Asunción: Außenminister Castiglioni kündigt sein Amt. Genauso der Botschafter in Brasilien, Hugo Saguier, der paraguayische Itaipú-Direktor, José Alderete, und der neue Ande-Chef, Alcides Jiménez. Das meldet ABC Color. Bei einer Pressekonferenz gab der legislative Berater von Präsident Mario Abdo Benítez bekannt, dass die Kündigungsanträge von allen 4 angenommen wurden. Im Laufe der Woche soll bekanntwerden, wer die freigewordenen Ämter besetzen wird. Heute Nachmittag hätte der Außenminister vor dem Kongress aussagen müssen. Die Anhörung wird nun jedoch wegen Castiglionis Rücktritt verschoben.
Hintergrund ist das sogenannte „geheime Itaipú-Abkommen“. In dem Abkommen wird festgelegt, wie viel Strom Paraguay bis zum Jahr 2023 vom Wasserkraftwerk Itaipú kaufen wird. Paraguay hat sich damit verpflichtet, eine größere Menge seines Stromes von teurerem Strom zu beziehen. Der bisherige Ande-Vorsitzende Pedro Ferreira hatte sich geweigert, ein derartiges Abkommen abzuschließen, weshalb es letztendlich auf politischer Ebene, ohne Beteiligung Ferreiras, ausgehandelt wurde. Aufgrund dessen hatte Ferreira letzte Woche seinen Rücktritt eingereicht.
Kritiker warfen dem Staatspräsidenten vor, Paraguay verraten zu haben und die Verhandlungsposition für den neuen Itaipú-Vertrag, der für 2023 ausgehandelt werden muss, geschwächt zu haben. Die Tatsache, dass das Abkommen zwei Monate lang geheim gehalten wurde, hat diese Verdachtsmomente noch verstärkt. In den letzten Tagen wurde mehrfach der Rücktritt der beteiligten Obrigkeiten gefordert. Auch ein Amtsenthebungsverfahren gegen Mario Abdo Benítez kam zur Sprache. Zuletzt war von der Regierung angekündigt worden, das Abkommen mit Brasilien wieder zu annullieren und neu verhandeln zu wollen. (ABC Color/Archiv ZP-30)
Asunción: Regierung nimmt über 200 neue indigene Familien ins Programm Tenonderã auf. Das Sozialprogramm, das armen Familien bessere Einkommensmöglichkeiten zu vermitteln sucht, wurde in der vorigen Woche in Siedlungen der Departamente Presidente Hayes und Boquerón vorgestellt. Laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IP-Paraguay waren das in Boquerón die Dörfer Emaús von Laguna Negra und Sandhorst. – In Presidente Hayes die Siedlungen 6 de Marzo, Tatare, San Fernández, Napoxen und Saria. Der Leiter des Sozialprogrammes Tenonderã, Javier Armoa, war mit einigen Mitarbeitern aus Asunción angereist, um das Programm zu erklären, und Anträge der Siedler entgegenzunehmen. Dabei mussten diese selbst entscheiden, auf welchem Gebiet sie wirtschaften und Unterstützung bekommen wollen. Im Laufe dieses Jahres hat das Ministerium für soziale Entwicklung bisher rund 4tausend Interessenten in das Programm aufgenommen. Insgesamt begleitet das Ministerium über 5tausend Personen in ihren unternehmerischen Aktivitäten. (IP-Paraguay, Ministerio de Desarrollo Social)
San Estanislao: Über 130 Familien in San Pedro bekommen Grundstück. Im Rahmen des staatlichen Sozialprogrammes Tekoha hatte das Ministerium für soziale Entwicklung dafür gesorgt, dass das Landstück San Ramón, im Distrikt San Estanislao, legal von 134 Familien besiedelt werden kann. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtet, gab es am Freitag eine Feier, bei der die Landkauf-Verträge unterschrieben und überreicht wurden. Laut dem Vertrag muss jede Familie für ihr Grundstück zwischen 2,3 und 3,8 Millionen Guaraníes zahlen, – in 49 Raten a 50 bis 60 tausend Guaraníes. Mit dem eigenen Grundstück können die Familien dann auch bei Bedarf in den Genuss andere Sozialprogramme kommen, in denen sie unter günstigeren Bedingungen zu einer Wohnung und der dazugehörenden Infrastruktur bekommen. Tekoha ist ein staatliches Sozialprogramm, dass in erster Linie landlosen Familien hilft, legal und zu günstigen Bedingungen ein Grundstück zu erwerben. Fast 30 tausend Familien profitieren derzeit von dem Programm. (IP-Paraguay, Ministerio de Desarrollo Social)
Pozo Hondo: Der Pilcomayo-Pegel ist leicht angestiegen. Laut Angaben von ABC Color ist der Anstieg nicht besorgniserregend, jedoch ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Demnach könnte die Ursache mit starken Regen- und Schneefällen von der letzten Woche in Bolivien verbunden sein. Heute Vormittag wurden bei Pozo Hondo 3,81 Meter gemessen. Prognosen des Pilcomayo-Warnsystems zufolge könnte es auch noch bis September beim Oberlauf des Flusses mehr regnen als sonst zu dieser Jahreszeit. Der Pegelanstieg am Pilcomayo ergibt sich meistens erst Ende Oktober und manchmal auch erst ab Dezember. Für den Sommer wird noch ein stärkerer Anstieg erwartet. (ABC Color)
Asunción: Am Wochenende hat im Konferenzzentrum Mariscal López das erste Schokoladenfestival stattgefunden. Laut Angaben der Zeitung ABC Color waren an der Veranstaltung 70 Aussteller beteiligt, die etwa 300 Schokoladenprodukte anboten. Neben außergewöhnlichen Leckereien wie Chipitas oder Sesamstangen mit Schokoladenüberzug, gab es auch Angebote im Gesundheits- und Wellnessbereich wie Schokomassage und andere Behandlungen. Der Ecuadorianer Santiago Peralta, bekannt als einer der besten Chocolatiers der Welt, bot ein Workshop an. Laut Angaben der Veranstalter waren zu dem Schokoladenfestival statt der erwarteten 12tausend, mehr als 20tausend Besucher erschienen. (ABC Color)