Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 22. November 2018

Asunción: Die Weltbank hat angeprangert, dass die Gesundheitsversorgung für einen großen Teil der paraguayischen Familien zu teuer ist. Aus einem Bericht der Weltbank, der in diesen Tagen veröffentlicht wurde geht hervor, dass rund 80tausend der ärmsten Familien im Land einen Großteil ihrer Einkünfte für medizinische Versorgung und Medikamente ausgeben müssen. Der Weltbank-Berater Aakash Mohpal erklärte, der Schlüssel für die Verbesserung liege in der Vorsorge. Es sei deutlich billiger, in die Vorsorge zu investieren, statt für die Behandlung von Krankheiten zu bezahlen. Deshalb müssten die Einheiten für Familienmedizin verbessert werden. Zum einen seien bisher nur halb so viele dieser Einrichtungen gebaut worden wie geplant, zum anderen seien sie schlecht mit Geräten und Personal ausgestattet. (ABC Color)

 

Brasilia: Der paraguayische Botschafter in Brasilien, Manuel María Cáceres, hat dem neugewählten Präsidenten Jair Bolsonaro einen Besuch abgestattet. Darüber berichtet die Zeitung Última Hora. In dem 40minütigen Treffen sei man die Agenda der wichtigsten Themen durchgegangen, die Paraguay und Brasilien betreffen. Dazu gehören Infrastrukturprojekte, das Wasserkraftwerk Itaipú, die Bekämpfung der grenzübergreifenden Kriminalität, der bilaterale Handel und die brasilianischen Investitionen in Paraguay. Bolsonaro erzählte bei der Gelegenheit, er habe mehrere Jahre in Grenzstädten zwischen Paraguay und Brasilien gewohnt, und habe Paraguay kennen und schätzen gelernt. (Última Hora)

Asunción/Ankara: Der türkische Präsident will im Dezember Paraguay besuchen. Wie ABC Color berichtet, wurde das von der türkischen Botschaft angekündigt. Demzufolge will Recep Tayyip Erdogan am 2. Dezember in Asunción anreisen. Es wird das erste Mal sein, dass ein türkisches Staatsoberhaupt Paraguay besucht. Außenminister Luis Castiglioni kündigte außerdem an, dass die paraguayische Botschaft noch im Dezember in der türkischen Hauptstadt Ankara eröffnet werden soll. Den Vorsitz dort bekommt der Diplomat Ceferino Valdez Peralta. (ABC Color)

Asunción: Interneteinkäufe sind um 70 Prozent weniger geworden. Das hat ein Vertreter der paraguayischen Kammer für Versandunternehmen heute bei einer Sitzung der Abgeordneten im Kongressgebäude gesagt. Von der Kammer und einigen Politikern wird nun ein Gesetzesprojekt angeschoben, das die eingeführten Zölle auf Interneteinkäufe aus dem Ausland modifizieren soll. In zwei Monaten haben die Einkäufe per Internet aus dem Ausland um 60 bis 70 Prozent abgenommen, hieß es. Der Vertreter betonte, das sei nicht nur für die Versand- oder sogenannte Courier-Unternehmen ein enormer Verlust, sondern auch für Banken und Kreditkarten-Anbieter. Das neue Projekt sieht zum Beispiel vor, dass die Sonderzölle erst für Einkäufe gelten, die mehr als 600 US-Dollar gekostet haben und über Post versandt werden. Bei Bestellungen durch Versandunternehmen würden die höheren Zölle schon ab 500 US-Dollar angewandt. (ABC Color)

Asunción: Kein Luxus mehr für die Inhaftierten im Hochsicherheitsgefängnis. Das hat der Innenminister Ernesto Villamayor angekündigt. Eine Gruppe von Beamten der Nationalpolizei und der Staatsanwaltschaft haben heute der sogenannten „Agrupación Especializada“ einen Überraschungsbesuch abgestattet. Alle Einzelzellen wurden durchsucht. Der Auslöser für die Durchsuchungen war ein Beweis, dass der bereits ausgelieferte Kriminelle Marcelo Piloto von bestimmten Sonderrechten profitierte. Nun wurden diese und auch andere Luxus-Zellen ausgeräumt. Die Beamten der Staatsanwaltschaft haben unter anderem Kühlschränke, Plasma-Fernseher, Kochherde, Sommier-Betten und Mikrowellen-Geräte mitgenommen. Viele der Inhaftierten hatten ihre Zellen so eingerichtet, wie es ihnen beliebte. Ab sofort dürfen die Insassen dort nicht mehr als ein Einzelbett, einen Stuhl und Sanitär-Einrichtungen mit einer Seife und Zahnpasta haben. (Última Hora/ABC Color)

Villa Hayes: In der kommenden Woche soll eine neue Stahlfabrik in Villa Hayes offiziell eingeweiht werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind in das Stahlwerk „Vemarcorp“ etwa 60 Millionen US-Dollar investiert worden. Vemarcorp wird zum größten Teil von indischen Investoren finanziert. In dem Stahlwerk in Villa Hayes, das seit 2014 aufgebaut wurde, werden Stahlstangen aus recyceltem Eisenschrott hergestellt. Die Firma gibt 350 Personen Arbeit. (ABC Color, Archiv ZP30)