Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 12. September 2019

Folgen und neue Beweise im Fall des entflohenen Häftlings „Samura“. Wie Última Hora unter Berufung auf den Obersten Gerichtshof meldet, war dem Straftäter gestern bei seiner Abführung aus dem Gerichtssaal ein Mobiltelefon übergeben worden. In der Aufzeichnung einer Überwachungskamera ist demnach zu sehen, wie ein Gefängniswächter ihm das Handy reicht. Die 7 Gefängniswächter, die die insgesamt 9 Häftlinge in dem Transfer zurück nach Emboscada begleiteten, wurden festgenommen. Eines der Fahrzeuge, die bei der Flucht benutzt wurden, wurde in Luque gefunden. Innen befanden sich unter anderem Munition und mutmaßlich gefälschte Abzeichen der Antidrogenbehörde Senad.
Dem Straftäter, Jorge Teófilo Samudio, alias Samura, war gestern von mutmaßlichen Mitgliedern der kriminellen Organisation „Comando Vermelho“ während einem Transfer zur Flucht verholfen worden. Er war vom Hochsicherheitsgefängnis in Emboscada zu einer Anhörung nach Asunción gebracht worden. Die Gerichtshandlung wurde jedoch kurzfristig von der Staatsanwältin Zully Figueredo abgesagt. Daraufhin sollte Samura wieder nach Emboscada zurückgebracht werden. An der Straße Costanera Norte warteten die Verbrecher auf den Polizeikonvoi und eröffneten das Feuer auf die Polizisten. 2 Beamte wurden verletzt und ein Kommissar kam ums Leben. Der Häftling konnte entkommen. Auch gegen die Staatsanwältin, die die Gerichtsanhörung abgesagt hatte, wurden nun Ermittlungen eingeleitet. Ein Richter erließ unterdessen einen landesweiten sowie internationalen Haftbefehl auf Samura.
Präsident Mario Abdo bedauerte gegenüber der Presse die Geschehnisse und vor allem den Tod des Kommissars. Das Intelligence-System habe versagt. Es habe Mittäterschaft, Geld und Korruption gegeben, so Marito. Es sei offensichtlich, dass der Anschlag geplant worden und Personen bezahlt worden seien. Weil vermutlich Staatsbeamte an dem Anschlag beteiligt waren, versprach Ado Benítez Ermittlungen und Strafen. Erste Folgen hatte es bereits gegeben. Der Justizminister legte sein Amt nieder und der Polizeikommandant Walter Vázquez wurde entlassen. (Paraguay.com/Última Hora/ABC Color)

 

Mario Abdo Benítez will eine Verfassungsänderung beantragen. Das hat der Staatspräsident laut ABC Color bestätigt. Damit will er erreichen, dass das Militär im Kampf gegen das organisierte Verbrechen eingesetzt werden kann. Der gestern verstorbene Polizeikommissar sei ein Opfer des organisierten Verbrechens gewesen, so Marito. Es sei Zeit, die zur Verfügung stehenden Kapazität zu nutzen. In der kommenden Woche soll der Antrag zur Verfassungsänderung, auf Spanisch „enmienda“, an den Kongress überreicht werden. (ABC Color)

Staatspräsident leitet Feier zum Tag der paraguayischen Kriegsflotte. Heute früh fand auf dem Hauptübungsplatz der Marineinfanterie in Asunción ein Festakt zu Ehren des Tages statt, der wie viele Ehrentage hierzulande, stark mit dem katholischen Glauben verbunden ist. Die Feier wurde von Staatspräsident Mario Abdo Benítez gleitet, im Beisein wichtiger Militärs, wie IP-Paraguay berichtet. Der Tag der paraguayischen Kriegsflotte wurde auf den 12. September festgelegt, weil an dem Tag 1943 eine Ikone der Schutzpatronin der Armada, der Jungfrau Stella Maris, nach Paraguay gebracht wurde. Sie war damals eine Spende von Argentinien. Die Jungfrau Stella Maris war seinerzeit von Papst Johannes Paul dem Zweiten zur Schutzpatronin der Seeleute erklärt worden. (IP-Paraguay)

Senator Rodolfo Friedmann hat beim Senat eine Abwesenheitserlaubnis beantragt. Er behauptet laut ABC Color, zum Minister für Landwirtschaft und Viehzucht ernannt zu werden. Der Senat erteilte die Erlaubnis. Seit Bekanntwerden der offensichtlich anstehenden Ernennung Friedmanns zum Landwirtschaftsminister haben sich mehrere landwirtschaftliche Organisationen dagegen ausgesprochen. Der Landwirtschafts-Verband „Coordinadora Agrícola del Paraguay“ veröffentlichte ein entsprechendes Kommuniqué und drohte mit Protesten. Auch der Vizepräsident des paraguayischen Landwirtschaftsverbandes ARP, Manuel Riera, äußerte sich besorgt über den Wechsel in dem Ministerium. Sie seien besorgt um die Möglichkeit, dass Denis Lichi gehen müsse. Er habe das Vertrauen des Sektors gewonnen und es seien gute Projekte auf den Weg gebracht worden. Mitten im Fluss das Pferd zu wechseln sei ein Problem, so Riera. (Última Hora)

Vier Jugendliche vertreten Paraguay bei der Iberoamerika-Mathematik-Olympiade. Diese findet seit gestern und bis zum 19. September in der mexikanischen Stadt Guanajuato statt. Die Jugendlichen waren auf Landesebene in dem Wettbewerb Omapa Beste geworden, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab. Der Staat unterstützt die Vier für ihre Reise finanziell durch Gelder aus dem Sozialfond von Yacyretá. An der iberoamerikanischen Mathematik-Olympiade nehmen 21 Länder aus dem spanisch- und portugiesisch-sprechenden Raum vom amerikanischen Kontinent teil. Bei den Vier herausragenden Mathematikern handelt es sich um drei Jugendliche aus Caaguazú, eine junge Dame aus Asunción. (IP-Paraguay)