtskollegen aus Brasilia unterhalten. Deren Angaben zufolge gibt es von der brasilianischen Regierung keine Anweisung, die Bargeldsendungen zu blockieren. Die privat geführten Banken seien lediglich angehalten worden, ihre Bargeldströme besser auf Geldwäscheaktivitäten zu kontrollieren, hieß es. Dazu müssen die paraguayischen Behörden genauer dokumentieren, wie viele Einkaufstouristen aus Brasilien nach Paraguay kommen. Diese Daten sollen in der kommenden Woche übermittelt werden. Aus Paraguay werden jährlich Real-Banknoten im Gegenwert von 2,8 Milliarden US-Dollar nach Brasilien gebracht. Das Geld stammt vor allem von brasilianischen Käufern, die in den paraguayischen Grenzstädten einkaufen und in bar bezahlen. (ABC Color, Archiv ZP30)